„Riesenmuräne“ – Versionsunterschied

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Die Tiere sind nachtaktive Jäger. Sie ernähren sich vorwiegend von Fischen, aber auch [[Krustentiere]]n. Sogar der giftige [[Indischer Rotfeuerfisch|Indische Rotfeuerfisch]] (''Pterois miles'') aus dem [[Rotes Meer|Roten Meer]] steht auf dem Speiseplan.<ref name=”bos”>{{cite journal | author = Bos A.R., Sanad A.M., Elsayed K. | year = 2017 | title = ''Gymnothorax'' spp. (Muraenidae) as natural predators of the lionfish ''Pterois miles'' in its native biogeographical range | url = https://www.researchgate.net/publication/322571037_Gymnothorax_spp_Muraenidae_as_natural_predators_of_the_lionfish_Pterois_miles_in_its_native_biogeographical_range| journal = Environmental Biology of Fishes | volume =100 | issue =6| pages =745–748 | doi=10.1007/s10641-017-0600-7}}</ref> Tagsüber verlassen Muränen ab und zu ebenfalls ihr Versteck. Der Verzehr von Riesenmuränen als [[Speisefisch]] kann zur [[Ciguatera]] führen – einer besonderen Form von Fischvergiftung.
Die Tiere sind nachtaktive Jäger. Sie ernähren sich vorwiegend von Fischen, aber auch [[Krustentiere]]n. Sogar der giftige [[Indischer Rotfeuerfisch|Indische Rotfeuerfisch]] (''Pterois miles'') aus dem [[Rotes Meer|Roten Meer]] steht auf dem Speiseplan.<ref name=”bos”>{{cite journal | author = Bos A.R., Sanad A.M., Elsayed K. | year = 2017 | title = ''Gymnothorax'' spp. (Muraenidae) as natural predators of the lionfish ''Pterois miles'' in its native biogeographical range | url = https://www.researchgate.net/publication/322571037_Gymnothorax_spp_Muraenidae_as_natural_predators_of_the_lionfish_Pterois_miles_in_its_native_biogeographical_range| journal = Environmental Biology of Fishes | volume =100 | issue =6| pages =745–748 | doi=10.1007/s10641-017-0600-7}}</ref> Tagsüber verlassen Muränen ab und zu ebenfalls ihr Versteck.

Im Roten Meer konnte beobachtet werden, dass Riesenmuränen mit Barschen der Art ''[[Plectropomus|Plectropomus pessuliferus]]'' und ''[[Variola (Gattung)|Variola louti]]'' bei der Jagd kooperieren. Dabei treibt die Muräne einen Beutefisch aus einer Höhle oder Spalte, der anschließend vom Barsch gefangen wird. Die Beute wird sich von beiden Tieren geteilt. Dies ist ein Beispiel für artübergreifende Kooperation: [[Mutualismus (Biologie)|Mutualismus]].<ref>{{Literatur |Autor=Horst Bleckmann |Titel=Dumm wie ein Fisch? Die überraschende Intelligenz unter Wasser |Hrsg=Springer |Auflage=1. |Datum=2023-04 |ISBN=9783662645802 |Seiten=198f}}</ref>


== Verhalten gegenüber Menschen ==
== Verhalten gegenüber Menschen ==
Riesenmuränen sind Menschen gegenüber nicht aggressiv und eher [[Zahmheit|zahm]]. Das regelmäßige Öffnen und Schließen des Mauls, welches auf Taucher und Schnorchler oftmals bedrohlich wirkt, dient der Atmung und stellt keine Drohgebärde dar. Werden die Tiere jedoch bedrängt oder provoziert, können sie sehr schmerzhafte Bisse zufügen. Diese Bissverletzungen neigen zu [[Infektion]]en und verheilen in der Regel schlecht.
Riesenmuränen sind Menschen gegenüber nicht aggressiv und eher [[Zahmheit|zahm]]. Das regelmäßige Öffnen und Schließen des Mauls, welches auf [[Tauchen|Taucher]] oftmals bedrohlich wirkt, dient der Atmung und stellt keine Drohgebärde dar. Werden die Tiere jedoch bedrängt oder provoziert, können sie sehr schmerzhafte Bisse zufügen. Diese Bissverletzungen neigen zu [[Infektion]]en und verheilen in der Regel schlecht.

Der Verzehr von Riesenmuränen als [[Speisefisch]] kann zur [[Ciguatera]] führen – einer besonderen Form von Fischvergiftung.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 31. Juli 2023, 18:59 Uhr

Riesenmuräne

Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus)

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Kohorte: Elopomorpha
Ordnung: Aalartige (Anguilliformes)
Familie: Muränen (Muraenidae)
Gattung: Gymnothorax
Art: Riesenmuräne
Wissenschaftlicher Name
Gymnothorax javanicus
(Bleeker, 1859)

Die Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus) ist ein Raubfisch aus der Gattung Gymnothorax aus der Familie der Muränen (Muraenidae).

Äußere Merkmale

Riesenmuräne mit geöffnetem Maul

Riesenmuränen haben den typischen aalartigen kräftigen Körperbau der Muränen. Diese Art kann bis zu 3 Meter lang werden und erreicht dabei ein Körpergewicht von 30 kg. Sie ist die größte Muräne in ihrem Verbreitungsgebiet. Die glatte Haut ist braun mit dunklen Tupfen. Diese erinnern bei erwachsenen Tieren an die Fellzeichnung von Leoparden. An den Kiemenöffnungen sind schwarze Flecken. Riesenmuränen haben ein kräftiges Gebiss mit langen spitzen Zähnen.

Verbreitung

Diese Art kommt im Roten Meer und im indopazifischen Raum vor.

Lebensraum

Riesenmuränen bewohnen Spalten und kleine Höhlen zwischen den Korallen eines Korallenriffes. Sie bevorzugen dabei den Riffabhang und kommen in Wassertiefen von 2 bis 50 Meter vor. Diese Muränen sind oft an den Putzerstationen von Putzergarnelen oder Putzerfischen zu beobachten, um sich insbesondere das Maul säubern zu lassen.

Ernährung

Prague Sea Aquarium

Die Tiere sind nachtaktive Jäger. Sie ernähren sich vorwiegend von Fischen, aber auch Krustentieren. Sogar der giftige Indische Rotfeuerfisch (Pterois miles) aus dem Roten Meer steht auf dem Speiseplan.[1] Tagsüber verlassen Muränen ab und zu ebenfalls ihr Versteck.

Im Roten Meer konnte beobachtet werden, dass Riesenmuränen mit Barschen der Art Plectropomus pessuliferus und Variola louti bei der Jagd kooperieren. Dabei treibt die Muräne einen Beutefisch aus einer Höhle oder Spalte, der anschließend vom Barsch gefangen wird. Die Beute wird sich von beiden Tieren geteilt. Dies ist ein Beispiel für artübergreifende Kooperation: Mutualismus.[2]

Verhalten gegenüber Menschen

Riesenmuränen sind Menschen gegenüber nicht aggressiv und eher zahm. Das regelmäßige Öffnen und Schließen des Mauls, welches auf Taucher oftmals bedrohlich wirkt, dient der Atmung und stellt keine Drohgebärde dar. Werden die Tiere jedoch bedrängt oder provoziert, können sie sehr schmerzhafte Bisse zufügen. Diese Bissverletzungen neigen zu Infektionen und verheilen in der Regel schlecht.

Der Verzehr von Riesenmuränen als Speisefisch kann zur Ciguatera führen – einer besonderen Form von Fischvergiftung.

Literatur

  • Alberto Siliotti u. A.: Die Fische des Roten Meeres, Memofish-Book, Geodia Verlag, Verona 2002, ISBN 88-87177-43-0
Commons: Gymnothorax javanicus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bos A.R., Sanad A.M., Elsayed K.: Gymnothorax spp. (Muraenidae) as natural predators of the lionfish Pterois miles in its native biogeographical range. In: Environmental Biology of Fishes. 100. Jahrgang, Nr. 6, 2017, S. 745–748, doi:10.1007/s10641-017-0600-7 (researchgate.net).
  2. Horst Bleckmann: Dumm wie ein Fisch? Die überraschende Intelligenz unter Wasser. Hrsg.: Springer. 1. Auflage. 2023, ISBN 978-3-662-64580-2, S. 198 f.