„Kordon (Verkehrsplanung)“ – Versionsunterschied

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Ein '''Kordon''' ist in der [[Verkehrswissenschaft]] eine aus Zähl- oder [[Mautstelle]]n gebildete, möglichst geschlossene Umgrenzung eines Gebiets. Dadurch, dass alle Ein- und Ausgänge in das Gebiet überwacht werden, kann innerhalb des Kordons der [[Verkehr]] gemessen werden ([[Verkehrserhebung]]). Bei einer [[Innenstadtmaut]] umschließt der Kordon das mautpflichtige Gebiet.
Ein '''Kordon''' ist ein System von [[Verkehrserhebung|Zählstelle]]n für die Ermittlung der [[Verkehrsdichte]]. Der Kordon umfasst ein bestimmtes Gebiet, um in diesem den [[Durchgangsverkehr]], den [[Quellverkehr|Quell-]] und den [[Zielverkehr]] zu ermitteln.


Eine Kordonerhebung oder Kordonzählung wird für die [[Verkehrsplanung]] benötigt. Um Fahrzeuge wiedererkennen zu können, werden dabei entweder Teile des [[Kraftfahrzeugkennzeichen|Fahrzeugkennzeichens]] erfasst oder unterscheidbare Zählmarken vergeben. So kann der Gesamtverkehr in [[Durchgangsverkehr|Durchgangs-]], [[Quellverkehr|Quell-]] und [[Zielverkehr]] getrennt werden.<ref>{{Literatur |Titel=Empfehlungen für Verkehrserhebungen (EVE) |Hrsg=[[Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen]] (FGSV), Arbeitsgruppe Verkehrsplanung |Verlag=FGSV-Verlag |Ort=Köln |Datum=2012-01 |ISBN=978-3-941790-99-5 |Seiten=38}}</ref> Auch der [[Ruhender Verkehr|ruhende Verkehr]] (genauer die [[Parkraum]]nachfrage) kann mit einer Kordonzählung, in Verbindung mit anderen Techniken, erfasst werden.<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Jürgen Collin |Titel=Erhebungen zur Verkehrsnachfrage |Hrsg=Gerd Steierwald, Hans-Dieter Künne |Sammelwerk=Stadtverkehrsplanung : Grundlagen · Methoden · Ziele |Auflage= |Verlag=[[Springer Nature|Springer]] |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=1994 |ISBN=3-540-40588-7 |DOI=10.1007/3-540-27010-8_5 |Seiten=98}}</ref> Bei einer Kordonerhebung des [[Fußverkehr]]s ist besonders die Vergabe einer eindeutigen Kennung schwierig.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Florian Bitzer |Titel=Mikroskopische Modellierung und Simulation des Fußgängerverkehrs |Ort=Stuttgart |Datum=2010 |ISBN= |DOI=10.18419/OPUS-343 |Seiten=142-146 |Online=http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/360 |Abruf=2021-02-14}}</ref>
Ein Kordon wird für die [[Verkehrsplanung]] benötigt. Das Gebiet, welches der Kordon umfasst, wird je nach Zweck der Zählung individuell ausgewählt.

Wird eine [[Straßenmaut]] für ein kleines, geschlossenes Gebiet wie etwa eine [[Innenstadt]] erhoben, spricht man auch von einer Kordonmaut oder Kordon-Pricing. Dabei wird Mautgebühr dann fällig, wenn die Gebietsgrenze überfahren wird.<ref>{{Literatur |Autor=Sigurd Weinreich |Titel=Nachhaltige Entwicklung im Personenverkehr : eine quantitative Analyse unter Einbezug externer Kosten |Verlag=[[Physica-Verlag]] |Ort=Heidelberg |Datum=2004 |ISBN= |DOI=10.1007/978-3-7908-2695-1 |Seiten=281}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Kordon (Festung)]]
* [[Verkehrszelle]]

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Verkehrsplanung]]
[[Kategorie:Verkehrsplanung]]

Version vom 14. Februar 2021, 18:10 Uhr

Binnenverkehr im Kordon kann nicht erfasst werden.

Ein Kordon ist in der Verkehrswissenschaft eine aus Zähl- oder Mautstellen gebildete, möglichst geschlossene Umgrenzung eines Gebiets. Dadurch, dass alle Ein- und Ausgänge in das Gebiet überwacht werden, kann innerhalb des Kordons der Verkehr gemessen werden (Verkehrserhebung). Bei einer Innenstadtmaut umschließt der Kordon das mautpflichtige Gebiet.

Eine Kordonerhebung oder Kordonzählung wird für die Verkehrsplanung benötigt. Um Fahrzeuge wiedererkennen zu können, werden dabei entweder Teile des Fahrzeugkennzeichens erfasst oder unterscheidbare Zählmarken vergeben. So kann der Gesamtverkehr in Durchgangs-, Quell- und Zielverkehr getrennt werden.[1] Auch der ruhende Verkehr (genauer die Parkraumnachfrage) kann mit einer Kordonzählung, in Verbindung mit anderen Techniken, erfasst werden.[2] Bei einer Kordonerhebung des Fußverkehrs ist besonders die Vergabe einer eindeutigen Kennung schwierig.[3]

Wird eine Straßenmaut für ein kleines, geschlossenes Gebiet wie etwa eine Innenstadt erhoben, spricht man auch von einer Kordonmaut oder Kordon-Pricing. Dabei wird Mautgebühr dann fällig, wenn die Gebietsgrenze überfahren wird.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), Arbeitsgruppe Verkehrsplanung (Hrsg.): Empfehlungen für Verkehrserhebungen (EVE). FGSV-Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-941790-99-5, S. 38.
  2. Hans-Jürgen Collin: Erhebungen zur Verkehrsnachfrage. In: Gerd Steierwald, Hans-Dieter Künne (Hrsg.): Stadtverkehrsplanung : Grundlagen · Methoden · Ziele. Springer, Berlin/Heidelberg 1994, ISBN 3-540-40588-7, S. 98, doi:10.1007/3-540-27010-8_5.
  3. Timo Florian Bitzer: Mikroskopische Modellierung und Simulation des Fußgängerverkehrs. Stuttgart 2010, S. 142–146, doi:10.18419/OPUS-343 (uni-stuttgart.de [abgerufen am 14. Februar 2021]).
  4. Sigurd Weinreich: Nachhaltige Entwicklung im Personenverkehr : eine quantitative Analyse unter Einbezug externer Kosten. Physica-Verlag, Heidelberg 2004, S. 281, doi:10.1007/978-3-7908-2695-1.