„Andreas Maercker“ – Versionsunterschied

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* Trachsel, M. & Maercker, A. (2016). "Lebensende, Sterben & Tod." Göttingen: Hogrefe. ISBN 978-3-80172-159-6
* Trachsel, M. & Maercker, A. (2016). "Lebensende, Sterben & Tod." Göttingen: Hogrefe. ISBN 978-3-80172-159-6
* Maercker, A. (2013). ''Posttraumatische Belastungsstörungen.'' 4. Aufl. Heidelberg: Springer. ISBN 978-3-642-35067-2
* Maercker, A. (2013). ''Posttraumatische Belastungsstörungen.'' 4. Aufl. Heidelberg: Springer. ISBN 978-3-642-35067-2
* Maercker, A. & Forstmeier, S. (Hrsg.) (2013). ''Der Lebensrückblick in Therapie und Beratung.'' Heidelberg: Springer. ISBN 978-3-642-28198-3
* Maercker, A. & Forstmeier, S. (Hrsg.) (2013). ''Der Lebensrückblick in Therapie und Beratung.'' Heidelberg: Springer. ISBN 978-3-642-28198-3. {{DOI|10.1007/978-3-642-28199-0}}.
* [[Franz Petermann|Petermann, F.]], Maercker, A., Lutz, W. & Stangier, U. (2011). ''Klinische Psychologie - Grundlagen.'' Göttingen: Hogrefe. ISBN 978-3-80172-160-2
* [[Franz Petermann|Petermann, F.]], Maercker, A., Lutz, W. & Stangier, U. (2011). ''Klinische Psychologie - Grundlagen.'' Göttingen: Hogrefe. ISBN 978-3-80172-160-2
* Seidler, G.H., Freyberger, H. J. & Maercker, A. (Hrsg.) (2011). ''Handbuch der Psychotraumatologie.'' Stuttgart: Klett-Cotta. ISBN 978-3-60894-665-9
* Seidler, G.H., Freyberger, H. J. & Maercker, A. (Hrsg.) (2011). ''Handbuch der Psychotraumatologie.'' Stuttgart: Klett-Cotta. ISBN 978-3-60894-665-9

Version vom 29. April 2016, 07:06 Uhr

Andreas Maercker (* 26. April 1960 in Halle/Saale) ist ein Professor für Psychologie an der Universität Zürich.

Ausbildung

Andreas Maercker studierte Medizin und Psychologie. 1986 promovierte er an der Humboldt-Universität Berlin in Medizin mit der Arbeit "Kognitive Prozesse, Stress und das Neuropeptid Substanz P" bei dem Pathophysiologen Karl Hecht. 1995 promovierte er an der Freien Universität Berlin zum Dr. phil. mit der Arbeit "Existenzielle Konfrontation: Eine Untersuchung im Rahmen eines psychologischen Weisheitsparadigmas" bei dem Psychologen Paul B. Baltes.

Wirken

Mit seinen Arbeitsgruppen an den Universitäten Dresden bis 2001 und Zürich untersuchte er u.a. Opfer politischer Gewalt (z.B. ehemalige politische Inhaftierte der DDR: 1995, 2008), Kriegsopfer (z.B. Dresdner Bombennachtsopfer), Kriminalitätsopfer (in Deutschland und in China) und ehemalige Schweizer Verdingkinder. Zusammen mit Mitautoren entwickelte er psychologische Messverfahren für Schutzfaktoren bei der Traumaverarbeitung: „Offenlegen der Traumaerfahrungen (Disclosure)“[1] und „gesellschaftlichen Anerkennung als Traumaopfer bzw. -überlebender“.[2]

Seine PTSD-Forschung stellt soziale und zwischenmenschliche Faktoren in den Mittelpunkt, die ihm zufolge mehr als biologische Faktoren oder Gedächtnisveränderungen darüber entscheiden, ob ein Betroffener eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt („Sozial-interpersonelle Perspektive“)[3]. Das ergänzende „Janus-Kopf-Modell der posttraumatischen Reifung“[4] (zusammen mit Tanja Zöllner) nimmt Bezug darauf, dass viele Überlebende beschreiben, dass das Überstehen der traumatischen Erfahrungen sie in positiver Weise verändert habe, z.B. dass sie eine stärkere Verbundenheit mit Nahestehenden erleben und sie das Leben jetzt stärker wertschätzen.

Die PTSD-Forschung wurde zunehmend kulturvergleichend ausgerichtet. Maercker bezieht dabei individuelle Wertvorstellungen nach der Theorie von S. Schwartz ein, wobei gezeigt wurde, dass moderne Wertvorstellungen (z.B. Selbstbestimmung, Leistungsstreben, Hedonismus) zur psychischen Widerstandsfähigkeit beitragen, während traditionelle Werte (z.B. Güte, Konformität, Einflussnahme) zu mehr sozialer Unterstützung und zu psychischer Gesundheit verhelfen. Dazu wurden Studien im europäischen Vergleich, in der Deutschen Bundeswehr (nach Auslandseinsätzen) sowie im Vergleich Schweiz-China durchgeführt; für China wurde auch ein Online-basiertes Selbsthilfeprogramm entwickelt [5].

Das Forschungsprogramm im Altersbereich (zusammen mit Simon Forstmeier) untersucht die „motivationale Reservekapazität“[6] Älterer, die auf lebens- und lerngeschichtlicher Ressourcenbildung beruht und von der angenommen wird, dass sie z.B. einen demenzbedingten Abbau der Intelligenz und allgemeiner Fähigkeiten zeitweise kompensieren kann. Eine Studie mit ehem. Verdingkindern zeigte, dass diese im Gegensatz dazu ein erhöhtes Risiko für demenzbedingten Fähigkeitsabbau haben, was u.a. mit einer trauma-bedingt beeinträchtigten motivationalen Reservekapazität erklärt wird.

Mitgliedschaften

Maercker war Gründungsmitglied und früherer Vorsitzender der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) sowie Mitgründer und Herausgeber der Zeitschrift „Trauma und Gewalt“ (Klett-Cotta). Seit 2011 leitet er die internationale Arbeitsgruppe der Weltgesundheitsorganisation zur Revision der Krankheitsklassifikation (ICD-10/11) für „Stress- und Traumafolgen-Erkrankungen“.

Schriften (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. Müller, A. Beauducel, J. Raschka und A. Maercker: Kommunikationsverhalten nach politischer Haft in der DDR - Entwicklung eines Fragebogens zum Offenlegen der Traumaerfahrungen. In: Zeitschrift für Politische Psychologie. Band 8, 2000, S. 413–427.
  2. A. Maercker und J. Müller: Social acknowledgment as a victim or survivor: A scale to measure a recovery factor of PTSD. In: Journal of Traumatic Stress. Band 17, 2004, S. 345–351.
  3. A. Maercker und A. B. Horn: A socio-interpersonal perspective on PTSD: The case for environments and interpersonal processes In: Clinical Psychology and Psychotherapy. 2012, doi:10.1002/cpp.1805.
  4. A. Maercker und T. Zöllner: The Janus face of posttraumatic growth: Towards a two component model of posttraumatic growth. In: Psychological Inquiry. Band 15, 2004, S. 41–48.
  5. Z. Wang et al.: Chinese My Trauma Recovery, a Web-based intervention for traumatized persons in two parallel samples: randomized controlled trial. In: Journal of Medical Internet Research Band 15, 2013, e213. doi:10.2196/jmir.2690.
  6. S. Forstmeier und A. Maercker: Motivational reserve: Lifetime motivational abilities contribute to cognitive and emotional health in old age. In: Psychology and Aging. Band 23, 2008, S. 886–899.