„Gelbfieberimpfstoff“ – Versionsunterschied
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Die Entwicklung des ersten Gelbfieberimpfstoffs vom Impfstamm ''17D'' durch [[Max Theiler]] im Jahr 1937 mündete 1951 im bisher einzigen [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Nobelpreis]] für einen viralen Impfstoff.<ref>M. Theiler, H. H. Smith: ''The effect of prolonged cultivation in vitro upon the pathogenicity of Yellow Fever Virus.'' In: ''J Exp Med.'' (1937), Band 65, Nr. 6, S. 767–786. PMID 19870633; {{PMC|2133530}}.</ref><ref name="pmid18039952">{{cite journal |author=Norrby E |title=Yellow fever and Max Theiler: the only Nobel Prize for a virus vaccine |journal=J. Exp. Med. |volume=204 |issue=12 |pages=2779–2984 |date=2007-11 |pmid=18039952 |pmc=2118520 |doi=10.1084/jem.20072290}}</ref> |
Die Entwicklung des ersten Gelbfieberimpfstoffs vom Impfstamm ''17D'' durch [[Max Theiler]] im Jahr 1937 mündete 1951 im bisher einzigen [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Nobelpreis]] für einen viralen Impfstoff.<ref>M. Theiler, H. H. Smith: ''The effect of prolonged cultivation in vitro upon the pathogenicity of Yellow Fever Virus.'' In: ''J Exp Med.'' (1937), Band 65, Nr. 6, S. 767–786. PMID 19870633; {{PMC|2133530}}.</ref><ref name="pmid18039952">{{cite journal |author=Norrby E |title=Yellow fever and Max Theiler: the only Nobel Prize for a virus vaccine |journal=J. Exp. Med. |volume=204 |issue=12 |pages=2779–2984 |date=2007-11 |pmid=18039952 |pmc=2118520 |doi=10.1084/jem.20072290}}</ref> Hierbei wird der Unterstamm ''17DD'' in Europa und den USA verwendet, ''17D-204'' in Brasilien; beide Impfstoffstämme unterscheiden weder in Wirkung noch möglichen Nebenwirkungen.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Wolfgang Jilg |Titel=Gelbfieber |Hrsg=Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg |Sammelwerk=Impfkompendium |Auflage=9. |Verlag=Georg Thieme Verlag |Datum=2018 |Sprache=de |ISBN= 978-3-13-242162-2 |DOI=10.1055/b-0037-148165 |Seiten=168 ff.}}</ref> |
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Der Gelbfieberimpfstoff ist ein [[Attenuierung|attenuierter]] [[Lebendimpfstoff]].<ref name="CDC">[[Centers for Disease Control and Prevention]]: [http://www.cdc.gov/yellowfever/vaccine/index.html ''Yellow Fever Vaccine'']. Abgerufen am 7. Juni 2015.</ref> Er wird aufgrund der möglichen seltenen schweren Impfreaktionen nur für Reisende in Risikogebieten in [[Südamerika]] und [[Afrika]] empfohlen. In manchen Ländern ist die Gelbfieberimpfung eine Einreisevoraussetzung.<ref name="CDC" /> Er kann bei Menschen über 9 Monaten angewendet werden.<ref name=":0" /> In Deutschland und den USA wird der Gelbfieberimpfstoff nur an staatlich anerkannten, bei der [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] registrierten ''Gelbfieber-Impfstellen'' verabreicht. ''ImoJEV'' ist ein Kombinationsimpfstoff mit einem [[Japanische-Enzephalitis-Impfstoff]] und wurde 2009 in Australien zugelassen.<ref>{{cite journal |author=Halstead SB, Thomas SJ |title=New Japanese encephalitis vaccines: alternatives to production in mouse brain |journal=Expert Rev Vaccines |volume=10 |issue=3 |pages=355–364 |date=2011-03 |doi=10.1586/erv.11.7 |pmid=21434803}}</ref> |
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Nach einer [[subkutan]]en Impfung entstehen [[neutralisierende Antikörper]], die mindestens zehn Jahre vor einer erneuten [[Gelbfieber]]infektion schützen.<ref name="CDC" /> Innerhalb von zehn Tagen sind 96 % der Geimpften immun,<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Gelbfieber.html;jsessionid=A7B3F41E759CAB1A107C799A2732BA6F.internet052#doc2397758bodyText14 |titel=Gelbfieber |titelerg=Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen |werk=RKI |datum=2018-04-13 |sprache=de |abruf=2022-07-20}}</ref> nach 28 Tagen sind es 99 %.<ref name=":1" /> Daher sollte der Impfstoff mindestens zehn Tage vor Reiseantritt verabreicht werden.<ref name=":1" /> Die Immunität hält vermutlich lebenslang, da nach über 600 Millionen verabreichten Dosen des Gelbfieberimpfstoffs seit den 1930er Jahren nur zwölf Gelbfieber-Erkrankungen ([[Impfdurchbruch|Impfdurchbrüche]]) bei Geimpften registriert wurden. Diese zwölf Fälle wurden auf Impfversagen zurückgeführt, da die Erkrankungen innerhalb von fünf Jahren nach einer Gelbfieberimpfung auftraten.<ref>Weltgesundheitsorgansation: {{cite web|title=Yellow fever vaccination booster not needed|url=http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2013/yellow_fever_20130517/en/}}</ref> Daher entfällt die bisherige Regelung, die Impfung alle 10 Jahre zu wiederholen, außer ein Land besteht weiterhin auf die veraltete Regelung.<ref name=":0" /> |
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Bei bestimmten Personengruppen wird eine Auffrischimpfung empfohlen, falls aufgrund der geschwächten Immunantwort ein lebenslanger Schutz möglicherweise nicht besteht:<ref name=":0" /> |
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Seit 1939 wurden mehr als 600 Millionen Dosen verimpft, der Impfstoff gilt als sicher und verträglich.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Marcelo Nóbrega Litvoc et al. |Titel=Yellow fever |Sammelwerk=Revista Da Associacao Medica Brasileira (1992) |Band=64 |Nummer=2 |Datum=2018-02 |Sprache=en |DOI=10.1590/1806-9282.64.02.106 |PMID=29641667 |Seiten=106–113}}</ref><ref name=":1" /> Zu den normalen ''Impfreaktionen'' zählen 1-3 Tage nach Impfung Rötungen, Schmerzhaftigkeit und Schwellung (auch bei den zugehörigen Lymphknoten) an der Impfstelle. Nach 4-7 Tagen können gelegentlich zudem grippeähnliche Symptome wie leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen beobachtet werden. In der Regel verschwinden diese Symptome schnell und folgenlos ab. |
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[[Unerwünschte Arzneimittelwirkung]]en bei Gelbfieberimpfstoffen umfassen in 5 – 30 % der Geimpften in den ersten fünf Tagen Entzündung an der Einstichstelle sowie innerhalb einiger Tage nach Impfzeitpunkt für fünf bis zehn Tage Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.<ref name="Training2">Centers for Disease Control and Prevention: [http://www.cdc.gov/travel-training/local/HistoryEpidemiologyandVaccination/page27367.html ''Yellow Fever: History, Epidemiology, and Vaccination Information'']. S. 34. Abgerufen am 7. Juni 2015.</ref> Seltene schwere Impfreaktionen sind [[Anaphylaxie]], Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung (y''ellow fever vaccine-associated neurologic disease,'' YEL-AND) und Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung (y''ellow fever vaccine-associated viscerotropic disease,'' YEL-AVD).<ref name="Training3">Centers for Disease Control and Prevention: [http://www.cdc.gov/travel-training/local/HistoryEpidemiologyandVaccination/page27384.html ''Yellow Fever: History, Epidemiology, and Vaccination Information'']. S. 36–38. Abgerufen am 7. Juni 2015.</ref><ref>A. D. Barrett, D. E. Teuwen: ''Yellow fever vaccine – how does it work and why do rare cases of serious adverse events take place?'' In: ''Current opinion in immunology.'' Band 21, Nummer 3, Juni 2009, S. 308–313, {{DOI|10.1016/j.coi.2009.05.018}}, PMID 19520559.</ref> Die YEL-AND wurde fast ausschließlich in [[Säugling|Säuglingen]] beobachtet. Die YEL-AVD entspricht klinisch einer Gelbfieberinfektion, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens beträgt etwa 1 zu 1 Million.<ref name=":0" /> |
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Es wurden seltene, [[Nebenwirkung|unerwünschte Arzneimittelwirkungen]] (''Impfkomplikationen'') bei Gelbfieberimpfstoffen beobachtet (1255 schwere Nebenwirkungen bei 333 Millionen verimpften Dosen).<ref name=":2" /> Zu diesen seltenen schweren Impfreaktionen gehören eine meist durch Hühnereiweiß verursachte [[Anaphylaxie]], die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung (y''ellow fever vaccine-associated neurologic disease,'' YEL-AND) sowie die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung (y''ellow fever vaccine-associated viscerotropic disease,'' YEL-AVD).<ref name=":1" /><ref name=":3">{{Literatur |Autor=Ruben Porudominsky, Eduardo H. Gotuzzo |Titel=Yellow fever vaccine and risk of developing serious adverse events: a systematic review |Sammelwerk=Revista Panamericana De Salud Publica = Pan American Journal of Public Health |Band=42 |Datum=2018 |Sprache=en |DOI=10.26633/RPSP.2018.75 |PMC=6386100 |PMID=31093103 |Seiten=e75}}</ref><ref>A. D. Barrett, D. E. Teuwen: ''Yellow fever vaccine – how does it work and why do rare cases of serious adverse events take place?'' In: ''Current opinion in immunology.'' Band 21, Nummer 3, Juni 2009, S. 308–313, {{DOI|10.1016/j.coi.2009.05.018}}, PMID 19520559.</ref> |
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* YEL-AND führt zu [[Enzephalitis|Enzephalitiden]] und anderen neurologischen Komplikationen, sie umfassen Meningoenzephalitiden, Fälle des [[Guillain-Barré-Syndrom|Guillain-Barré-Syndroms]], Fälle [[Akute disseminierte Enzephalomyelitis|akuter disseminierte Enzephalomyelitis]] (ADEM) sowie [[Spinale Muskelatrophie|Bulbärparalysen]]. Aufgrund mangelnder Nachweistechnik (außer bei den Meningoenzephalitiden) lässt sich ein kausaler Zusammenhang nicht belegen, so dass es sich bei etlichen der beobachteten Fälle lediglich um eine rein zeitliche Assoziationen handeln kann.<ref name=":1" /> Die YEL-AND in Form von Enzephalitiden wurde fast ausschließlich in [[Säugling|Säuglingen]] beobachtet, zwischen 1945 und 2007 wurden 23 Fälle dokumentiert.<ref name=":3" /> |
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* Bei YEL-AVD handelt es sich um schwere, teils tödlich verlaufende Erkrankungen mit multiplen Organschäden, diese wurden seit 2001 beobachtet.<ref name=":1" /> Sie entspricht klinisch einer Gelbfieberinfektion, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens beträgt etwa 1 zu 1 Million.<ref name=":0" /> Hier ist ein kausaler Zusammenhang plausibel, da sich der Impfvirus in hoher Konzentration im Blut und den betroffenen Organen nachweisen lässt.<ref name=":1" /> |
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Version vom 20. Juli 2022, 13:05 Uhr
Ein Gelbfieberimpfstoff ist ein Impfstoff gegen das Gelbfiebervirus (YFV) zur Prophylaxe gegen Gelbfieber.
Eigenschaften
Die Entwicklung des ersten Gelbfieberimpfstoffs vom Impfstamm 17D durch Max Theiler im Jahr 1937 mündete 1951 im bisher einzigen Nobelpreis für einen viralen Impfstoff.[1][2] Hierbei wird der Unterstamm 17DD in Europa und den USA verwendet, 17D-204 in Brasilien; beide Impfstoffstämme unterscheiden weder in Wirkung noch möglichen Nebenwirkungen.[3]
Der Gelbfieberimpfstoff ist ein attenuierter Lebendimpfstoff.[4] Er wird aufgrund der möglichen seltenen schweren Impfreaktionen nur für Reisende in Risikogebieten in Südamerika und Afrika empfohlen. In manchen Ländern ist die Gelbfieberimpfung eine Einreisevoraussetzung.[4] Er kann bei Menschen über 9 Monaten angewendet werden.[5] In Deutschland und den USA wird der Gelbfieberimpfstoff nur an staatlich anerkannten, bei der WHO registrierten Gelbfieber-Impfstellen verabreicht. ImoJEV ist ein Kombinationsimpfstoff mit einem Japanische-Enzephalitis-Impfstoff und wurde 2009 in Australien zugelassen.[6]
Der Gelbfieberimpfstoff befindet sich auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.[7]
Das Impfvirus wird in Hühnerembryonen vermehrt und nach Reinigung lyophilisiert.[3] Der Impfstoff muss dann bei 2 bis 8 °C gelagert werden. Vor Applikation wird der gefriergetrocknete Impfstoff mit 0,5 ml eines beiliegenden Lösungsmittel aufgelöst und soll dann rasch subkutan oder intramuskulär gespritzt werden.[3]
Immunologie
Nach einer subkutanen Impfung entstehen neutralisierende Antikörper, die mindestens zehn Jahre vor einer erneuten Gelbfieberinfektion schützen.[4] Innerhalb von zehn Tagen sind 96 % der Geimpften immun,[5] nach 28 Tagen sind es 99 %.[3] Daher sollte der Impfstoff mindestens zehn Tage vor Reiseantritt verabreicht werden.[3] Die Immunität hält vermutlich lebenslang, da nach über 600 Millionen verabreichten Dosen des Gelbfieberimpfstoffs seit den 1930er Jahren nur zwölf Gelbfieber-Erkrankungen (Impfdurchbrüche) bei Geimpften registriert wurden. Diese zwölf Fälle wurden auf Impfversagen zurückgeführt, da die Erkrankungen innerhalb von fünf Jahren nach einer Gelbfieberimpfung auftraten.[8] Daher entfällt die bisherige Regelung, die Impfung alle 10 Jahre zu wiederholen, außer ein Land besteht weiterhin auf die veraltete Regelung.[5]
Bei bestimmten Personengruppen wird eine Auffrischimpfung empfohlen, falls aufgrund der geschwächten Immunantwort ein lebenslanger Schutz möglicherweise nicht besteht:[5]
- Kinder, die im Alter < 2 Jahren erstmals geimpft wurden,
- Frauen, die in der Schwangerschaft geimpft wurden,
- HIV-Infizierte,
- Personen, die gleichzeitig zur Gelbfieber-Impfung eine MMR-Impfung erhielten.
Nebenwirkungen
Seit 1939 wurden mehr als 600 Millionen Dosen verimpft, der Impfstoff gilt als sicher und verträglich.[9][3] Zu den normalen Impfreaktionen zählen 1-3 Tage nach Impfung Rötungen, Schmerzhaftigkeit und Schwellung (auch bei den zugehörigen Lymphknoten) an der Impfstelle. Nach 4-7 Tagen können gelegentlich zudem grippeähnliche Symptome wie leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen beobachtet werden. In der Regel verschwinden diese Symptome schnell und folgenlos ab.
Es wurden seltene, unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Impfkomplikationen) bei Gelbfieberimpfstoffen beobachtet (1255 schwere Nebenwirkungen bei 333 Millionen verimpften Dosen).[9] Zu diesen seltenen schweren Impfreaktionen gehören eine meist durch Hühnereiweiß verursachte Anaphylaxie, die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung (yellow fever vaccine-associated neurologic disease, YEL-AND) sowie die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung (yellow fever vaccine-associated viscerotropic disease, YEL-AVD).[3][10][11]
- YEL-AND führt zu Enzephalitiden und anderen neurologischen Komplikationen, sie umfassen Meningoenzephalitiden, Fälle des Guillain-Barré-Syndroms, Fälle akuter disseminierte Enzephalomyelitis (ADEM) sowie Bulbärparalysen. Aufgrund mangelnder Nachweistechnik (außer bei den Meningoenzephalitiden) lässt sich ein kausaler Zusammenhang nicht belegen, so dass es sich bei etlichen der beobachteten Fälle lediglich um eine rein zeitliche Assoziationen handeln kann.[3] Die YEL-AND in Form von Enzephalitiden wurde fast ausschließlich in Säuglingen beobachtet, zwischen 1945 und 2007 wurden 23 Fälle dokumentiert.[10]
- Bei YEL-AVD handelt es sich um schwere, teils tödlich verlaufende Erkrankungen mit multiplen Organschäden, diese wurden seit 2001 beobachtet.[3] Sie entspricht klinisch einer Gelbfieberinfektion, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens beträgt etwa 1 zu 1 Million.[5] Hier ist ein kausaler Zusammenhang plausibel, da sich der Impfvirus in hoher Konzentration im Blut und den betroffenen Organen nachweisen lässt.[3]
Gegenanzeigen
Kontraindikationen sind Schwangerschaft (einschließlich 4 Wochen vor einer Schwangerschaft), Immunsuppression und allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffs. Insbesondere wegen des im Impfstoff enthaltenen Hühnereiweißes (1,6 mg pro Impfdosis) ist dieser bei bekannter Hühnereiweißallergie kontraindiziert.[12] Um die Verträglichkeit und damit Anwendbarkeit des Impfstoffes zu erhöhen wird aktuell an einer zellbasierten anstatt Hühnerei-basierten Variation geforscht.
Zudem dürfen wegen des möglichen Auftretens einer YEL-AND Säuglinge unter 9 Monaten nicht geimpft werden.[5]
Handelsnamen
Handelsnamen für Gelbfieberimpfstoffe sind z. B. YF-VAX und Stamaril (EU)
Literatur
- D. M. Knipe, Peter M. Howley, D. E. Griffin, (Hrsg.): Fields Virology. 5. Auflage, Lippincott Williams & Wilkins, Philadelphia 2007, ISBN 978-0-7817-6060-7.
Einzelnachweise
- ↑ M. Theiler, H. H. Smith: The effect of prolonged cultivation in vitro upon the pathogenicity of Yellow Fever Virus. In: J Exp Med. (1937), Band 65, Nr. 6, S. 767–786. PMID 19870633; PMC 2133530 (freier Volltext).
- ↑ Norrby E: Yellow fever and Max Theiler: the only Nobel Prize for a virus vaccine. In: J. Exp. Med. 204. Jahrgang, Nr. 12, November 2007, S. 2779–2984, doi:10.1084/jem.20072290, PMID 18039952, PMC 2118520 (freier Volltext).
- ↑ a b c d e f g h i j Wolfgang Jilg: Gelbfieber. In: Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg (Hrsg.): Impfkompendium. 9. Auflage. Georg Thieme Verlag, 2018, ISBN 978-3-13-242162-2, S. 168 ff., doi:10.1055/b-0037-148165.
- ↑ a b c Centers for Disease Control and Prevention: Yellow Fever Vaccine. Abgerufen am 7. Juni 2015.
- ↑ a b c d e f Gelbfieber. Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen. In: RKI. 13. April 2018, abgerufen am 20. Juli 2022.
- ↑ Halstead SB, Thomas SJ: New Japanese encephalitis vaccines: alternatives to production in mouse brain. In: Expert Rev Vaccines. 10. Jahrgang, Nr. 3, März 2011, S. 355–364, doi:10.1586/erv.11.7, PMID 21434803.
- ↑ WHO Model List of EssentialMedicines. In: World Health Organization. Oktober 2013, abgerufen am 22. April 2014.
- ↑ Weltgesundheitsorgansation: Yellow fever vaccination booster not needed.
- ↑ a b Marcelo Nóbrega Litvoc et al.: Yellow fever. In: Revista Da Associacao Medica Brasileira (1992). Band 64, Nr. 2, Februar 2018, S. 106–113, doi:10.1590/1806-9282.64.02.106, PMID 29641667 (englisch).
- ↑ a b Ruben Porudominsky, Eduardo H. Gotuzzo: Yellow fever vaccine and risk of developing serious adverse events: a systematic review. In: Revista Panamericana De Salud Publica = Pan American Journal of Public Health. Band 42, 2018, S. e75, doi:10.26633/RPSP.2018.75, PMID 31093103, PMC 6386100 (freier Volltext) – (englisch).
- ↑ A. D. Barrett, D. E. Teuwen: Yellow fever vaccine – how does it work and why do rare cases of serious adverse events take place? In: Current opinion in immunology. Band 21, Nummer 3, Juni 2009, S. 308–313, doi:10.1016/j.coi.2009.05.018, PMID 19520559.
- ↑ J. Liese und M. Prelog: Impfen und Allergien. In: Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg (Hrsg.): Impfkompendium. 8. Auflage. Georg Thieme Verlag, 2015, ISBN 978-3-13-498908-3, S. 311.