„Häufigkeit“ – Versionsunterschied

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Unter einer '''Häufigkeit''' versteht man die [[Anzahl]] von Ereignissen <ref>Peter Zöfel, ''Statistik in der Praxis, UTB Taschenbuch 1293, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart und Jena, 1992, ISBN 3-8252-1293-9, S. 23</ref>, meistens innerhalb einer [[Zeitspanne]] und oft in Bezug zu einer Vergleichsgröße. Bei [[Periode (Physik)| periodischen]] Vorgängen wird die Anzahl in einer Zeitspanne in Bezug auf diese Zeitspanne auch ''[[Frequenz]]'' genannt.
Unter einer '''Häufigkeit''' versteht man die [[Anzahl]] von Ereignissen <ref>Peter Zöfel, ''Statistik in der Praxis, UTB Taschenbuch 1293, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart und Jena, 1992, ISBN 3-8252-1293-9, S. 23''</ref>, meistens innerhalb einer [[Zeitspanne]] und oft in Bezug zu einer Vergleichsgröße. Bei [[Periode (Physik)| periodischen]] Vorgängen wird die Anzahl in einer Zeitspanne in Bezug auf diese Zeitspanne auch ''[[Frequenz]]'' genannt.


Wenn man Objekte aus einer Grundgesamtheit zufällig auswählt, werden deren Merkmalsausprägungen in der Statisitk ebenfalls als Zufallsereignisse bezeichnet.<ref>{{Literatur|Autor=Ingrid Andrea Uhlemann|Titel=Einführung in die Statistik für Kommunikationswissenschaftler: Deskriptive und induktive Verfahren für das Bachelorstudium|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Springer-Verlag|Ort=|Datum=2014-11-10|Seiten=174|ISBN=9783658057695|Online={{Google Buch| BuchID=9fxMBQAAQBAJ| Seite=174}}|Abruf=2016-07-27}}</ref> Deshalb wird die Anzahl zufällig ausgewählter Objekte mit gleicher Merkmalsausprägung in der Statisitk ebenfalls als Häufigkeit bezeichnet.
Darüber hinaus wird in der [[Statistik]] das Wort ''Häufigkeit'' nicht nur auf Ereignisse, sondern auch auf Objekte angewandt.

Beispiele: Wenn man aus einer Urne zufällig dreimal die Kugel mit der Ziffer 1 zieht und sie zurücklegt, ist die absolute Häufigkeit dieses Ereignisses drei. Wenn man analog dazu bei einer Zufallsstichprobe Bewohner einer Stadt auswählt und drei davon Frauen sind, ist die absolute Häufigkeit der Frauen in diesem Fall auch drei.


== Häufigkeitsbegriff ==
== Häufigkeitsbegriff ==

Version vom 27. Juli 2016, 23:14 Uhr

Unter einer Häufigkeit versteht man die Anzahl von Ereignissen [1], meistens innerhalb einer Zeitspanne und oft in Bezug zu einer Vergleichsgröße. Bei periodischen Vorgängen wird die Anzahl in einer Zeitspanne in Bezug auf diese Zeitspanne auch Frequenz genannt.

Wenn man Objekte aus einer Grundgesamtheit zufällig auswählt, werden deren Merkmalsausprägungen in der Statisitk ebenfalls als Zufallsereignisse bezeichnet.[2] Deshalb wird die Anzahl zufällig ausgewählter Objekte mit gleicher Merkmalsausprägung in der Statisitk ebenfalls als Häufigkeit bezeichnet.

Beispiele: Wenn man aus einer Urne zufällig dreimal die Kugel mit der Ziffer 1 zieht und sie zurücklegt, ist die absolute Häufigkeit dieses Ereignisses drei. Wenn man analog dazu bei einer Zufallsstichprobe Bewohner einer Stadt auswählt und drei davon Frauen sind, ist die absolute Häufigkeit der Frauen in diesem Fall auch drei.

Häufigkeitsbegriff

Festlegung

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Angabe der statistischen Häufigkeit zwei Auslegungen des Begriffs:[3][4]

Davon unabhängig wird zwischen erwarteter Häufigkeit und beobachteter Häufigkeit unterschieden. Auf einige Anwendungen in besonderen Zusammenhängen wird weiter unten verwiesen.

Die grafische Darstellung der Häufigkeit in Abhängigkeit von einem quantifizierbaren Merkmal ist die Häufigkeitsverteilung.

Verwendung

Die Vielfältigkeit in der Verwendung sollen folgende Fragen und Antworten zeigen. (Ob die Antworten numerisch korrekt sind, ist hier irrelevant.)

  • „Wie häufig zieht ein Mensch in Deutschland um?“ – Im Durchschnitt alle 7 Jahre (Verhältnis zu einer Zeitspanne) oder Achtmal in seinem Leben (Anzahl in einer gegebenen Zeitspanne; dabei wird oft die Zeitspanne weggelassen).
  • „Wie häufig kommt es zu einem Unfall?“ – In Deutschland jährlich 8,5 Millionen mal (Anzahl in einer gegebenen Zeitspanne und bei festgelegter Grundmenge (Bevölkerung in Deutschland)) oder Im Jahr 2004 10 % der Bevölkerung (Verhältnis zu einer Vergleichsgröße, bei festgelegter Zeitspanne).
  • „Wie häufig kommt es unter Neugeborenen zu einer Fehlbildung?“ – Zwei Prozent (Verhältnis zur Anzahl aller Neugeborenen).
  • „Wie häufig gibt es im Stadtpark eine Sitzbank?“ – Alle hundert Meter oder Fünf pro Hektar oder Eine pro tausend Einwohner.

Wortherkunft

Das Adjektiv häufig bedeutete noch im 16. Jahrhundert eigentlich „haufenweise“, seit dem 18. Jahrhundert „oft“.[5] Es bedeutet also so viel wie „in großer Zahl vorkommend, sich wiederholt ereignend“ oder „zahlreich in großer Zahl, in großer Menge“.[6] Haufenweise bedeutet auch „in Haufen, in Massen“[7] oder „in Scharen, massenhaft“.[8]

Ähnliches gilt für das Wort Häufung, das so viel bedeuten kann wie „Lagerung in großen Mengen“, aber auch „Ansammlung, häufiges Vorkommen (von Erscheinungen, Ereignissen)“.[6] Das Wort Häufung kann sich auch auf die „Handlung des Häufens“ etwa von Erde oder der Häufung der Geschäfte beziehen, ebenso wie das Wort Häufeln.[9]

Das Wort Häufigkeit wird auch im Sinne von Frequenz, also räumlicher oder zeitlicher Dichte des Auftretens verwendet. So verweist die Brockhaus Enzyklopädie beim Wort Häufigkeit im Kontext der Sprachwissenschaft auf das Lemma Frequenz.[10] Hier findet sich, dass das Wort Frequenz im Lateinischen für Häufigkeit steht. Die Frequenz eines Wortes meint die Häufigkeit, mit der ein Wort innerhalb eines bestimmten Textes oder einem Textkorpus auftritt. Aufgrund der Häufigkeitsverteilungen können Häufigkeitswörterbücher erstellt werden, die Auskunft über die Gebrauchshäufigkeit eines Wortes geben.[10]

Das Wort Frequenz ist Fachsprache im 17. Jahrhundert und aus dem Lateinischen „frequentia“ in der Bedeutung „Häufigkeit“ entlehnt. Dies ist ein Abstraktum zu lateinisch „frequentis“ = „häufig“ und verwandt mit lateinisch fracīare für „stopfen“.[11]

Besondere Häufigkeitsbegriffe

Beispiele für spezielle Anwendungen des Häufigkeitsbegriffs:

  • Unter natürliche Häufigkeit versteht man die relative Häufigkeit chemischer Elemente oder deren Isotopenverhältnis.
  • Die Fehlerhäufigkeit ist ein besonderes Gebiet der Betrachtung zum Qualitätsmanagement.
  • Die Fehlerrechnung befasst sich mit der Häufigkeitsverteilung von Messwerten, wenn diese streuen.
  • Die kumulierte Häufigkeit: Wenn für ein ordinal oder metrisch skaliertes Merkmal die Ausprägungen der Größe (aufsteigend) nach geordnet sind, ist die kumulierte Häufigkeit die Summe aller Häufigkeiten bis einschließlich der jeweiligen Merkmalsausprägung .
Wiktionary: Häufigkeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Peter Zöfel, Statistik in der Praxis, UTB Taschenbuch 1293, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart und Jena, 1992, ISBN 3-8252-1293-9, S. 23
  2. Ingrid Andrea Uhlemann: Einführung in die Statistik für Kommunikationswissenschaftler: Deskriptive und induktive Verfahren für das Bachelorstudium. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-658-05769-5, S. 174 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Juli 2016]).
  3. Wolfgang Kohn, Riza Öztürk: Statistik für Ökonomen: Datenanalyse mit R und SPSS. Springer, 2010, S. 24 ff
  4. Rainer Diaz-Bone, Christoph Weischer (Hrsg.): Methoden-Lexikon für die Sozialwissenschaften. Springer VS, 2015, S. 171
  5. Elmar Seebold (Herausgeber): Kluge: Etymologisches Wörterbuch Der Deutschen Sprache. Walter de Gruyter, Berlin/New York: 2002, S. 396, ISBN 3-11-017473-1
  6. a b Werner Scholze-Stubenrecht: Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden. Band 4, Bibliographisches Institut & F.F. Brockhaus AG, Mannheim 1999, S. 1690. ISBN 978-3-411-04773-4
  7. Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der deutschen Sprache. Band 2. Schulbuchhandlung, Braunschweig 1808, S. 563
  8. Renate Wahrig-Burfeind: Illustriertes Wörterbuch der deutschen Sprache. ADAC Verlag, München 2004, S. 362. ISBN 3-577-10051-6
  9. Moriz Heyne: Deutsches Wörterbuch (Band 2), S. Hirzel, Leipzig 1906, S. 70
  10. a b Annette Zwahr: Brockhaus Enzyklopädie, 21. Auflage, F. F. Brockhaus, Mannheim 2006, Band 12
  11. Elmar Seebold (Editor): Kluge: Etymologisches Wörterbuch Der Deutschen Sprache. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002, S. 396. ISBN 3-11-017473-1