„Kaliumdicyanidoargentat(I)“ – Versionsunterschied

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Kaliumdicyanoargentat(I) zersetzt sich bei Erhitzung oder bei Kontakt mit Säuren (zum Beispiel [[Salpetersäure]]), wobei [[Cyanide]], [[Cyanwasserstoff]], nitrose Gase und [[Kaliumoxid]]e entstehen können.<ref name="GESTIS" /><ref>{{Literatur|Autor=Franz Muhlert|Titel=Die Industrie der Ammoniak- und Cyanverbindungen|Verlag=Springer-Verlag|Ort=|Datum=2013-10-05|Seiten=|ISBN=978-3-662-26200-9|Online=[https://books.google.com/books?id=jv5_BwAAQBAJ#v=onepage&q=Kaliumsilbercyanid&f=false books.google.com]}}</ref>
Kaliumdicyanoargentat(I) zersetzt sich bei Erhitzung oder bei Kontakt mit Säuren (zum Beispiel [[Salpetersäure]]), wobei [[Cyanide]], [[Cyanwasserstoff]], nitrose Gase und [[Kaliumoxid]]e entstehen können.<ref name="GESTIS" /><ref>{{Literatur|Autor=Franz Muhlert|Titel=Die Industrie der Ammoniak- und Cyanverbindungen|Verlag=Springer-Verlag|Ort=|Datum=2013-10-05|Seiten=|ISBN=978-3-662-26200-9|Online=[https://books.google.com/books?id=jv5_BwAAQBAJ#v=onepage&q=Kaliumsilbercyanid&f=false books.google.com]}}</ref>
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== Verwendung ==
== Verwendung ==

Version vom 20. Juli 2016, 08:34 Uhr

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Kaliumdicyanidoargentat(I)
Andere Namen
  • Kaliumsilbercyanid
  • Bis(cyano)kaliumargenat
Summenformel K[Ag(CN)2]
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 506-61-6
PubChem 10474
Wikidata Q3723290
Eigenschaften
Molare Masse 199,00 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,364 g·cm−3[1]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser (142,8 g·l−1 bei 20 °C)[1]
  • unlöslich in Säuren[2]
  • löslich in Ethanol[3]
Brechungsindex

1,625 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​410
EUH: 032
P: 260​‐​262​‐​280​‐​302+352​‐​304+340​‐​310[1]
Toxikologische Daten

20,9 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Kaliumdicyanoargentat(I) ist eine anorganische chemische Verbindung des Kaliums aus der Gruppe der Cyanokomplexe.

Gewinnung und Darstellung

Kaliumdicyanoargentat(I) kann durch Reaktion von Silberchlorid oder Silberiodid mit einer Lösung von Kaliumcyanid gewonnen werden.[3]

Es kann auch durch Reaktion von Kaliumcyanid mit Silbernitrat gewonnen werden.[4]

Eigenschaften

Kaliumdicyanoargentat(I) ist ein weißer Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist.[1] Die Lösung in Wasser trübt sich bei der geringsten Anwesenheit von Silbernitrat.[4] Bei der Dissoziation der Lösung entstehen nicht wie bei den Einzelverbindungen Kaliumcyanid und Silbercyanid Kalium- bzw. Silber- und Cyanid-Ionen, sondern Kalium- und komplexe Silbercyanidionen.[5]

Kaliumdicyanoargentat(I) zersetzt sich bei Erhitzung oder bei Kontakt mit Säuren (zum Beispiel Salpetersäure), wobei Cyanide, Cyanwasserstoff, nitrose Gase und Kaliumoxide entstehen können.[1][6]

Die Verbindung hat eine hexagonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P31c (Raumgruppen-Nr. 163)Vorlage:Raumgruppe/163.[7]

Verwendung

Kaliumdicyanoargentat(I) wird bei der Versilberung, als Bakterizid, zur Herstellung von Antiseptika und zur Gewinnung von Silber aus Erzen verwendet.[3] Es ist ein vielseitiges Brückenligandmaterial und wird für die Herstellung von mehrdimensionale Polymerverbindungen eingesetzt.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 506-61-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b Datenblatt Potassium silver cyanide, 99.9% (metals basis), Ag 54.2% bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b c d Eintrag zu ' in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  4. a b Hermann Hager: Commentar zur Pharmacopoea Germanica: Erster Band. Springer-Verlag, 1883, ISBN 978-3-642-51834-8 (books.google.com).
  5. Julius Gróh: Kurzes Lehrbuch der Allgemeinen Chemie. Springer-Verlag, 1923, ISBN 978-3-662-28518-3, S. 121 (books.google.de).
  6. Franz Muhlert: Die Industrie der Ammoniak- und Cyanverbindungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-26200-9 (books.google.com).
  7. P. Villars, K. Cenzual, J. Daams, R. Gladyshevskii, O. Shcherban, V. Dubenskyy, N. Melnichenko-Koblyuk, O. Pavlyuk, I. Savysyuk, S. Stoyko, L. Sysa: KAg[CN]2. S. 496–496, doi:10.1007/978-3-540-44752-8_409.