„Oxidieren (Wärmebehandlung)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Verbesserungsmaßnahme+
Redundanz gelöst durch import von Dampfanlassen, Überarbeitung
Zeile 1: Zeile 1:
Das '''Oxidieren''' ist ein Verfahren der [[Thermochemie|thermochemischen]] Wärmebehandlung. Dieser Prozess erzeugt eine dichte [[Oxide|Oxid]]<nowiki/>schicht zum Schutz vor [[Korrosion]] oder [[Verschleiß]].<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Weißbach |Titel=Werkstoffkunde : Strukturen, Eigenschaften, Prüfung |Auflage=16., überarbeitete Auflage |Verlag=Friedr. Vieweg & Sohn Verlag GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden |Ort=Wiesbaden |Datum=2007 |ISBN=978-3-8348-0295-8 |Seiten=305}}</ref> Besonders im Anschluss an das [[Nitrieren]] oder [[Nitrocarburieren]], wird häufig eine Oxidation durchgeführt.
{{Portalhinweis|Werkstoffe}}
{{Redundanztext
|3=Dampfanlassen
|4=Oxidieren (Wärmebehandlung)
|2=Oktober 2020|1=[[Benutzer:Icodense99|Icodense]] 16:04, 20. Okt. 2020 (CEST)}}
In der Wärmebehandlung, besonders im Anschluss an das Nitrieren oder Nitrocarburieren, wird häufig eine Oxidation durchgeführt. Dieser Prozess erzeugt eine dichte Oxidschicht zum Schutz vor Rost und Korrosion.


== Materialien und Anwendungsgebiete ==
== Materialien und Anwendungsgebiete ==
Ein breites Spektrum an Materialien kann nach der Wärmbehandlung oxidiert werden:
Ein breites Spektrum an [[Werkstoff|Werkstoffen]] kann nach der Wärmbehandlung oxidiert werden. Eisenwerkstoffe wie Stahl ([[Einsatzstahl]], [[Vergütungsstahl]], [[Nitrierstahl]], [[Werkzeugstahl]]) aber auch Sinterwerkstoffe sind bei dem Verfahren am bedeutensten.

* Einsatzstahl,
* Vergütungsstahl,
* Nitrierstahl,
* Werkzeugstahl


Die Behandlung von hochchromhaltigen Stählen mit der Oxidation wird selten angewendet. Bei diesen Werkstoffen wird i.d.R. angestrebt die vom Werkstoff mitgebrachte Korrosionsbeständigkeit während der Wärmebehandlung zu erhalten.
Die Behandlung von hochchromhaltigen Stählen mit der Oxidation wird selten angewendet. Bei diesen Werkstoffen wird i.d.R. angestrebt die vom Werkstoff mitgebrachte Korrosionsbeständigkeit während der Wärmebehandlung zu erhalten.


Das Oxidieren findet in vielen Branchen Anwendung:
Das Oxidieren findet in mehreren Branchen Anwendung:


* Automobilzulieferindustrie (z.&nbsp;B. Kugelbolzen, Schaltgetriebe, Wellen, Ventile usw.)
* Automobilzulieferindustrie (z.&nbsp;B. Kugelbolzen, Schaltgetriebe, Wellen, Ventile usw.)
* Hydraulikindustrie (z.&nbsp;B. Zylinder, Kolben usw.)
* Hydraulikindustrie (z.&nbsp;B. Zylinder, Kolben usw.)
* Getriebeindustrie
* Getriebeindustrie
*Werkzeughersteller
* Waffenindustrie

== Dampfanlassen ==

Das '''Dampfanlassen''' (auch '''Vaporisieren''') ist ein Spezialfall der Oxidation in reiner [[Wasserdampf|Wasserdampfatmosphäre]] bei etwa 520 bis 580 °C. Wasser [[Dissoziation (Chemie)|dissoziiert]] unter diesen Bedingungen zu [[Wasserstoff]] und [[Sauerstoff]]. Das Verfahren kommt primär bei Eisenwerkstoffen zum Einsatz; so behandelte Werkzeuge eignen sich nur für die Bearbeitung dieser Werkstoffe.

Auf dem Werkstück entsteht eine etwa 10 µm dicke, dunkelblaugrau-mattschwarze Schicht aus [[Eisen(II,III)-oxid]] (natürlich als [[Magnetit]] vorkommend). Neben dem optischen Effekt wird durch das Dampfanlassen die [[Korrosionsbeständigkeit]] verbessert, die [[Oberflächenhärtung|Oberflächenhärte]] erhöht und der [[Reibkoeffizient]] minimiert. Häufig werden die Werkstücke zusätzlich noch [[Nitrieren|nitriert]].<ref>{{Literatur |Autor=Eberhard Paucksch, Sven Holsten, Marco Linß, Franz Tikal |Titel=Zerspantechnik: Prozesse, Werkzeuge, Technologien |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=12 |Verlag=[[Vieweg+Teubner]] |Ort=Wiesbaden |Datum=2008-05-15 |ISBN=9783834802798 |Seiten=69-71}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Stephan Hasse |Titel=Giesserei-Lexikon |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=19 |Verlag=[[Schiele & Schön]] |Ort=Berlin |Datum=2007 |ISBN=9783794907533 |Seiten=206-207}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 27: Zeile 23:
* D. Liedtke: ''Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen I: Grundlagen und Anwendungen.'' 7. Auflage, expert verlag, Renningen 2007.
* D. Liedtke: ''Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen I: Grundlagen und Anwendungen.'' 7. Auflage, expert verlag, Renningen 2007.


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
<references />
[https://www.plasmanitriertechnik.de/de/anlagenbau/plasmanitrieranlagen/ Anlagen zum Oxidieren im Anschluss an das Plasmanitrieren und Plasmanitrocarburieren]


[[Kategorie:Wärmebehandeln]]
[[Kategorie:Werkzeugmaschinenbau]]
[[Kategorie:Wärmebehandelndes Fertigungsverfahren]]
[[Kategorie:Oberflächentechnik]]
[[Kategorie:Stahlverarbeitung]]

Version vom 10. Oktober 2021, 19:24 Uhr

Das Oxidieren ist ein Verfahren der thermochemischen Wärmebehandlung. Dieser Prozess erzeugt eine dichte Oxidschicht zum Schutz vor Korrosion oder Verschleiß.[1] Besonders im Anschluss an das Nitrieren oder Nitrocarburieren, wird häufig eine Oxidation durchgeführt.

Materialien und Anwendungsgebiete

Ein breites Spektrum an Werkstoffen kann nach der Wärmbehandlung oxidiert werden. Eisenwerkstoffe wie Stahl (Einsatzstahl, Vergütungsstahl, Nitrierstahl, Werkzeugstahl) aber auch Sinterwerkstoffe sind bei dem Verfahren am bedeutensten.

Die Behandlung von hochchromhaltigen Stählen mit der Oxidation wird selten angewendet. Bei diesen Werkstoffen wird i.d.R. angestrebt die vom Werkstoff mitgebrachte Korrosionsbeständigkeit während der Wärmebehandlung zu erhalten.

Das Oxidieren findet in mehreren Branchen Anwendung:

  • Automobilzulieferindustrie (z. B. Kugelbolzen, Schaltgetriebe, Wellen, Ventile usw.)
  • Hydraulikindustrie (z. B. Zylinder, Kolben usw.)
  • Getriebeindustrie
  • Werkzeughersteller

Dampfanlassen

Das Dampfanlassen (auch Vaporisieren) ist ein Spezialfall der Oxidation in reiner Wasserdampfatmosphäre bei etwa 520 bis 580 °C. Wasser dissoziiert unter diesen Bedingungen zu Wasserstoff und Sauerstoff. Das Verfahren kommt primär bei Eisenwerkstoffen zum Einsatz; so behandelte Werkzeuge eignen sich nur für die Bearbeitung dieser Werkstoffe.

Auf dem Werkstück entsteht eine etwa 10 µm dicke, dunkelblaugrau-mattschwarze Schicht aus Eisen(II,III)-oxid (natürlich als Magnetit vorkommend). Neben dem optischen Effekt wird durch das Dampfanlassen die Korrosionsbeständigkeit verbessert, die Oberflächenhärte erhöht und der Reibkoeffizient minimiert. Häufig werden die Werkstücke zusätzlich noch nitriert.[2][3]

Literatur

  • D. Liedtke: Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen I: Grundlagen und Anwendungen. 7. Auflage, expert verlag, Renningen 2007.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Weißbach: Werkstoffkunde : Strukturen, Eigenschaften, Prüfung. 16., überarbeitete Auflage. Friedr. Vieweg & Sohn Verlag GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-8348-0295-8, S. 305.
  2. Eberhard Paucksch, Sven Holsten, Marco Linß, Franz Tikal: Zerspantechnik: Prozesse, Werkzeuge, Technologien. 12. Auflage. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8348-0279-8, S. 69–71.
  3. Stephan Hasse: Giesserei-Lexikon. 19. Auflage. Schiele & Schön, Berlin 2007, ISBN 978-3-7949-0753-3, S. 206–207.