„Tamaschke-Axiom“ – Versionsunterschied

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In der [[Affine Geometrie|Affinen Geometrie]], einem der [[Teilgebiete der Mathematik]], ist das '''Tamaschke-Axiom''' (oder auch '''Dreiecksaxiom''') eine derjenigen [[Logische Aussage|Aussagen]], mit deren Hilfe sich solche [[Inzidenzgeometrie]]n [[axiom]]atisch festlegen lassen. Das Axiom ist nach dem [[Eberhard-Karls-Universität Tübingen|Tübinger]] [[Mathematiker]] [[Olaf Tamaschke]] benannt, der als erster seine Bedeutung für die Geometrie erkannte.<ref name="AB_1">Albrecht Beutelspacher: ''Lineare Algebra.'' 2014, S. 123ff</ref>
In der [[Affine Geometrie|Affinen Geometrie]], einem der [[Teilgebiete der Mathematik]], ist das '''Tamaschke-Axiom''' (oder auch '''Dreiecksaxiom''') eine derjenigen [[Logische Aussage|Aussagen]], mit deren Hilfe sich die dort auftretenden [[Inzidenzgeometrie]]n [[axiom]]atisch festlegen lassen. Das Axiom ist nach dem [[Eberhard-Karls-Universität Tübingen|Tübinger]] [[Mathematiker]] [[Olaf Tamaschke]] benannt, der als erster seine Bedeutung für die Geometrie erkannte.<ref name="AB_1">Albrecht Beutelspacher: ''Lineare Algebra.'' 2014, S. 123ff</ref>


== Formulierung des Axioms ==
== Formulierung des Axioms ==
Das Axiom besagt folgendes:<ref name="AB_2">Beutelspacher, op. cit., S. 123</ref>
Das Tamaschke-Axiom fordert für Inzidenzgeometrien <math>\mathcal {X} </math>, die dem [[Verbindungsaxiom]] und dem [[Parallelenaxiom]] genügen, die folgende zusätzliche Eigenschaft:<ref name="AB_2">Beutelspacher, op. cit., S. 123</ref>
: ''Sind in einem [[Affiner Raum|affinen Raum]] <math>\mathcal {X} </math> fünf [[Raumpunkt]]e <math> A, B, C, A^{*}, B^{*} \in \mathcal {X} </math> gegeben, wobei <math>A, B, C</math> nicht auf einer gemeinsamen [[Gerade]]n [[Inzidenz (Geometrie)|liegen]] sollen, und sind hier die Geraden <math>AB</math> und <math>A^{*}B^{*}</math> [[Parallelität (Geometrie)|parallel]], so treffen sich die Parallele zu <math>AC</math> durch <math>A^{*}</math> und die Parallele zu <math>BC</math> durch <math>B^{*}</math> in einem gemeinsamen [[Schnittpunkt]] <math>C^{*}</math>.''
: ''Sind in <math>\mathcal {X} </math> fünf [[Raumpunkt]]e <math> A, B, C, A^{*}, B^{*} \in \mathcal {X} </math> gegeben, wobei <math>A, B, C</math> nicht auf einer gemeinsamen [[Gerade]]n [[Inzidenz (Geometrie)|liegen]] sollen, und sind hier die Geraden <math>AB</math> und <math>A^{*}B^{*}</math> [[Parallelität (Geometrie)|parallel]], so treffen sich die Parallele zu <math>AC</math> durch <math>A^{*}</math> und die Parallele zu <math>BC</math> durch <math>B^{*}</math> in einem gemeinsamen [[Schnittpunkt]] <math>C^{*}</math>.''


== Axiomatik der affinen Räume ==
== Axiomatik der affinen Räume ==
Gemäß der Darstellung von [[Albrecht Beutelspacher]] sind die affinen Räume genau diejenigen Inzidenzgeometrien, in denen sowohl
Gemäß der Darstellung von [[Albrecht Beutelspacher]] sind die [[Affiner Raum|affinen Räume]] genau diejenigen Inzidenzgeometrien, in denen sowohl
* das [[Verbindungsaxiom]]
* das [[Verbindungsaxiom]]


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erfüllt sind.<ref name="AB_2" />
erfüllt sind.<ref name="AB_2" />

== Anmerkung ==
Geht man den in der [[Analytische Geometrie|Analytischen Geometrie]] üblichen Weg, die affinen Räume ausgehend von den zugehörigen [[Vektorraum|Vektorräumen]] der [[Verbindungsvektor]]en zu definieren,<ref name="GF_1">Gerd Fischer: ''Analytische Geometrie.'' 2001, S. 1ff</ref> so ergibt sich das Tamaschke-Axiom in diesem Rahmen als [[Lehrsatz]].<ref name="AB_3">Beutelspacher, op. cit., S. 126</ref>


== Literatur ==
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|Autor=Olaf Tamaschke
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Version vom 22. Juli 2020, 18:34 Uhr

In der Affinen Geometrie, einem der Teilgebiete der Mathematik, ist das Tamaschke-Axiom (oder auch Dreiecksaxiom) eine derjenigen Aussagen, mit deren Hilfe sich die dort auftretenden Inzidenzgeometrien axiomatisch festlegen lassen. Das Axiom ist nach dem Tübinger Mathematiker Olaf Tamaschke benannt, der als erster seine Bedeutung für die Geometrie erkannte.[1]

Formulierung des Axioms

Das Tamaschke-Axiom fordert für Inzidenzgeometrien , die dem Verbindungsaxiom und dem Parallelenaxiom genügen, die folgende zusätzliche Eigenschaft:[2]

Sind in fünf Raumpunkte gegeben, wobei nicht auf einer gemeinsamen Geraden liegen sollen, und sind hier die Geraden und parallel, so treffen sich die Parallele zu durch und die Parallele zu durch in einem gemeinsamen Schnittpunkt .

Axiomatik der affinen Räume

Gemäß der Darstellung von Albrecht Beutelspacher sind die affinen Räume genau diejenigen Inzidenzgeometrien, in denen sowohl

als auch

als auch

  • das Tamaschke-Axiom

erfüllt sind.[2]

Anmerkung

Geht man den in der Analytischen Geometrie üblichen Weg, die affinen Räume ausgehend von den zugehörigen Vektorräumen der Verbindungsvektoren zu definieren,[3] so ergibt sich das Tamaschke-Axiom in diesem Rahmen als Lehrsatz.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Albrecht Beutelspacher: Lineare Algebra. 2014, S. 123ff
  2. a b Beutelspacher, op. cit., S. 123
  3. Gerd Fischer: Analytische Geometrie. 2001, S. 1ff
  4. Beutelspacher, op. cit., S. 126