„Hector-Mine-Erdbeben 1999“ – Versionsunterschied
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Das '''Hector-Mine-[[Erdbeben]]''' ereignete sich am 16. Oktober 1999 um 02:46 Uhr Ortszeit in der [[Mojave-Wüste]] im Südosten [[Kalifornien]]s. Es erreichte auf der [[Momenten-Magnituden-Skala]] eine Stärke von M<sub>W</sub> = 7,1 und auf der [[Mercalliskala]] wurde die Stufe VII registriert. Das [[Epizentrum]] befand sich bei 34,54° nördlicher Breite und 116,39° westlicher Länge. Die [[Erdbebenriss|Risslänge]] an der Erdoberfläche betrug 48 Kilometer, mit einem maximalen Seitenversatz von 5 Meter. |
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Das Beben war von einer rechtssinnigen (dextralen) [[Seitenverschiebung]] ausgegangen. Das [[Epizentrum]] befand sich etwa 76 Kilometer ostsüdöstlich von [[Barstow (San Bernardino County, Kalifornien)|Barstow]] in einem abgelegenen Teil der Mojave-Wüste und lag innerhalb der [[Twentynine Palms Marine Corps Base]]. Gerissen waren sowohl die '''Lavic Fault''' als auch die '''Bullion Fault'''. Benannt wurde das Beben nach der ''Hector Mine'', einem offenen Steinbruch 22 Kilometer nordwestlich des Epizentrums. |
Das Beben war von einer steilstehenden, N 350 streichenden, rechtssinnigen (dextralen) [[Seitenverschiebung]] ausgegangen. Das [[Epizentrum]] befand sich etwa 76 Kilometer ostsüdöstlich von [[Barstow (San Bernardino County, Kalifornien)|Barstow]] in einem abgelegenen Teil der Mojave-Wüste und lag innerhalb der [[Twentynine Palms Marine Corps Base]]. Gerissen waren sowohl die '''Lavic Fault''' als auch die '''Bullion Fault'''. Benannt wurde das Beben nach der ''Hector Mine'', einem offenen Steinbruch in der Nähe der [[Interstate 40]] 22 Kilometer nordwestlich des Epizentrums. |
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Es wird vermutet, dass das Hector-Mine-Erdbeben von dem benachbarten [[Landers-Erdbeben 1992]] ausgelöst worden war. Das Beben stellt somit ein Beispiel für eine langsame Erhöhung des [[Mechanische Spannung|Spannungszustandes]] dar, welche durch die benachbarte [[Störung (Geologie)|Störung]] über sieben Jahre hinweg induziert wurde, bis schließlich die Ruptur erfolgte.<ref>{{Literatur |Autor=Fred F. Pollitz und I. Selwyn Sacks|Titel=Stress Triggering of the 1999 Hector Mine Earthquake by Transient Deformation Following the 1992 Landers Earthquake|Sammelwerk=Bulletin of the Seismological Society of America|Band=92 (4)|Seiten=1487–1496|Datum=2002|DOI=10.1785/0120000918}}</ref> |
Es wird vermutet, dass das Hector-Mine-Erdbeben von dem benachbarten [[Landers-Erdbeben 1992]] ausgelöst worden war. Das Beben stellt somit ein Beispiel für eine langsame Erhöhung des [[Mechanische Spannung|Spannungszustandes]] dar, welche durch die benachbarte [[Störung (Geologie)|Störung]] über sieben Jahre hinweg induziert wurde, bis schließlich die Ruptur erfolgte.<ref>{{Literatur |Autor=Fred F. Pollitz und I. Selwyn Sacks|Titel=Stress Triggering of the 1999 Hector Mine Earthquake by Transient Deformation Following the 1992 Landers Earthquake|Sammelwerk=Bulletin of the Seismological Society of America|Band=92 (4)|Seiten=1487–1496|Datum=2002|DOI=10.1785/0120000918}}</ref> Die Landers-Erdbebenzone gehört ebenfalls zur [[East California Shear Zone]] (ECSZ) und liegt nur 20 bis 25 Kilometer weiter westlich. |
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Geoseismische Untersuchungen nach Abklingen des Bebens entdeckten frische Erdbebenrisse an mehreren [[Verwerfung (Geologie)|Verwerfungen]] in der betroffenen Herdregion. Ihre Versätze an der Oberfläche lagen im Millimeterbereich und waren sowohl horizontal als auch vertikal. |
Geoseismische Untersuchungen nach Abklingen des Bebens entdeckten frische Erdbebenrisse an mehreren [[Verwerfung (Geologie)|Verwerfungen]] in der betroffenen Herdregion. Ihre Versätze an der Oberfläche lagen generell im Millimeterbereich und waren sowohl horizontal als auch vertikal. |
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=== Tiefe und Lage des Hypozentrums === |
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Wie auch beim Landers-Erdbeben dürfte auch beim Hector-Mine-Erdbeben die Tiefenangabe des [[Hypozentrum]]s von 20 Kilometer übertrieben sein. So geben J. Behr und Kollegen (2000) in ihrem Bericht nur 5 plus/minus 3 Kilometer an. Auch dessen Lage wird abweichend mit 34,59° N und 116,27° W angeführt.<ref>{{Literatur |Autor=J. Behr u. a.|Titel=Preliminary report on the 16 October 1999 M 7.1 Hector mine, California, earthquake|Sammelwerk=Seismological Research Letters|Verlag=Seismological Society of America|Band=71 (1)|Seiten=11–23|Datum=2000|DOI=10.1785/gssrl.71.1.11}}</ref> |
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=== Vorbeben === |
=== Vorbeben === |
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Um [[Vorbeben]] als solche zu erkennen, bedarf es immer der Passage des Hauptbebens. Demnach waren zwanzig Stunden vor dem Hauptbeben 12 Vorbeben vorausgegangen. Sie arbeiteten sich nach Norden vor und nahmen in etwa dieselbe Position ein, welche ein abseitiges Cluster des Landers-Erdbebens schon zuvor eingenommen hatte. Das bedeutendste unter dieser Vorbeben |
Um [[Vorbeben]] als solche zu erkennen, bedarf es immer der Passage des Hauptbebens. Demnach waren zwanzig Stunden vor dem Hauptbeben 12 Vorbeben vorausgegangen. Sie arbeiteten sich nach Norden vor und nahmen in etwa dieselbe Position ein, welche ein abseitiges Cluster des Landers-Erdbebens schon zuvor eingenommen hatte. Das bedeutendste unter dieser Vorbeben in den vorangegangenen 12 Stunden vor dem Hauptbeben erreichte eine Magnitude von 3,8 und registrierte am 15. Oktober um 19:41. |
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=== Nachbeben === |
=== Nachbeben === |
Version vom 4. Juni 2023, 18:13 Uhr
Hector-Mine-Erdbeben | ||
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Datum | 16.10.1999 (UTC) | |
Uhrzeit | 09:46:45 UTC | |
Magnitude | 7,1 MW | |
Tiefe | 20 km | |
Epizentrum | 34° 32′ 24″ N, 116° 23′ 24″ W | |
Land | USA | |
Tote | 0 | |
Verletzte | 4 bis 5 | |
Sachschaden | begrenzt |
Das Hector-Mine-Erdbeben ereignete sich am 16. Oktober 1999 um 02:46 Uhr Ortszeit in der Mojave-Wüste im Südosten Kaliforniens. Es erreichte auf der Momenten-Magnituden-Skala eine Stärke von MW = 7,1 und auf der Mercalliskala wurde die Stufe VII registriert. Das Epizentrum befand sich bei 34,54° nördlicher Breite und 116,39° westlicher Länge. Die Risslänge an der Erdoberfläche betrug 48 Kilometer, mit einem maximalen Seitenversatz von 5 Meter.
Ursache
Das Beben war von einer steilstehenden, N 350 streichenden, rechtssinnigen (dextralen) Seitenverschiebung ausgegangen. Das Epizentrum befand sich etwa 76 Kilometer ostsüdöstlich von Barstow in einem abgelegenen Teil der Mojave-Wüste und lag innerhalb der Twentynine Palms Marine Corps Base. Gerissen waren sowohl die Lavic Fault als auch die Bullion Fault. Benannt wurde das Beben nach der Hector Mine, einem offenen Steinbruch in der Nähe der Interstate 40 22 Kilometer nordwestlich des Epizentrums.
Es wird vermutet, dass das Hector-Mine-Erdbeben von dem benachbarten Landers-Erdbeben 1992 ausgelöst worden war. Das Beben stellt somit ein Beispiel für eine langsame Erhöhung des Spannungszustandes dar, welche durch die benachbarte Störung über sieben Jahre hinweg induziert wurde, bis schließlich die Ruptur erfolgte.[1] Die Landers-Erdbebenzone gehört ebenfalls zur East California Shear Zone (ECSZ) und liegt nur 20 bis 25 Kilometer weiter westlich.
Auswirkungen
Trotz seiner beträchtlichen Stärke erlangte das Beben bei weitem nicht die vom Northridge-Erdbeben 1994 (mit einer Magnitude von 6,7) verursachten Schäden – was eindeutig auf die Abgeschiedenheit (geringe Bevölkerungsdichte) zurückgeführt werden kann. Das Beben war in ganz Südkalifornien wie beispielsweise in Palm Springs zu spüren, aber auch in Teilen von Arizona und Nevada. In Las Vegas erwachten Bewohner mit Schwindelgefühl und hatten Gehbeschwerden. Die Erschütterungen waren selbst noch in Carson City im Nordwesten Nevadas zu bemerken.
Zwei Straßenbrücken waren betroffen, schlimmer wog jedoch das Entgleisen eines Amtrak-Zuges, bei dem 21 Waggons von den abgerissenen Schienen kamen. Der Zug befand sich zum Zeitpunkt des Bebens nur unweit des Epizentrums. Der Zug konnte aber wieder in Stand gesetzt werden. Tote waren keine zu beklagen, es gab einige Verletzungen, die zum Teil behandelt werden mussten.
Seismologie
Geoseismische Untersuchungen nach Abklingen des Bebens entdeckten frische Erdbebenrisse an mehreren Verwerfungen in der betroffenen Herdregion. Ihre Versätze an der Oberfläche lagen generell im Millimeterbereich und waren sowohl horizontal als auch vertikal.
Tiefe und Lage des Hypozentrums
Wie auch beim Landers-Erdbeben dürfte auch beim Hector-Mine-Erdbeben die Tiefenangabe des Hypozentrums von 20 Kilometer übertrieben sein. So geben J. Behr und Kollegen (2000) in ihrem Bericht nur 5 plus/minus 3 Kilometer an. Auch dessen Lage wird abweichend mit 34,59° N und 116,27° W angeführt.[2]
Vorbeben
Um Vorbeben als solche zu erkennen, bedarf es immer der Passage des Hauptbebens. Demnach waren zwanzig Stunden vor dem Hauptbeben 12 Vorbeben vorausgegangen. Sie arbeiteten sich nach Norden vor und nahmen in etwa dieselbe Position ein, welche ein abseitiges Cluster des Landers-Erdbebens schon zuvor eingenommen hatte. Das bedeutendste unter dieser Vorbeben in den vorangegangenen 12 Stunden vor dem Hauptbeben erreichte eine Magnitude von 3,8 und registrierte am 15. Oktober um 19:41.
Nachbeben
Als Folge des Hauptbebens ereigneten sich zahlreiche Nachbeben. Die stärksten Nachbeben lagen einige Kilometer nördlich und südlich des Epizentrums, ihre Magnitude betrug 5,9 und 5,7.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Fred F. Pollitz und I. Selwyn Sacks: Stress Triggering of the 1999 Hector Mine Earthquake by Transient Deformation Following the 1992 Landers Earthquake. In: Bulletin of the Seismological Society of America. Band 92 (4), 2002, S. 1487–1496, doi:10.1785/0120000918.
- ↑ J. Behr u. a.: Preliminary report on the 16 October 1999 M 7.1 Hector mine, California, earthquake. In: Seismological Research Letters. Band 71 (1). Seismological Society of America, 2000, S. 11–23, doi:10.1785/gssrl.71.1.11.
- ↑ E. Hauksson: The 1999 Mw 7.1 Hector Mine, California, Earthquake Sequence: Complex Conjugate Strike-Slip Faulting. In: Bulletin of the Seismological Society of America. Band 92 (4), 2002, S. 1154–1170, doi:10.1785/0120000920.