„Wolframdiselenid“ – Versionsunterschied

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'''Wolframdiselenid''' (Wolfram(IV)-selenid) ist eine [[Halbleiter]]verbindung mit hexagonaler Symmetrie und der Summenformel WSe<sub>2</sub>. Er weist eine große [[Anisotropie]] der elektrischen Eigenschaften auf. Kristalle aus diesem Material bestehen aus Schichten der beiden Elemente ([[Wolfram]] und [[Selen]]) welche nur durch [[Van-der-Waals-Kräfte]] zusammengehalten werden. Innerhalb der jeweiligen Schicht der Verbindung bilden alle [[Valenzorbital]]e [[kovalente Bindung]]en, so dass es folglich auch an der Oberfläche keine freien [[Valenzelektron]]en gibt. Deshalb ist die Verbindung (wie andere Verbindungen die diese Art der chemischen Bindung aufweisen) an ihren [[Grenzfläche]]n stabil und relativ frei von [[Kontamination]]en, lässt sich jedoch entlang der Schichtebene sehr leicht spalten.
'''Wolframdiselenid''' (Wolfram(IV)-selenid) ist eine [[Halbleiter]]verbindung mit hexagonaler Symmetrie und der Summenformel WSe<sub>2</sub>. Er weist eine große [[Anisotropie]] der elektrischen Eigenschaften auf. Kristalle aus diesem Material bestehen aus Schichten der beiden Elemente ([[Wolfram]] und [[Selen]]) welche nur durch [[Van-der-Waals-Kräfte]] zusammengehalten werden. Innerhalb der jeweiligen Schicht der Verbindung bilden alle [[Valenzorbital]]e [[kovalente Bindung]]en, so dass es folglich auch an der Oberfläche keine freien [[Valenzelektron]]en gibt. Deshalb ist die Verbindung (wie andere Verbindungen die diese Art der chemischen Bindung aufweisen) an ihren [[Grenzfläche]]n stabil und relativ frei von [[Kontamination]]en, lässt sich jedoch entlang der Schichtebene sehr leicht spalten.

== Gewinnung und Darstellung ==
Wolframdiselenid kann direkt aus den Elementen bei etwa 500 °C gewonnen werden.<ref name="Hermann Jehn, Gudrun Bär, Erich Best">{{Literatur| Autor=Hermann Jehn, Gudrun Bär, Erich Best | Titel=W Tungsten Supplement Volume A 5 b Metal, Chemical Reactions with Nonmetals Nitrogen to Arsenic | Verlag=Springer Science & Business Media | ISBN=978-3-662-08684-1 | Jahr=2013 | Online={{Google Buch | BuchID=-pP_CAAAQBAJ | Seite=117 }} | Seiten=117 }}</ref>


== Verwendung ==
== Verwendung ==

Version vom 25. Juli 2015, 19:55 Uhr

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Wolframdiselenid
__ W4+     __ Se2−
Allgemeines
Name Wolframdiselenid
Andere Namen

Wolfram(IV)-selenid

Verhältnisformel WSe2
Kurzbeschreibung

schwarzer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12067-46-8
Wikidata Q2592220
Eigenschaften
Molare Masse 341,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

9,2 g·cm−3 [2]

Schmelzpunkt

> 1200 °C [1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-GefahrstoffkennzeichnungVorlage:CLP
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​373​‐​410
P: 260​‐​261​‐​301+310​‐​321​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Wolframdiselenid (Wolfram(IV)-selenid) ist eine Halbleiterverbindung mit hexagonaler Symmetrie und der Summenformel WSe2. Er weist eine große Anisotropie der elektrischen Eigenschaften auf. Kristalle aus diesem Material bestehen aus Schichten der beiden Elemente (Wolfram und Selen) welche nur durch Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten werden. Innerhalb der jeweiligen Schicht der Verbindung bilden alle Valenzorbitale kovalente Bindungen, so dass es folglich auch an der Oberfläche keine freien Valenzelektronen gibt. Deshalb ist die Verbindung (wie andere Verbindungen die diese Art der chemischen Bindung aufweisen) an ihren Grenzflächen stabil und relativ frei von Kontaminationen, lässt sich jedoch entlang der Schichtebene sehr leicht spalten.

Gewinnung und Darstellung

Wolframdiselenid kann direkt aus den Elementen bei etwa 500 °C gewonnen werden.[3]

Verwendung

Eingesetzt wird die Verbindung als festes Gleitmittel[4], als Modellhalbleiter zur Untersuchung des Photoeffektes bei Dünnschichtsolarzellen[5] und als Basismaterial für die Selbstorganisation von Metallatomen auf Oberflächen. Weiterhin wurde entdeckt, dass das Material durch die Schichtenstruktur zu den besten bekannten Wärmeisolatoren gehört.

Einzelnachweise

  1. a b c d Datenblatt Wolfram(IV)-selenid bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. Wolframdiselenid bei webelements.com
  3. Hermann Jehn, Gudrun Bär, Erich Best: W Tungsten Supplement Volume A 5 b Metal, Chemical Reactions with Nonmetals Nitrogen to Arsenic. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-3-662-08684-1, S. 117 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Klaus Lüders, Gebhard von Oppen: Klassische Physik - Mechanik und Wärme. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-022668-3, S. 239 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Perrin Walker, William H. Tarn: CRC Handbook of Metal Etchants. CRC Press, 1990, ISBN 978-1-4398-2253-1, S. 1285 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).