„Ohrmuschel“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 217.91.87.75 (Diskussion) auf die letzte Version von Partynia zurückgesetzt
eginn Übearbeitung
Zeile 1: Zeile 1:
{{inuse}}
{{QS-Medizin|1=Lückenhaft [[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 13:37, 25. Jan. 2016 (CET)}}

{{Lückenhaft|Der Artikel enthält nur Informationen zur Ohrmuschel des Menschen. Näheres siehe Diskussion|Abschnitt}}
[[Datei:Earcov.JPG|mini|200px|Menschliches Ohr]]
[[Datei:Earcov.JPG|mini|200px|Menschliches Ohr]]
[[Datei:Katzenohr seitlich.JPG|mini|Ohrmuschel einer Katze mit dem [[Tragus]] und Antitragus (Tasche zum Richtungshören)]]
[[Datei:Katzenohr seitlich.JPG|mini|Ohrmuschel einer Katze mit dem [[Tragus]] und Antitragus (Tasche zum Richtungshören)]]
Die '''Ohrmuschel''' (''{{lang|la|Auricula auris}}'') ist ein Teil des Außenohrs bei Säugetieren. Während sie beim Menschen ein nahezu funktionsloses Überbleibsel ist<ref name="Lippert">{{Literatur | Autor=Herbert Lippert | Titel=Anatomie am Lebenden |Verlag=Springer | Ort=Berlin | Jahr=2013 | Seiten= 230 | ISBN=9783662006610 }}</ref>, kann sie bei den meisten Säugetieren aktiv bewegt und zur Schallortung eingesetzt werden. Die Ohrmuschel ist von einem elastischen Knorpel gestützt und von äußerer Haut überzogen. Der äußere Rand wird von der Ohrleiste (''Helix'') gebildet. Die Ohrhöhlung (''Concha auriculae'' oder ''Cavum conchae'') bildet den Zugang zum [[Äußerer Gehörgang|äußeren Gehörgang]]. Beim Menschen hat die Ohrmuschel einen Anhängsel, das Ohrläppchen (lat. ''{{lang|la|Lobulus auriculae}}'')
Die '''Ohrmuschel''' (lat. ''Auricula auris'') ist ein Teil des Außenohrs und mit der Knochenhaut ([[Periost]]) des Schädels verwachsen. Die eigentliche "Ohrmuschel" ([[Concha]]) ist eine ausgedehnte, vor der Gehörgangsöffnung liegende Vertiefung auf der Vorderseite des Ohres.


== Anatomie und Funktion ==
== Anatomie der Ohrmuschel des Menschen ==
Die Ohrmuscheln des [[Mensch]]en sind individuell geformt. Die Beweglichkeit der Ohrmuscheln wird durch die [[Ohrmuskulatur]] vermittelt, ist aber beim Menschen stark reduziert und ohne funktionelle Bedeutung. Die Ohrmuschel besteht aus elastischem Knorpel, Knorpelhaut ([[Perichondrium]]) und Haut. Der Lymphabfluss erfolgt über die [[Lymphonodi retroauriculares|Lnn. retroauriculares]] und die [[Parotislymphknoten|Lnn. parotidei]].
Die Ohrmuscheln des [[Mensch]]en sind individuell geformt. Die Ohrmuschelform wird vererbt und kann für Vaterschaftsnachweise herangezogen werden. Die Beweglichkeit der Ohrmuscheln wird durch die [[Ohrmuskulatur]] vermittelt, ist aber beim Menschen stark reduziert und ohne funktionelle Bedeutung.<ref name="Lippert" /> Die Ohrmuschel besteht aus elastischem Knorpel, Knorpelhaut ([[Perichondrium]]) und Haut. Der Lymphabfluss erfolgt über die [[Lymphonodi retroauriculares|Lnn. retroauriculares]] und die [[Parotislymphknoten|Lnn. parotidei]].


[[Datei:Gray904.png|mini|200px|Die einzelnen Bestandteile der Ohrmuschel]]
[[Datei:Gray904.png|mini|200px|Die einzelnen Bestandteile der Ohrmuschel]]

Version vom 12. April 2016, 14:58 Uhr

Menschliches Ohr
Ohrmuschel einer Katze mit dem Tragus und Antitragus (Tasche zum Richtungshören)

Die Ohrmuschel (Auricula auris) ist ein Teil des Außenohrs bei Säugetieren. Während sie beim Menschen ein nahezu funktionsloses Überbleibsel ist[1], kann sie bei den meisten Säugetieren aktiv bewegt und zur Schallortung eingesetzt werden. Die Ohrmuschel ist von einem elastischen Knorpel gestützt und von äußerer Haut überzogen. Der äußere Rand wird von der Ohrleiste (Helix) gebildet. Die Ohrhöhlung (Concha auriculae oder Cavum conchae) bildet den Zugang zum äußeren Gehörgang. Beim Menschen hat die Ohrmuschel einen Anhängsel, das Ohrläppchen (lat. Lobulus auriculae)

Anatomie der Ohrmuschel des Menschen

Die Ohrmuscheln des Menschen sind individuell geformt. Die Ohrmuschelform wird vererbt und kann für Vaterschaftsnachweise herangezogen werden. Die Beweglichkeit der Ohrmuscheln wird durch die Ohrmuskulatur vermittelt, ist aber beim Menschen stark reduziert und ohne funktionelle Bedeutung.[1] Die Ohrmuschel besteht aus elastischem Knorpel, Knorpelhaut (Perichondrium) und Haut. Der Lymphabfluss erfolgt über die Lnn. retroauriculares und die Lnn. parotidei.

Die einzelnen Bestandteile der Ohrmuschel

Die Ohrmuschel weist auf der Vorder- und Rückseite mehrere Erhebungen und Vertiefungen auf. Einer Erhebung auf der einen Seite entspricht eine entsprechende Vertiefung auf der anderen Seite. Die wichtigste Erhebung auf der Vorderseite ist die Anthelix, die sich im oberen Drittel des Ohres in das Crus superius anthelicis und Crus inferius anthelicis verzweigt. Die wichtigste Vertiefung auf der Vorderseite ist die Concha, insbesondere ihr Cavum conchae. Die wichtigste Vertiefung auf der Ohrmuschelrückseite ist der von oben nach unten und über fast die gesamte Länge des Ohres verlaufende retroauriculäre Sulcus (Fossa anthelicis). Diese Vertiefung entspricht der Rückseite der Anhelix und kann manchmal recht ausgeprägt sein.

Ist die Antelix zu schwach oder gar nicht ausgebildet, was meist erblich bedingt ist, und ist das Cavum conchae zu groß, bedingt dies ein Abstehen der Ohrmuschel. Die operative Beseitigung eines abstehenden Ohres ist deshalb darauf gerichtet, die Anthelix zu falten bzw. zu biegen und, falls erforderlich, ein großes Cavum conchae zu verkleinern. Will man beides nicht, muss das abstehende Ohr mit Nähten, die zwischen dem Knorpel der Concharückseite (Eminentia cavum conchae) und der Knochenhaut (Periost) des Schädels verlaufen, zum Kopf hin rotiert werden (sogenannte Cavumrotation) (siehe Otopexie).

Der Schall wird an den Reliefkanten der Ohrmuschel gebrochen und dadurch – abhängig von seinen Frequenzanteilen – verschieden gedämpft. Die Ohrmuschel bewirkt, dass der Schall, der von hinten kommt, etwas gedämmt wird. Dadurch kann das Gehirn Informationen über die räumliche Herkunft einer Schallquelle gewinnen, insbesondere ob ein Geräusch von vorne oder hinten kommt.

Die Form, Größe und Stellung der Ohrmuscheln sind auch für den optischen Gesamteindruck des Gesichtes von Bedeutung. Störend wirken mitunter sehr große und vor allem abstehende Ohrmuscheln, was viele Menschen dazu bewegt, einen Chirurgen aufzusuchen (siehe Otopexie).

Ohrläppchen

Freie (links) und angewachsene Ohrläppchen (rechts)

Das Ohrläppchen (lat. Lobulus auriculae) ist der weiche fleischige Teil der unteren Ohrmuschel. Es dient keiner bekannten biologischen Funktion, ist also vermutlich ebenso wie die funktionslosen Ohrmuskeln und der Darwin-Ohrhöcker ein Rudiment. Das Ohrläppchen ist nicht sonderlich schmerzempfindlich (Selbstversuche durch Zwicken werden das bestätigen) und wird deshalb gerne durch einen Einstich zur Bluttropfenabnahme zu Laborzwecken genutzt.

Menschliche Ohrläppchen können frei (vom Kopf bzw. Ohr hängend) oder angewachsen sein. Angewachsene Ohrläppchen sind genetisch rezessiv, freie sind dominant. Die dominierenden, freien Ohrläppchen kommen in der Bevölkerung doppelt so häufig vor wie die angewachsenen. Im Mittelalter glaubten die Menschen, angewachsene Ohrläppchen kennzeichneten Hexen. Deswegen trennten die Ammen Neugeborenen – vor allem den Mädchen – das Ohrläppchen durch einen kleinen Schnitt ein Stück weit vom Kopf ab.

Die Bedeutung des Ohrläppchens als erogene Zone zeigt sich auch in Ohrringen, Ohrgehängen sowie Piercings.

Ohrmuscheln und Kunstkopf-Stereophonie

Bei der Kunstkopfaufnahmetechnik (binaurale Tonaufnahme) werden in einen nachgebildeten Kopf mit Ohrmuscheln an die Stelle des Gehörgangs (nicht des Trommelfells) Mikrofone eingebaut, um so dem Hörer ein möglichst originalgetreues Klangerlebnis über Kopfhörer zu bescheren. Bei größeren Unterschieden zwischen den Ohrmuscheln des Kunstkopfes und den eigenen Ohrmuscheln gibt es Probleme in der Richtungslokalisation der Kunstkopfdarbietung. Besonders die Vorne-Richtungen erscheinen schräg nach oben bis zu 30° angehoben (Elevation) oder sind allein hinten zu lokalisieren. Beim Hören mit Kopfhörern sind die eigenen Ohrmuscheln „abgeschaltet“.

Weblinks

  1. a b Herbert Lippert: Anatomie am Lebenden. Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-662-00661-0, S. 230.