„Vera Meyer“ – Versionsunterschied

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Als Gastwissenschaftlerin führten ihre Forschungen sie 2003 nach London an das [[Imperial College of Science, Technology and Medicine]]. Von 2005 bis 2006 ging sie für ein weiteres Jahr als Gastwissenschaftlerin an die [[Universität Leiden]] ([[Niederlande]]). Bereits 2005 erhielt sie den Hochschullehrer-Nachwuchspreis der [[DECHEMA|Dechema]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dechema.de/ |titel=DECHEMA {{!}} Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. |abruf=2019-06-24}}</ref> 2008 übernahm sie für drei Jahre eine Assistenzprofessur an der Universität Leiden für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie. Seit 2011 ist sie als Nachfolgerin von Ulf Stahl Professorin am Institut für Biotechnologie der TU Berlin und leitet das Fachgebiet Angewandte und Molekulare Mikrobiologie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mikrobiologie.tu-berlin.de/menue/home/ |titel=FG Biotechnologie: Home |abruf=2019-06-24}}</ref><ref>https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/10002136/Presse_News/BLZ_23-20.pdf</ref> Ihre wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Pilzbiotechnologie wurde in mehr als 120 Fachveröffentlichungen publiziert (Stand Dezember 2022).<ref>{{Internetquelle |url=https://orcid.org/0000-0002-2298-2258 |titel=ORCID |abruf=2022-12-05}}</ref> Im Jahr 2021 erhielt Vera Meyer den ''Preis für vorbildliche Lehre'' der TU Berlin für ihre digitalen Lehrveranstaltungen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/profil/pressemitteilungen-nachrichten/vorbildliche-digitale-lehre |titel=Preis für vorbildliche digitale Lehre an der TU Berlin |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref>.
Als Gastwissenschaftlerin führten ihre Forschungen sie 2003 nach London an das [[Imperial College of Science, Technology and Medicine]]. Von 2005 bis 2006 ging sie für ein weiteres Jahr als Gastwissenschaftlerin an die [[Universität Leiden]] ([[Niederlande]]). Bereits 2005 erhielt sie den Hochschullehrer-Nachwuchspreis der [[DECHEMA|Dechema]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dechema.de/ |titel=DECHEMA {{!}} Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. |abruf=2019-06-24}}</ref> 2008 übernahm sie für drei Jahre eine Assistenzprofessur an der Universität Leiden für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie. Seit 2011 ist sie als Nachfolgerin von Ulf Stahl Professorin am Institut für Biotechnologie der TU Berlin und leitet das Fachgebiet Angewandte und Molekulare Mikrobiologie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mikrobiologie.tu-berlin.de/menue/home/ |titel=FG Biotechnologie: Home |abruf=2019-06-24}}</ref><ref>https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/10002136/Presse_News/BLZ_23-20.pdf</ref> Ihre wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Pilzbiotechnologie wurde in mehr als 120 Fachveröffentlichungen publiziert (Stand Dezember 2022).<ref>{{Internetquelle |url=https://orcid.org/0000-0002-2298-2258 |titel=ORCID |abruf=2022-12-05}}</ref> Im Jahr 2021 erhielt Vera Meyer den ''Preis für vorbildliche Lehre'' der TU Berlin für ihre digitalen Lehrveranstaltungen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/profil/pressemitteilungen-nachrichten/vorbildliche-digitale-lehre |titel=Preis für vorbildliche digitale Lehre an der TU Berlin |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref>.


Seit 2008 arbeitet Vera Meyer als [[Bildende Kunst|bildende Künstlerin]] ''V. meer''.<ref>{{Internetquelle |autor=Im Gespräch |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/vera-meyer-biotechnologin-und-pilzexpertin-die-schoenheit.970.de.html?dram:article_id=499981 |titel=Vera Meyer, Biotechnologin und Pilzexpertin - Die Schönheit der Schimmelpilze |hrsg=Deutschlandfunk Kultur |datum=2021-07-08 |sprache= |abruf=2021-08-04}}</ref> Ihre Schwerpunkte lagen zunächst auf Malerei und Grafik, seit 2013 beschäftigt sie sich aber verstärkt mit der Skulptur und Objektkunst. Die wissenschaftliche Arbeit mit Pilzen in der Mikrobiologie inspirierte sie, Zufallsfunde wie Waldpilze, Holz und Altmetall im Sinne des ''[[Objet trouvé]]'' miteinander zu kombinieren. Meyers Arbeiten lassen sich in Kategorien fassen, die gleichzeitig die Entwicklung ihres künstlerischen Weges beschreiben: malerisch – grafisch – plastisch – biologisch. Meyer trennt nicht zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Blick, sondern sucht die wechselseitige Inspiration. Sie möchte durch Mittel der Kunst das Potenzial von Pilzen für die Biotechnologie und für eine nachhaltige Bioökonomie interdisziplinär sichtbarer machen.<ref>{{Internetquelle |autor=Maren Bulmahn |url=https://www.mikrobiologie.tu-berlin.de/fileadmin/fg156/bilder/Presse/Artikel-GDCh.pdf |titel=Das Unsichtbare sehen |werk= |hrsg=www.gdch.de/nachrichten |datum=April 2019 |abruf=2019-06-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kathrin Rübberdt |url=https://dechema.wordpress.com/2019/01/21/den-blick-auf-das-unsichtbare-lenken-wie-wissenschaft-und-kunst-zusammenfliessen/ |titel=Den Blick auf das Unsichtbare lenken: Wie Wissenschaft und Kunst zusammenfließen |werk=DECHEMA e.V. |hrsg= |datum=2019-01-21 |abruf=2019-07-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.pressestelle.tu-berlin.de/menue/tub_medien/newsportal/forschungs_news/2019/die_schoenheit_des_schimmels/ |titel=Die Schönheit des Schimmels |werk=Newsportal |hrsg=TU Berlin |datum=2019-02-22 |abruf=2021-08-04}}</ref> Gemeinsam mit dem Architekten Sven Pfeiffer gründete Vera Meyer 2020 das Berliner ''SciArt Kollektiv MY-CO-X'', das eine hauptsächlich aus Pilzen bestehende, bewohnbare Skulptur schuf und im Rahmen der Ausstellung ''tinyBE'' im Sommer 2021 in Frankfurt/Main öffentlich präsentierte.<ref>{{Internetquelle |url=https://tinybe.org/artists/my-co-x/ |titel=MY-CO-X - tinyBE |abruf=2022-12-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wissenschaftsjahr.de/2020-21/index.php?id=959 |titel=Wohnen im Pilzhaus |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=MOZ.de |url=https://www.moz.de/nachrichten/panorama/nachhaltigkeit-bei-immobilien-berliner-professorin-vera-meyer-_in-zehn-jahren-werden-wir-in-pilzhaeusern-leben_-59087751.html |titel=Nachhaltigkeit bei Immobilien: Berliner Professorin Vera Meyer - „In zehn Jahren werden wir in Pilzhäusern leben“ |datum=2021-08-29 |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref>
Seit 2008 arbeitet Vera Meyer als [[Bildende Kunst|bildende Künstlerin]] ''V. meer''.<ref>{{Internetquelle |autor=Im Gespräch |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/vera-meyer-biotechnologin-und-pilzexpertin-die-schoenheit.970.de.html?dram:article_id=499981 |titel=Vera Meyer, Biotechnologin und Pilzexpertin - Die Schönheit der Schimmelpilze |hrsg=Deutschlandfunk Kultur |datum=2021-07-08 |sprache= |abruf=2021-08-04}}</ref> Ihre Schwerpunkte lagen zunächst auf Malerei und Grafik, seit 2013 beschäftigt sie sich aber verstärkt mit der Skulptur und Objektkunst. Die wissenschaftliche Arbeit mit Pilzen in der Mikrobiologie inspirierte sie, Zufallsfunde wie Waldpilze, Holz und Altmetall im Sinne des ''[[Objet trouvé]]'' miteinander zu kombinieren. Meyers Arbeiten lassen sich in Kategorien fassen, die gleichzeitig die Entwicklung ihres künstlerischen Weges beschreiben: malerisch – grafisch – plastisch – biologisch. Meyer trennt nicht zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Blick, sondern sucht die wechselseitige Inspiration. Sie möchte durch Mittel der Kunst das Potenzial von Pilzen für die Biotechnologie und für eine nachhaltige Bioökonomie interdisziplinär sichtbarer machen.<ref>{{Internetquelle |autor=Maren Bulmahn |url=https://www.mikrobiologie.tu-berlin.de/fileadmin/fg156/bilder/Presse/Artikel-GDCh.pdf |titel=Das Unsichtbare sehen |werk= |hrsg=www.gdch.de/nachrichten |datum=April 2019 |abruf=2019-06-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kathrin Rübberdt |url=https://dechema.wordpress.com/2019/01/21/den-blick-auf-das-unsichtbare-lenken-wie-wissenschaft-und-kunst-zusammenfliessen/ |titel=Den Blick auf das Unsichtbare lenken: Wie Wissenschaft und Kunst zusammenfließen |werk=DECHEMA e.V. |hrsg= |datum=2019-01-21 |abruf=2019-07-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.pressestelle.tu-berlin.de/menue/tub_medien/newsportal/forschungs_news/2019/die_schoenheit_des_schimmels/ |titel=Die Schönheit des Schimmels |werk=Newsportal |hrsg=TU Berlin |datum=2019-02-22 |abruf=2021-08-04}}</ref> Gemeinsam mit dem Architekten Sven Pfeiffer gründete Vera Meyer 2020 das Berliner ''SciArt Kollektiv MY-CO-X''.<ref>{{Internetquelle |url=https://tinybe.org/artists/my-co-x/ |titel=MY-CO-X - tinyBE |abruf=2022-12-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wissenschaftsjahr.de/2020-21/index.php?id=959 |titel=Wohnen im Pilzhaus |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=MOZ.de |url=https://www.moz.de/nachrichten/panorama/nachhaltigkeit-bei-immobilien-berliner-professorin-vera-meyer-_in-zehn-jahren-werden-wir-in-pilzhaeusern-leben_-59087751.html |titel=Nachhaltigkeit bei Immobilien: Berliner Professorin Vera Meyer - „In zehn Jahren werden wir in Pilzhäusern leben“ |datum=2021-08-29 |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref>


== Wissenschaft ==
== Wissenschaft ==
Die Erforschung der Zellfabrik ''[[Schwarzer Gießkannenschimmel|Aspergillus niger]]'' ist ein langjähriger Schwerpunkt von Meyers wissenschaftlicher Arbeit. Dabei geht es ihr um eine effektivere Nutzung des ''Aspergillus niger'' zur Produktion von Proteinen und Enzymen im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie. Meyers wissenschaftliches Team an der TU Berlin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, kombiniert Methoden aus dem Bereich der [[Synthetische Biologie|Synthetischen Biologie]] und der [[Systembiologie]]. Gentechnische Methoden, wie zum Beispiel [[CRISPR/Cas-Methode|CRISPR-Cas9]] und das Generieren großer ''[[-omik|omics]]''-Datenmengen für ''Aspergillus niger'', werden genutzt, um Genfunktionen und Genregulationsnetzwerke vorhersagen zu können. Dadurch ist es Meyers Team gelungen, ''Aspergillus niger'' nicht nur als Zellfabrik für Proteine zu optimieren, sondern erstmals auch für Medikamente zu etablieren (European Patent EP 3 119 900 B1). Die Synthese aus Systembiologie und Synthetischer Biologie ist bisher wissenschaftliches Neuland. Langfristiges Ziel ist es, den Übergang von einer beschreibenden, hin zu einer vorhersagenden Biologie zu ermöglichen.
Die Erforschung und Optimierung pilzlicher Zellfabriken ist der Schwerpunkt von Vera Meyers wissenschaftlicher Arbeit. Dabei geht es um eine effektivere Nutzung der Stoffwechselpotenziale von Pilzen, zum Beispiel zur Herstellung von Medikamenten, [[Plattformchemikalie|Plattformchemikalien]] oder Proteinen und zur Herstellung von Biomaterialien im Sinne einer nachhaltigen [[Bioökonomie]] und Kreislaufwirtschaft. Meyers wissenschaftliches Team an der TU Berlin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und kombiniert Arbeitsweisen aus dem Bereich der [[Synthetische Biologie|Synthetischen Biologie]] und der [[Systembiologie]]. Gentechnische Methoden, wie zum Beispiel [[CRISPR/Cas-Methode|CRISPR-Cas9]] und das Generieren großer ''[[-omik|omics]]''-Datenmengen werden genutzt, um Genfunktionen und Genregulationsnetzwerke vorhersagen zu können. Dadurch ist es Meyers Team u.a. gelungen, den Pilz ''Aspergillus niger'' nicht nur als Zellfabrik für Proteine zu optimieren, sondern erstmals auch für Medikamente zu etablieren (European Patent EP 3 119 900 B1). Die Synthese aus Systembiologie und Synthetischer Biologie ist wissenschaftliches Neuland. Langfristiges Ziel ist es, den Übergang von einer beschreibenden, hin zu einer vorhersagenden Biologie zu ermöglichen.


== Wirken ==
== Wirken ==
Meyer engagiert sich für eine Einbindung von Bürgerwissenschaftlern in die Forschung, wie zum Beispiel in dem 2018 ins Leben gerufenen Projekt ''Mind the Fungi!''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.artlaboratory-berlin.org/html/de-Mind-the-Fungi.htm |titel=artlaboratory-berlin.org Mind the Fungi |abruf=2019-06-24}}</ref> Bei diesem Projekt untersucht das Institut für Biotechnologie gemeinsam mit Berliner Bürgern, Künstlern und Designern das Potenzial von Baumpilzen für eine Welt basierend auf nachwachsenden Rohstoffen. Darüber hinaus fördert sie aktiv die Zusammenarbeit mit Künstlern durch "[[Artist in Residence]]"-Projekte am Fachgebiet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tu.berlin/mikrobiologie/ueber-uns/team-personen/artist-in-residence/ |titel=Artist-in-Residence |sprache=de |abruf=2021-11-11}}</ref> Sie setzt sich zudem für einen Paradigmenwechsel bei wissenschaftlichen Publikationen<ref>{{Internetquelle |url=https://blogs.ub.tu-berlin.de/publizieren/2017/12/wissen-schaffen-und-frei-zugaenglich-machen/ |titel=Wissen schaffen und frei zugänglich machen – Open-Access-Policy der TU Berlin verabschiedet {{!}} Publizieren an der TU Berlin |abruf=2019-06-24}}</ref> ein und fordert eine Kultur des [[Open Access]]. Im Jahr 2014 gründete Meyer das erste Open-Access-Journal im Bereich der Pilzbiotechnologie (''Fungal Biology and Biotechnology''<ref>{{Internetquelle |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/ |titel=Fungal Biology and Biotechnology |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>), für welches sie seitdem als [[Herausgeber|Mitherausgeberin]] tätig ist.
Meyer engagiert sich für eine Einbindung von [[Citizen Science|Bürgerwissenschaftlern]] in die Forschung. Durch inter- und transdisziplinären Projekte, wie ''Mind the Fungi!''<ref>{{Internetquelle |url=https://artlaboratory-berlin.org/de/forschung/mind-the-fungi/ |titel=Mind the Fungi |sprache=de-DE |abruf=2022-12-05}}</ref> und ''Engage with Fungi'', bringt sie Berliner Wissenschaftler, Bürger, Künstler und Designer zusammen und bezieht sie in die wissenschaftlichen Forschungsvorhaben ihres Instituts mit ein. Ein Ziel dieser Projekte sind gemeinschaftlich entworfene Szenarien für zukünftige, biobasierte Lebens- und Wohnwelten. Die Ergebnisse der Projekte werden seit 2020 jeweils als Buch veröffentlicht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.matters-of-activity.de/de/activities/9307/engage-with-fungi |titel=Engage with Fungi - Matters of Activity |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref>.


Meyer fördert aktiv die Zusammenarbeit ihres Fachgebietes mit Künstlern durch "[[Artist in Residence]]"-Programme.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tu.berlin/mikrobiologie/ueber-uns/team-personen/artist-in-residence/ |titel=Artist-in-Residence |sprache=de |abruf=2021-11-11}}</ref> Sie setzt sich zudem für einen Paradigmenwechsel bei wissenschaftlichen Publikationen<ref>{{Internetquelle |url=https://blogs.ub.tu-berlin.de/publizieren/2017/12/wissen-schaffen-und-frei-zugaenglich-machen/ |titel=Wissen schaffen und frei zugänglich machen – Open-Access-Policy der TU Berlin verabschiedet {{!}} Publizieren an der TU Berlin |abruf=2019-06-24}}</ref> ein und fordert eine Kultur des [[Open Access]]. Im Jahr 2014 gründete Meyer das erste Open-Access-Journal im Bereich der Pilzbiotechnologie (''Fungal Biology and Biotechnology''<ref>{{Internetquelle |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/ |titel=Fungal Biology and Biotechnology |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>), für welches sie seitdem als [[Herausgeber|Mitherausgeberin]] tätig ist.
Sie ist Sprecherin des internationalen ''Eurofung'' Netzwerk und dort besonders engagiert, um für die Entwicklung neuer Antibiotika zu werben, die den sich ausbreitenden, [[Multiresistenz|multiresistenten Keime]] etwas entgegensetzen können. Die Ergebnisse einer von ihr in Berlin organisierten Denkfabrik zu diesem Thema wurden als Weißbuch in dem Open Access Journal ''Fungal Biology and Biotechnology'' publiziert.<ref>{{Internetquelle |autor=Vera Meyer, Mikael R. Andersen, Axel A. Brakhage, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Timothy C. Cairns, Ronald P. de Vries, Thomas Haarmann, Kim Hansen, Christiane Hertz-Fowler, Sven Krappmann, Uffe H. Mortensen, Miguel A. Peñalva, Arthur F. J. Ram and Ritchie M. Head |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-016-0024-8 |titel=Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=31 August 2016 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>

Vera Meyer ist Sprecherin der europäischen Denkfabrik EUROFUNG und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (''[[Deutsche Akademie der Technikwissenschaften|acatech)]]''. Die Ergebnisse von ihr in Berlin organisierter Denkfabriken wurden 2016 und 2020 als Weißbücher in dem Open Access Journal ''Fungal Biology and Biotechnology'' publiziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tu.berlin/nachrichtendetails/2020-weissbuch-erschienen-pilze-fuer-eine-biobasierte-kreislaufwirtschaft |titel=2020 // Weißbuch erschienen: Pilze für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft |datum=2020-05-22 |sprache=de |abruf=2022-12-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Vera Meyer, Mikael R. Andersen, Axel A. Brakhage, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Timothy C. Cairns, Ronald P. de Vries, Thomas Haarmann, Kim Hansen, Christiane Hertz-Fowler, Sven Krappmann, Uffe H. Mortensen, Miguel A. Peñalva, Arthur F. J. Ram and Ritchie M. Head |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-016-0024-8 |titel=Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=31 August 2016 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>


=== Weitere Tätigkeiten und Mitgliedschaften ===
=== Weitere Tätigkeiten und Mitgliedschaften ===
* Gründungsmitglied und wissenschaftliche Beraterin des niederländischen Biotechnologie-Unternehmens HiTeXacoat<ref>{{Internetquelle |url=http://hitexacoat-antifungals.com/ |titel=HTX – HiTeXacoat |abruf=2019-06-24}}</ref>
* Gründungsmitglied und wissenschaftliche Beraterin des niederländischen Biotechnologie-Unternehmens HiTeXacoat<ref>{{Internetquelle |url=http://hitexacoat-antifungals.com/ |titel=HTX – HiTeXacoat |abruf=2019-06-24}}</ref>
* Vorstandsmitglied der [[DECHEMA|Dechema]]
* Mitglied des Aspergillus Genomes Research Policy Committee<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fgsc.net/Aspergillus/agrpc.htm |titel=Aspergillus Genomes Research Policy Committee |abruf=2019-06-24}}</ref>
* Vorstandsmitglied der [[DECHEMA|Dechema]] und Mitglied in der Fachgruppe ''Systembiologie und synthetische Biologie''
* Mitglied der [[Deutsche Akademie der Technikwissenschaften|Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech)]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.acatech.de/person/vera-meyer-technische-universitaet-berlin/ |titel=Vera Meyer |hrsg=Deutschen Akademie der Technikwissenschaften |abruf=2021-11-21}}</ref>
* Mitglied der [[Deutsche Akademie der Technikwissenschaften|Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech)]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.acatech.de/person/vera-meyer-technische-universitaet-berlin/ |titel=Vera Meyer |hrsg=Deutschen Akademie der Technikwissenschaften |abruf=2021-11-21}}</ref>
* Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des amerikanischen Biotechnologie-Unternehmens ''MycoWorks''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mycoworks.com/ |titel=Home |sprache=en-US |abruf=2022-12-05}}</ref>
* Sie war Sprecherin der Fachgruppe ''Fungal Biology and Biotechnology'' der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM).
* Von 2014 – 2020 war sie Sprecherin der Fachgruppe ''Fungal Biology and Biotechnology'' der [[Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie]] (VAAM).


== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
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* ''The beauty and the morbid: fungi as source of inspiration in contemporary art''<ref>{{Internetquelle |autor=Corrado Nai und Vera Meyer |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-016-0028-4 |titel=The beauty and the morbid: fungi as source of inspiration in contemporary art |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=29 November 2016 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>(2016)
* ''The beauty and the morbid: fungi as source of inspiration in contemporary art''<ref>{{Internetquelle |autor=Corrado Nai und Vera Meyer |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-016-0028-4 |titel=The beauty and the morbid: fungi as source of inspiration in contemporary art |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=29 November 2016 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>(2016)
* ''Tet-on, or Tet-off, that is the question: Advanced conditional gene expression in Aspergillus''<ref>{{Internetquelle |autor=Franziska Wanka, Timothy Cairns, Simon Boecker, Christian Berens, Anna Happel, Xiaomei Zheng, Jibin Sund, Sven Krappmann, Vera Meyer |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S108718451530044X?via%3Dihub |titel=Tet-on, or Tet-off, that is the question: Advanced conditional gene expression in Aspergillus |werk= |hrsg=Science Direct / Fungal Genetics and Biology |datum=April 2016 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref> (Science Direct / Fungal Genetics and Biology, 2016)
* ''Tet-on, or Tet-off, that is the question: Advanced conditional gene expression in Aspergillus''<ref>{{Internetquelle |autor=Franziska Wanka, Timothy Cairns, Simon Boecker, Christian Berens, Anna Happel, Xiaomei Zheng, Jibin Sund, Sven Krappmann, Vera Meyer |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S108718451530044X?via%3Dihub |titel=Tet-on, or Tet-off, that is the question: Advanced conditional gene expression in Aspergillus |werk= |hrsg=Science Direct / Fungal Genetics and Biology |datum=April 2016 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref> (Science Direct / Fungal Genetics and Biology, 2016)
* ''Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy: a white paper'', Meyer, V., Andersen, M.R., Brakhage, A.A. ''et al.'', ''Fungal Biol Biotechnol'' '''3''', 6 (2016)<ref>{{Literatur |Autor=Vera Meyer, Mikael R. Andersen, Axel A. Brakhage, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Timothy C. Cairns, Ronald P. de Vries, Thomas Haarmann, Kim Hansen, Christiane Hertz-Fowler, Sven Krappmann, Uffe H. Mortensen, Miguel A. Peñalva, Arthur F. J. Ram, Ritchie M. Head |Titel=Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy: a white paper |Sammelwerk=Fungal Biology and Biotechnology |Band=3 |Nummer=1 |Datum=2016-08-31 |ISSN=2054-3085 |DOI=10.1186/s40694-016-0024-8 |Seiten=6 |Online=https://doi.org/10.1186/s40694-016-0024-8 |Abruf=2022-12-05}}</ref>
* ''Openness and visibility of fungal bio(techno)logy''<ref>{{Literatur |Autor=Vera Meyer, Corrado Nai, Alexander Idnurm |Titel=Openness and visibility of fungal bio(techno)logy |Sammelwerk=Fungal Biology and Biotechnology |Band=4 |Nummer=1 |Datum=2017-10-23 |ISSN=2054-3085 |DOI=10.1186/s40694-017-0038-x |Seiten=9}}</ref> (2017)
* ''Openness and visibility of fungal bio(techno)logy''<ref>{{Literatur |Autor=Vera Meyer, Corrado Nai, Alexander Idnurm |Titel=Openness and visibility of fungal bio(techno)logy |Sammelwerk=Fungal Biology and Biotechnology |Band=4 |Nummer=1 |Datum=2017-10-23 |ISSN=2054-3085 |DOI=10.1186/s40694-017-0038-x |Seiten=9}}</ref> (2017)
* ''Vita activa in biotechnology: what we do with fungi and what fungi do with us'' (2017)<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Weinhold, Edeltraud Mast-Gerlach und Vera Meyer |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-017-0041-2 |titel=Vita activa in biotechnology: what we do with fungi and what fungi do with us |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=DEzember 2017 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>
* ''Vita activa in biotechnology: what we do with fungi and what fungi do with us'' (2017)<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Weinhold, Edeltraud Mast-Gerlach und Vera Meyer |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-017-0041-2 |titel=Vita activa in biotechnology: what we do with fungi and what fungi do with us |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=DEzember 2017 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref>
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* ''Updating genome annotation for the microbial cell factory Aspergillus niger using gene co-expression network''<ref>{{Literatur |Autor=V. Meyer, T. C. Cairns, T. Schütze, N. Paege, B. Nitsche |Titel=Updating genome annotation for the microbial cell factory Aspergillus niger using gene co-expression networks |Sammelwerk=Nucleic Acids Research |Band=47 |Nummer=2 |Datum=2019-01-25 |ISSN=0305-1048 |DOI=10.1093/nar/gky1183 |Seiten=559–569 |Online=https://academic.oup.com/nar/article/47/2/559/5213907 |Abruf=2019-06-24}}</ref>(Oxford Academic, Nucleic Acids Research, 2018)
* ''Updating genome annotation for the microbial cell factory Aspergillus niger using gene co-expression network''<ref>{{Literatur |Autor=V. Meyer, T. C. Cairns, T. Schütze, N. Paege, B. Nitsche |Titel=Updating genome annotation for the microbial cell factory Aspergillus niger using gene co-expression networks |Sammelwerk=Nucleic Acids Research |Band=47 |Nummer=2 |Datum=2019-01-25 |ISSN=0305-1048 |DOI=10.1093/nar/gky1183 |Seiten=559–569 |Online=https://academic.oup.com/nar/article/47/2/559/5213907 |Abruf=2019-06-24}}</ref>(Oxford Academic, Nucleic Acids Research, 2018)
* ''Merging science and art through fungi''<ref>{{Internetquelle |autor=Vera Meyer |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-019-0068-7 |titel=Merging science and art through fungi |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=2019-04-26 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref> (2019)
* ''Merging science and art through fungi''<ref>{{Internetquelle |autor=Vera Meyer |url=https://fungalbiolbiotech.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40694-019-0068-7 |titel=Merging science and art through fungi |werk= |hrsg=Fungal Biology and Biotechnology |datum=2019-04-26 |abruf=2019-06-24 |sprache=en}}</ref> (2019)
* Meyer, V., Basenko, E.Y., Benz, J.P. ''et al.'' ''Growing a circular economy with fungal biotechnology: a white paper''., ''Fungal Biol Biotechnol'' '''7''', 5 (2020)<ref>{{Literatur |Autor=Vera Meyer, Evelina Y. Basenko, J. Philipp Benz, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Michael Csukai, Ronald P. de Vries, Drew Endy, Jens C. Frisvad, Nina Gunde-Cimerman, Thomas Haarmann, Yitzhak Hadar, Kim Hansen, Robert I. Johnson, Nancy P. Keller, Nada Kraševec, Uffe H. Mortensen, Rolando Perez, Arthur F. J. Ram, Eric Record, Phil Ross, Volha Shapaval, Charlotte Steiniger, Hans van den Brink, Jolanda van Munster, Oded Yarden, Han A. B. Wösten |Titel=Growing a circular economy with fungal biotechnology: a white paper |Sammelwerk=Fungal Biology and Biotechnology |Band=7 |Nummer=1 |Datum=2020-04-02 |ISSN=2054-3085 |DOI=10.1186/s40694-020-00095-z |Seiten=5 |Online=https://doi.org/10.1186/s40694-020-00095-z |Abruf=2022-12-05}}</ref>
* ''V. meer, ARTOMICS'', Katalogveröffentlichung zur gleichnamigen Ausstellung, Berlin, 2020, ISBN 978-3-00-064743-7
* ''V. meer, ARTOMICS'', Katalogveröffentlichung zur gleichnamigen Ausstellung, Berlin, 2020, ISBN 978-3-00-064743-7
*''MInd the Fungi'', Berlin 2020, ISBN 978-3-7983-3202-7
*mit Matthias C. Rillig, Karine Bonneval, Christian de Lutz, Johannes Lehmann, India Mansour, Regine Rapp, Saša Spačal: ''Ten simple rules for hosting artists in a scientific lab'' (TU Berlin, 2021)<ref>{{Literatur |Autor=Matthias C. Rillig, Karine Bonneval, Christian de Lutz, Johannes Lehmann, India Mansour |Titel=Ten simple rules for hosting artists in a scientific lab |Sammelwerk=PLOS Computational Biology |Band=17 |Nummer=2 |Datum=2021-02-25 |ISSN=1553-7358 |DOI=10.1371/journal.pcbi.1008675 |PMC=7906389 |PMID=33630845 |Seiten=e1008675 |Online=https://journals.plos.org/ploscompbiol/article?id=10.1371/journal.pcbi.1008675 |Abruf=2021-11-11}}</ref>
*mit Matthias C. Rillig, Karine Bonneval, Christian de Lutz, Johannes Lehmann, India Mansour, Regine Rapp, Saša Spačal: ''Ten simple rules for hosting artists in a scientific lab'' (TU Berlin, 2021)<ref>{{Literatur |Autor=Matthias C. Rillig, Karine Bonneval, Christian de Lutz, Johannes Lehmann, India Mansour |Titel=Ten simple rules for hosting artists in a scientific lab |Sammelwerk=PLOS Computational Biology |Band=17 |Nummer=2 |Datum=2021-02-25 |ISSN=1553-7358 |DOI=10.1371/journal.pcbi.1008675 |PMC=7906389 |PMID=33630845 |Seiten=e1008675 |Online=https://journals.plos.org/ploscompbiol/article?id=10.1371/journal.pcbi.1008675 |Abruf=2021-11-11}}</ref>
*''Engage with Fungi'', Mitherausgeber Sven Pfeiffer, Berlin Universites Publishing, 2022, ISBN 978-3-98781-000-8


== Weblinks ==
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Version vom 5. Dezember 2022, 21:40 Uhr

Vera Meyer (Juni 2020)

Vera Meyer (* 1970 in Hoyerswerda) ist eine deutsche Biotechnologin und Professorin an der Technischen Universität Berlin und leitet dort das Fachgebiet für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie. Wissenschaftlich hat sich Meyer auf die Erforschung von Schimmel- und Pilzkulturen spezialisiert. Sie ist unter dem Pseudonym V. meer auch als bildende Künstlerin tätig, wobei sie ihre Erkenntnisse der Mikrobiologie, insbesondere aus der Pilzforschung, mit künstlerischen Mitteln verbindet.

Leben

Vera Meyer studierte Biotechnologie an der Universität Sofia (Bulgarien) und der Technischen Universität Berlin, wo sie ihr Studium 1996 als Diplom-Ingenieurin für Biotechnologie abschloss. 2001 folgte die Promotion zum Dr.-Ing. bei Ulf Stahl am Fachgebiet Mikrobiologie und Genetik des Institutes für Biotechnologie an der TU Berlin. In den darauf folgenden Jahren, von 2002 bis 2008, arbeitete sie dort als wissenschaftliche Assistentin und Laborleiterin und habilitierte 2008 im Fach Mikrobiologie und Genetik ebenfalls bei Ulf Stahl.

Als Gastwissenschaftlerin führten ihre Forschungen sie 2003 nach London an das Imperial College of Science, Technology and Medicine. Von 2005 bis 2006 ging sie für ein weiteres Jahr als Gastwissenschaftlerin an die Universität Leiden (Niederlande). Bereits 2005 erhielt sie den Hochschullehrer-Nachwuchspreis der Dechema.[1] 2008 übernahm sie für drei Jahre eine Assistenzprofessur an der Universität Leiden für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie. Seit 2011 ist sie als Nachfolgerin von Ulf Stahl Professorin am Institut für Biotechnologie der TU Berlin und leitet das Fachgebiet Angewandte und Molekulare Mikrobiologie.[2][3] Ihre wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Pilzbiotechnologie wurde in mehr als 120 Fachveröffentlichungen publiziert (Stand Dezember 2022).[4] Im Jahr 2021 erhielt Vera Meyer den Preis für vorbildliche Lehre der TU Berlin für ihre digitalen Lehrveranstaltungen[5].

Seit 2008 arbeitet Vera Meyer als bildende Künstlerin V. meer.[6] Ihre Schwerpunkte lagen zunächst auf Malerei und Grafik, seit 2013 beschäftigt sie sich aber verstärkt mit der Skulptur und Objektkunst. Die wissenschaftliche Arbeit mit Pilzen in der Mikrobiologie inspirierte sie, Zufallsfunde wie Waldpilze, Holz und Altmetall im Sinne des Objet trouvé miteinander zu kombinieren. Meyers Arbeiten lassen sich in Kategorien fassen, die gleichzeitig die Entwicklung ihres künstlerischen Weges beschreiben: malerisch – grafisch – plastisch – biologisch. Meyer trennt nicht zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Blick, sondern sucht die wechselseitige Inspiration. Sie möchte durch Mittel der Kunst das Potenzial von Pilzen für die Biotechnologie und für eine nachhaltige Bioökonomie interdisziplinär sichtbarer machen.[7][8][9] Gemeinsam mit dem Architekten Sven Pfeiffer gründete Vera Meyer 2020 das Berliner SciArt Kollektiv MY-CO-X.[10][11][12]

Wissenschaft

Die Erforschung und Optimierung pilzlicher Zellfabriken ist der Schwerpunkt von Vera Meyers wissenschaftlicher Arbeit. Dabei geht es um eine effektivere Nutzung der Stoffwechselpotenziale von Pilzen, zum Beispiel zur Herstellung von Medikamenten, Plattformchemikalien oder Proteinen und zur Herstellung von Biomaterialien im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Meyers wissenschaftliches Team an der TU Berlin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und kombiniert Arbeitsweisen aus dem Bereich der Synthetischen Biologie und der Systembiologie. Gentechnische Methoden, wie zum Beispiel CRISPR-Cas9 und das Generieren großer omics-Datenmengen werden genutzt, um Genfunktionen und Genregulationsnetzwerke vorhersagen zu können. Dadurch ist es Meyers Team u.a. gelungen, den Pilz Aspergillus niger nicht nur als Zellfabrik für Proteine zu optimieren, sondern erstmals auch für Medikamente zu etablieren (European Patent EP 3 119 900 B1). Die Synthese aus Systembiologie und Synthetischer Biologie ist wissenschaftliches Neuland. Langfristiges Ziel ist es, den Übergang von einer beschreibenden, hin zu einer vorhersagenden Biologie zu ermöglichen.

Wirken

Meyer engagiert sich für eine Einbindung von Bürgerwissenschaftlern in die Forschung. Durch inter- und transdisziplinären Projekte, wie Mind the Fungi![13] und Engage with Fungi, bringt sie Berliner Wissenschaftler, Bürger, Künstler und Designer zusammen und bezieht sie in die wissenschaftlichen Forschungsvorhaben ihres Instituts mit ein. Ein Ziel dieser Projekte sind gemeinschaftlich entworfene Szenarien für zukünftige, biobasierte Lebens- und Wohnwelten. Die Ergebnisse der Projekte werden seit 2020 jeweils als Buch veröffentlicht[14].

Meyer fördert aktiv die Zusammenarbeit ihres Fachgebietes mit Künstlern durch "Artist in Residence"-Programme.[15] Sie setzt sich zudem für einen Paradigmenwechsel bei wissenschaftlichen Publikationen[16] ein und fordert eine Kultur des Open Access. Im Jahr 2014 gründete Meyer das erste Open-Access-Journal im Bereich der Pilzbiotechnologie (Fungal Biology and Biotechnology[17]), für welches sie seitdem als Mitherausgeberin tätig ist.

Vera Meyer ist Sprecherin der europäischen Denkfabrik EUROFUNG und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Die Ergebnisse von ihr in Berlin organisierter Denkfabriken wurden 2016 und 2020 als Weißbücher in dem Open Access Journal Fungal Biology and Biotechnology publiziert.[18][19]

Weitere Tätigkeiten und Mitgliedschaften

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Fungal Gene Expression on Demand: an Inducible, Tunable, and Metabolism-Independent Expression System for Aspergillus niger[23](American Society for Microbiology, 2011)
  • David gegen Goliath – Entwicklung neuer antifungaler Wirkstoffe und Strategien[24] (2013)
  • Morphologische Formfindung in Hyphenpilzen[25] (2013)
  • The beauty and the morbid: fungi as source of inspiration in contemporary art[26](2016)
  • Tet-on, or Tet-off, that is the question: Advanced conditional gene expression in Aspergillus[27] (Science Direct / Fungal Genetics and Biology, 2016)
  • Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy: a white paper, Meyer, V., Andersen, M.R., Brakhage, A.A. et al., Fungal Biol Biotechnol 3, 6 (2016)[28]
  • Openness and visibility of fungal bio(techno)logy[29] (2017)
  • Vita activa in biotechnology: what we do with fungi and what fungi do with us (2017)[30]
  • How a fungus shapes biotechnology: 100 years of Aspergillus niger research[31] (2018)
  • Updating genome annotation for the microbial cell factory Aspergillus niger using gene co-expression network[32](Oxford Academic, Nucleic Acids Research, 2018)
  • Merging science and art through fungi[33] (2019)
  • Meyer, V., Basenko, E.Y., Benz, J.P. et al. Growing a circular economy with fungal biotechnology: a white paper., Fungal Biol Biotechnol 7, 5 (2020)[34]
  • V. meer, ARTOMICS, Katalogveröffentlichung zur gleichnamigen Ausstellung, Berlin, 2020, ISBN 978-3-00-064743-7
  • MInd the Fungi, Berlin 2020, ISBN 978-3-7983-3202-7
  • mit Matthias C. Rillig, Karine Bonneval, Christian de Lutz, Johannes Lehmann, India Mansour, Regine Rapp, Saša Spačal: Ten simple rules for hosting artists in a scientific lab (TU Berlin, 2021)[35]
  • Engage with Fungi, Mitherausgeber Sven Pfeiffer, Berlin Universites Publishing, 2022, ISBN 978-3-98781-000-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DECHEMA | Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  2. FG Biotechnologie: Home. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  3. https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/10002136/Presse_News/BLZ_23-20.pdf
  4. ORCID. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  5. Preis für vorbildliche digitale Lehre an der TU Berlin. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  6. Im Gespräch: Vera Meyer, Biotechnologin und Pilzexpertin - Die Schönheit der Schimmelpilze. Deutschlandfunk Kultur, 8. Juli 2021, abgerufen am 4. August 2021.
  7. Maren Bulmahn: Das Unsichtbare sehen. www.gdch.de/nachrichten, April 2019, abgerufen am 24. Juni 2019.
  8. Kathrin Rübberdt: Den Blick auf das Unsichtbare lenken: Wie Wissenschaft und Kunst zusammenfließen. In: DECHEMA e.V. 21. Januar 2019, abgerufen am 5. Juli 2019.
  9. Die Schönheit des Schimmels. In: Newsportal. TU Berlin, 22. Februar 2019, abgerufen am 4. August 2021.
  10. MY-CO-X - tinyBE. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  11. Wohnen im Pilzhaus. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  12. MOZ.de: Nachhaltigkeit bei Immobilien: Berliner Professorin Vera Meyer - „In zehn Jahren werden wir in Pilzhäusern leben“. 29. August 2021, abgerufen am 5. Dezember 2022.
  13. Mind the Fungi. Abgerufen am 5. Dezember 2022 (deutsch).
  14. Engage with Fungi - Matters of Activity. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  15. Artist-in-Residence. Abgerufen am 11. November 2021.
  16. Wissen schaffen und frei zugänglich machen – Open-Access-Policy der TU Berlin verabschiedet | Publizieren an der TU Berlin. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  17. Fungal Biology and Biotechnology. Abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  18. 2020 // Weißbuch erschienen: Pilze für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft. 22. Mai 2020, abgerufen am 5. Dezember 2022.
  19. Vera Meyer, Mikael R. Andersen, Axel A. Brakhage, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Timothy C. Cairns, Ronald P. de Vries, Thomas Haarmann, Kim Hansen, Christiane Hertz-Fowler, Sven Krappmann, Uffe H. Mortensen, Miguel A. Peñalva, Arthur F. J. Ram and Ritchie M. Head: Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy. Fungal Biology and Biotechnology, 31. August 2016, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  20. HTX – HiTeXacoat. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  21. Vera Meyer. Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, abgerufen am 21. November 2021.
  22. Home. Abgerufen am 5. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
  23. Arthur F. J. Ram, Cees A. M. J. J. van den Hondel, Mark Arentshorst, Janneke van Gent, Franziska Wanka: Fungal Gene Expression on Demand: an Inducible, Tunable, and Metabolism-Independent Expression System for Aspergillus niger. In: Applied and Environmental Microbiology. Band 77, Nr. 9, 1. Mai 2011, ISSN 0099-2240, S. 2975–2983, doi:10.1128/AEM.02740-10, PMID 21378046 (asm.org [abgerufen am 24. Juni 2019]).
  24. Dirk Müller-Hagen und Vera Meyer: David gegen Goliath - Entwicklung neuer antifungaler Wirkstoffe und Strategien. Fachgebiet Angewandte und Molekulare Mikrobiologie, Technische Universität Berlin, 2013, abgerufen am 4. Juni 2019.
  25. Vera Meyer: Morphologische Formfindung in Hyphenpilzen — gleich oder ungleich? In: BIOspektrum. Band 19, Nr. 5, 1. September 2013, ISSN 1868-6249, S. 489–491, doi:10.1007/s12268-013-0342-9.
  26. Corrado Nai und Vera Meyer: The beauty and the morbid: fungi as source of inspiration in contemporary art. Fungal Biology and Biotechnology, 29. November 2016, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  27. Franziska Wanka, Timothy Cairns, Simon Boecker, Christian Berens, Anna Happel, Xiaomei Zheng, Jibin Sund, Sven Krappmann, Vera Meyer: Tet-on, or Tet-off, that is the question: Advanced conditional gene expression in Aspergillus. Science Direct / Fungal Genetics and Biology, April 2016, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  28. Vera Meyer, Mikael R. Andersen, Axel A. Brakhage, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Timothy C. Cairns, Ronald P. de Vries, Thomas Haarmann, Kim Hansen, Christiane Hertz-Fowler, Sven Krappmann, Uffe H. Mortensen, Miguel A. Peñalva, Arthur F. J. Ram, Ritchie M. Head: Current challenges of research on filamentous fungi in relation to human welfare and a sustainable bio-economy: a white paper. In: Fungal Biology and Biotechnology. Band 3, Nr. 1, 31. August 2016, ISSN 2054-3085, S. 6, doi:10.1186/s40694-016-0024-8 (doi.org [abgerufen am 5. Dezember 2022]).
  29. Vera Meyer, Corrado Nai, Alexander Idnurm: Openness and visibility of fungal bio(techno)logy. In: Fungal Biology and Biotechnology. Band 4, Nr. 1, 23. Oktober 2017, ISSN 2054-3085, S. 9, doi:10.1186/s40694-017-0038-x.
  30. Martin Weinhold, Edeltraud Mast-Gerlach und Vera Meyer: Vita activa in biotechnology: what we do with fungi and what fungi do with us. Fungal Biology and Biotechnology, Dezember 2017, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  31. Timothy C. Cairns, Corrado Nai und Vera Meyer: How a fungus shapes biotechnology: 100 years of Aspergillus niger research. Fungal Biology and Biotechnology, 24. Mai 2018, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  32. V. Meyer, T. C. Cairns, T. Schütze, N. Paege, B. Nitsche: Updating genome annotation for the microbial cell factory Aspergillus niger using gene co-expression networks. In: Nucleic Acids Research. Band 47, Nr. 2, 25. Januar 2019, ISSN 0305-1048, S. 559–569, doi:10.1093/nar/gky1183 (oup.com [abgerufen am 24. Juni 2019]).
  33. Vera Meyer: Merging science and art through fungi. Fungal Biology and Biotechnology, 26. April 2019, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  34. Vera Meyer, Evelina Y. Basenko, J. Philipp Benz, Gerhard H. Braus, Mark X. Caddick, Michael Csukai, Ronald P. de Vries, Drew Endy, Jens C. Frisvad, Nina Gunde-Cimerman, Thomas Haarmann, Yitzhak Hadar, Kim Hansen, Robert I. Johnson, Nancy P. Keller, Nada Kraševec, Uffe H. Mortensen, Rolando Perez, Arthur F. J. Ram, Eric Record, Phil Ross, Volha Shapaval, Charlotte Steiniger, Hans van den Brink, Jolanda van Munster, Oded Yarden, Han A. B. Wösten: Growing a circular economy with fungal biotechnology: a white paper. In: Fungal Biology and Biotechnology. Band 7, Nr. 1, 2. April 2020, ISSN 2054-3085, S. 5, doi:10.1186/s40694-020-00095-z (doi.org [abgerufen am 5. Dezember 2022]).
  35. Matthias C. Rillig, Karine Bonneval, Christian de Lutz, Johannes Lehmann, India Mansour: Ten simple rules for hosting artists in a scientific lab. In: PLOS Computational Biology. Band 17, Nr. 2, 25. Februar 2021, ISSN 1553-7358, S. e1008675, doi:10.1371/journal.pcbi.1008675, PMID 33630845, PMC 7906389 (freier Volltext) – (plos.org [abgerufen am 11. November 2021]).