„Großwohnsiedlung Steilshoop“ – Versionsunterschied

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Version vom 20. Februar 2022, 16:41 Uhr

Wohnhaus über Gründgensstraße

Die Großwohnsiedlung befindet sich im Hamburger Stadtteil Steilshoop im Bezirk Wandsbek.

Die Siedlung umfasst anders als beispielsweise der Berliner Ortsteil Märkisches Viertel nicht das gesamte Gebiet des Stadtteils. So wird der Stadtteil durch die in mittg verlaufende Steilshooper Allee in den südlich gelegenen Teil Alt- und den nördlich gelegenen Neu-Steilshoop unterteilt. Ein Rest der ursprünglich den Stadtteil prägenden Kleingartenanlagen sind im Randbereich erhalten geblieben. Zudem sind bei der Planung Flächen für Gewerbeeinheiten berücksichtigt worden, die neben den Waren des täglichen Bedarfs auch andere Betriebe umfasst.[1][2]

Ursprung

Um der sich der ab Mitte der 1955 Jahre abzeichnenden Wohnungsknappheit in Hamburg zu stellen, wurden Planungen aufgenommen, dieser kurzfrisitg unter anderem durch Umwidmung von Flächen zu Wohngebieten zu begegnen. So wurde für das Gebiet der Kleingartenanlage Steilshoop 1961 ein Wettbewerb für die Errichtung der Wohnbauten und damit einhergehenden Versorgungseinrichtungen, wie Verbrauchermärkten, Schulen etc. ausgeschrieben.[3]

Städtebaulicher Wettbewerb

Der Wettbewerb umfasste die Errichtung von mehrgeschössigen Wohnbauten mit 5700 Wohneinheiten. Von den eingereichten 95 Beiträgen wurden fünf prämiert. Der erste Preis ging an die Architekten Burmester und Ostermann. Noch im Laufe der Planungsphase reichte der Architekt Woods ein neues Konzept ein, welches nach intensiver Diskussion umgesetzt wurde. [3]

Änderung des Konzepts

Unter anderem wurden die einzelnen Wohnhäuser umgeplant, so dass diese große Innenhöfe von ca. 12.000m² Fläche erhielten. Um ein besseres Kosten-/Nutzenverhältnis zu erreichen wurde die Anzahl der geplanten Wohneinheiten auf 6700[4] erhöht. Allerdings wurde keine einheitliche Geschoßzahl vorgegeben, wodurch in einem Block durchaus sowohl 10- als auch 4-geschossige Häuser stehen.[3]

Bebauungsgrundsätze des neuen Konzepts

Das neue Konzept wirkte sich auch auf die Prämissen der Bebauung aus. Dabei wurde zum Beispiel festgelegt, dass die Fassade der Gebäude im nordördlichen Bereich einer Ziegel- und im südlichen bzw. westlichen Teil als Waschbetonoptik erhalten. Jedoch ist dies nicht immer durchgängig eingehalten worden. Eine mögliche Erklärung ist, dass die einzelnen Wohnblöcke von unterschiedlichen Architekten gebaut werden sollten. Die Wohnungsgrößen und -formen sind nicht für das gesamte Bauvorhaben nicht festgelegt worden, und sollen den unterschiedlichen Lebensbedrüfnissen besser gerecht werden. Für jeden Wohnblock wurden jedoch vorgegeben, dass es besondere Wohnungen gibt, die den speziellen Bedürfnissen von Großfamilien, alten und behinderten Menschen gerecht werden.[3]

Anordnung und Lage der Wohnblöcke

Die Anordnung der Wohnblöcke folgt zweireihig einer breitgezogenen V-Form[5] bzw. einer Schmetterlingsform. Sie ist ca. 500m stark und 1,5km lang.[1] Jeweils südlich verläuft die Grundgensstraße. Ringstraßen ermöglichen den Zugang zu den Häusern jeweils an den östlichen und westlichen Seiten. Jeder einzelne Wohnblock umschließt unvollständig den Innenhof, so dass dessen Grünanlagen von öffentlich zugänglich sind.[4]

Umsetzung

Die Architekten Hans Peter Burmester und Gerhard Ostermann (Burmester + Ostermann) haben ursprünglich den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen, jedoch wurde das nachträglich eingereichte Konzept der Architekturbüros Georges Candilis, Alexis Josic und Shadrach Woods (Candilis-Josic-Woods) umgesetzt. Beteiligt an den Bauten waren zudem das Architekturbüro von Gerolf Garten und Werner Kahl (Garten + Kahl) sowie John Suhr.[6]

Die Grundsteinlegung erfolgte am 14. Juli 1969.[7] Die Bauphase endete 1976.

Commons: Großwohnsiedlung Hamburg-Steilshoop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Sozialraummanagement (Hrsg.): Sozialraumbeschreibung - Steilshoop. 2014 (hamburg.de [PDF]).
  2. Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirk Wandsbek (Hrsg.): Bebauungsplan Steilshoop 5. 1969 (daten-hamburg.de [PDF]).
  3. a b c d Dietmar Brandenburger, Gert Kähler (Hrsg.): Architektour: Bauen in Hamburg seit 1900. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1988, ISBN 978-3-322-85411-7, S. 171–174, doi:10.1007/978-3-322-85411-7.
  4. a b Herbert Kallmayer: Immobilienökonomie. Hrsg.: Karl-Werner Schulte. 2. überarbeitete Auflage. Band III: Stadtplanerische Grundlagen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, ISBN 978-3-486-59754-7, S. 131.
  5. Aramis, Neomi, Diana, Jakon, Vincent und Lingkai: Steilshoop. 18. Mai 2021, abgerufen am 20. Februar 2022.
  6. Hamburgisches Architekturarchiv - Startseite. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  7. WELT: 40 Jahre Steilshoop: Vom Musterprojekt zum Pflegefall. In: DIE WELT. 14. Juli 2009 (welt.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).