„Fachpressearbeit“ – Versionsunterschied

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Neuen Eintrag zu Fachpressearbeit erstellt, da es diesen Zwar als Begriff gibt, jedoch nicht auf Wikipedia. Bei den Quellen habe ich mich an der Fachliteratur entlangehangelt.
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Version vom 23. November 2017, 16:37 Uhr

Fachpressearbeit (engl. trade press) ist Pressearbeit, die sich insbesondere an Fachöffentlichkeiten wendet. Ziel und Aufgabe der Fachpressearbeit ist die Verbreitung von Informationen, vor allem über neue Erkenntnisse, Entwicklungen (z. B. technischer Natur) und deren Auswirkungen für die jeweilige Fachöffentlichkeit. Sie adressiert dazu selektierte Fachmedien, deren inhaltliche Schwerpunkte das jeweilige Themengebiet abdecken, um so die gewünschten Rezipienten zu erreichen.

Beschreibung

Fachpressearbeit ist eine journalistisch-redaktionelle Disziplin, die angesiedelt ist zwischen den jeweiligen fachlichen Informationsquellen (wie etwa Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Behörden und Verwaltungen) und Fachmedien als Verbreiter diese Informationen. Sie wird hauptsächlich von spezialisierten PR-Agenturen, z.T. auch durch (freie) Journalisten, oder durch interne Mitarbeiter (i.d.R. bei größeren Institutionen) geleistet.

Die Redaktionen der PR-Agenturen setzten sich dabei aus gut ausgebildeten Redakteuren und Fachleuten zusammen, welche Kenntnisse und Kompetenzen der jeweiligen Branchen, Fachtermini und Themen besitzen. Sie sind dafür da, komplexe Inhalte einfach und verständlich für die Rezipienten und die jeweilige Zielgruppe darzustellen [1].

Während die klassische Fachpressearbeit nahezu ausschließlich Verbreitung über Printmedien suchte, dehnt sie sich in der heutigen Zeit immer mehr auf zusätzliche Informationskanäle, insbesondere im Internet, aus.

Instrumente

Hauptsächlich geht es innerhalb der Fachpressearbeit um das Verfassen von fundierten, mediengerechten und zielgruppenspezifischen Texten, Fachartikeln und Pressemitteilungen, die beispielsweise von Innovationen, innovativen Verfahren oder Produktneuheiten handeln können[2]. Dabei kommen insbesondere die klassischen journalistischen Stilformen zum Einsatz, wie etwa Meldungen, Berichte oder (Vor-Ort-)Reportagen. Ergänzt werden sie durch verschiedene analoge (z.B. Fotos, Grafiken, Charts) und digitale Medien (z.B. Video-Clips, Animationen) zur Nutzung im Print- oder Onlinegeschäft. Bei der Konzeption, Kreation und Produktion der Fachpressearbeit und der sie ergänzenden Informations- und Dialogmedien geht es auch darum, bestenfalls eine maßgeschneiderte Kommunikationsstrategie zu erreichen, auf deren Grundlage eine crossmediale Informationsverbreitung der Inhalte stattfinden kann.[3]

Zur Verbreitung am Markt der Fachmedien und innerhalb der Fachöffentlichkeit fertigt eine Agentur für Fachpressearbeit idealerweise die passenden Presseverteiler mit an. Des Weiteren findet das Planen von Organisieren von Fachpressekonferenzen, die Organisation von Firmenbesichtigungen u.ä. innerhalb der Fachpressearbeit Anwendung.

Bedeutung

Fachmedien (print und digital) stellten im Jahre 2015 für den Personenkreis der professionellen Entscheider mit 94 % die am stärksten genutzte Mediengattung dar und dienen ihnen deshalb als Informationsquelle Nr. 1. Fachzeitschriften werden dementsprechend intensiv genutzt und gehören zum Arbeitsalltag dazu (B2B Entscheideranalyse 2015/16)[4].

Schlussfolgernd ist Fachmedienarbeit ein wichtiger Bestandteil der durchgängigen Unternehmenskommunikation und gilt aufgrund ihres Anspruches als besonders glaubwürdig[1]. Fachpressetexte gelten als wichtiger Informationskanal, als meinungsbildend und imagefördernd. Durch gute Texte kann eine Produktbekanntheit erhöht und das Produktwissen innerhalb der Zielgruppe vertieft werden.[5][1]

Diskussion

Je nach Betrachtungsweise hat die Fachpressearbeit eine unterschiedliche Wertstellung bei den verschiedenen Beteiligten. Unternehmen sehen sie häufig allein dem Marketing zugeordnet und somit als rein absatzmarktbezogenes Instrument[6]. Die Fachmedien hingegen haben strenge wettbewerbsrechtliche Vorschriften zu beachten, die ihnen eine Vermischung von Werbung und journalistischem Dargebot verbietet. Daher bieten spezialisierte PR-Agenturen unabhängig von der Fachpressearbeit zusätzliche Media-Services an (Planen, Gestalten, Schalten von Anzeigenwerbung inkl. Budgetverwaltung). In den Fachöffentlichkeiten genießen die Arbeit der Fachpresse und der Fachjournalisten große Wertschätzung.

Einzelnachweise

  1. a b c Georg-Volkmar Graf Zedwitz Arnim: Tu Gutes und rede darüber. Deutscher Instituts-Verlag, Köln 1978, ISBN 3-88054-309-7, S. 193.
  2. Sebastian Arnold: Bauaufträge erfolgreich akquirieren: Leitfaden zur ertragsorientierten Auftragsbeschaffung. Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-528-11650-7.
  3. Silke Balsys: Public Realtions in mittelständischen Unternehmen. Diplomica Verlag, 2001, ISBN 978-3-8324-7086-9.
  4. Deutsche Fachpresse: B2B-Entscheideranalyse 2015/16. 2016, abgerufen am 23. November 2017.
  5. Hartleben, Ralph Erik.: Werbekonzeption und Briefing : ein praktischer Leitfaden zum Erstellen zielgruppenspezifischer Werbe- und Kommunikationskonzepte. 2., uberarbeitete und wesentlich erw. Auflage. Publicis, Erlangen 2004, ISBN 978-3-89578-607-5 (worldcat.org).
  6. Lies, Jan.: Kompakt-Lexikon PR 2000 Begriffe nachschlagen, verstehen, anwenden. 1. Aufl. 2016. Gabler, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-08742-5 (worldcat.org).

http://www.deutsche-fachpresse.de/startseite/

http://www.deutsche-fachpresse.de/markt-studien/fachpresse-statistik/

http://www.iif.rwth-aachen.de/de/medienprodukte/corporate-media/

Quellen

Arnold, Sebastian(2002): Bauaufträge erfolgreich akquirieren: Leitfaden zur ertragsorientierten Auftragsbeschaffung. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg.

Balsys, Silke (2001): Public Relations in mittelständischen Unternehmen.Diplomica Verlag GmbH. ISBN: 9783832470869, S. 110

Deutsche Fachpresse (2016): B2B-Entscheideranalyse 2015/16. Informationsverhalten und Mediennutzung Professioneller Entscheider. URL: http://www.deutsche-fachpresse.de/news/news-einzelansicht/news/b2b-entscheideranalyse-201516-fachmedien-sind-die-wichtigste-informationsquelle-fuer-professionelle-entscheider/

Hartleben, Ralph E. (2004): Werbekonzeption und Briefing. Ein praktischer Leitfaden zum Erstellen zielgruppenspezifischer Werbe- und Kommunikationskonzepte. Erlangen: Publicis Corporate Publishing S. 196, ISBN 9783895786075, 3895782270

Lies, Jan (2016): Kompakt-Lexikon PR: 2.000 Begriffe nachschlagen, verstehen, anwenden. Wiesbaden: Springer Gabler. S. 67 Zedtwitz-Arnim, Georg-Volkmar, Graf (1978): Tu Gutes und rede darüber. Public Relations für die Wirtschaft. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.