„Salzkräuter“ – Versionsunterschied

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| Bild = Salsola oppositifolia.JPG
| Bild = Salsola kali 96241670.jpg
| Bildbeschreibung = ''[[Salsola oppositifolia]]''
| Bildbeschreibung = [[Kali-Salzkraut]] (''Salsola kali'')
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[[Datei:Kali australis fruit.jpg|mini|''[[Salsola australis]]'', Fruchtstand]]
Die '''Salzkräuter''' (''Salsola'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Fuchsschwanzgewächse]] (Amaranthaceae).
[[Datei:Salsola collina - slender Russian thistle - Flickr - Matt Lavin (2) (3x4).jpg|mini|[[Hügel-Salzkraut]] (''Salsola collina''), Blütenstand mit Trag- und Vorblättern]]
[[Datei:Salsola komarovii Iljin Aomori Japan 20080616.JPG|mini|''[[Salsola komarovii]]'', Laubblätter]]
[[Datei:Salsola papillosa1160031.jpg|mini|''[[Salsola papillosa]]'', Habitus]]
[[Datei:Salsola tamamschjanae 85806.jpg|mini|''[[Salsola tamamschjanae]]'', Fruchtstand mit geflügelten Früchten]]
[[Datei:Starr 050525-1999 Salsola tragus.jpg|mini|[[Ruthenisches Salzkraut]] (''Salsola tragus''), Fruchtstand]]


Die '''Salzkräuter''' (''Salsola'' L., syn. ''Kali'' Mill.) sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Fuchsschwanzgewächse]] (Amaranthaceae).
== Beschreibung ==
[[Datei:Salsola australis.jpg|mini|''[[Salsola australis]]'']]
[[Datei:Salsola divaricata kz1.jpg|mini|''[[Salsola divaricata]]'']]
[[Datei:Haloxylon stocksii 1.jpg|mini|''[[Salsola stocksii]]'']]
[[Datei:Haloxylon stocksii 2.jpg|mini|Insektenbestäubung bei ''[[Salsola stocksii]]'']]


== Beschreibung ==
=== Vegetative Merkmale ===
=== Vegetative Merkmale ===
Salzkräuter sind selten [[Einjährige Pflanze|einjährige]], [[krautige Pflanze]]n, sondern meist [[Halbstrauch|Halbsträucher]], [[Strauch|Sträucher]] und kleine [[Baum|Bäume]].
Zu den Salzkräutern gehören [[Einjährige Pflanze|einjährige]] [[krautige Pflanze]]n, aber auch [[Halbstrauch|Halbsträucher]] und kleinere [[Strauch|Sträucher]].
Die [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind meist wechselständig, gelegentlich auch gegenständig angeordnet. Sie sind ungestielt, einfach, meist fleischig und oft halbstielrund. Häufig sind sie an der Basis verbreitert und laufen am Ende in einer Stachelspitze aus.

Die meist wechselständig, selten gegenständig, angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind ungestielt, einfach und weisen einen glatten Blattrand auf.


=== Generative Merkmale ===
=== Generative Merkmale ===
Die unscheinbaren Blüten sitzen meist einzeln in der Achsel eines [[Tragblatt]]s und zweier [[Vorblätter]]. Die Blütenhülle besteht aus fünf freien [[Tepalen]]. Es sind fünf vor den Tepalen stehende [[Staubblatt|Staubblätter]] mit länglichen Staubbeuteln vorhanden. Der fast kugelige Fruchtknoten trägt einen dünnen [[Griffel (Botanik)|Griffel]] und endet in zwei fadenförmigen [[Narbe (Botanik)|Narben]].
Die Blüten stehen einzeln oder in knäueligen [[Blütenstand|Teilblütenständen]] zusammen, die wiederum in [[Rispe|rispigen]] oder [[Ähre|ährigen]] Gesamtblütenständen zusammen stehen.


Die Frucht bleibt meist von der Blütenhülle umschlossen. Auf dem Rücken der Tepalen bilden sich flügelartige Anhängsel, die bei den beiden inneren Tepalen deutlich kleiner und schmaler sind. Der spiralige [[Embryo (Botanik)|Embryo]] enthält kein [[Perisperm]].
Die zwittrigen [[Blüte]]n sind fünfzählig. Es sind fünf [[Blütenhüllblatt|Blütenhüllblätter]] vorhanden. In jeder Blüte sind nur fünf [[Staubblatt|Staubblätter]] vorhanden. Der Griffel endet in zwei Narben.


=== Chromosomenzahl ===
Die Frucht ist kugelig. Der Samenmantel ist schwarz oder braun. Der [[Embryo (Botanik)|Embryo]] ist spiralig. Es ist kein [[Perisperm]] vorhanden.
Die [[Chromosom]]engrundzahl ist x=9.


== Vorkommen ==
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 9.
Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich von [[Westeuropa]] bis nach [[Ostasien]] und in Nord-Süd-Richtung von den Küsten [[Skandinavien]]s zum südlichen [[Mittelmeergebiet]], zum [[Persischer Golf|Persischen Golf]] und bis zum [[Himalaja]]. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in [[Mittelasien]] und [[Zentralasien]]. Wenige Arten sind in [[Australien]] heimisch.


Mehrere Arten sind in [[Nordamerika]] und [[Südamerika]] eingeschleppt worden. ''[[Salsola tragus]]'' ist als eingeführte Art auch in [[Südafrika]] und [[Australien]] verbreitet.<ref name="Rilke" />
== Systematik und Verbreitung ==
Der Gattungsname ''Salsola'' wurde 1753 von [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, S. 222 erstveröffentlicht.<ref name="SpPl" /> Typusart ist ''Salsola soda'' {{Person|L.}} Der botanische Gattungsname ''Salsola'' leitet sich vom [[lateinisch]]en Wort ''salsus'' für ''salzig'' ab, entsprechend den [[Habitat]]en vieler Arten.


Die Arten besiedeln oft Halbwüsten und Steppen und sind an offenen, salzreichen oder trockenen Standorten zu finden.<ref name="Rilke" />
Die Gattung ''Salsola'' gehört in die [[Tribus (Biologie)|Tribus]] Salsoleae [[Sensu stricto|s. str.]] in der [[Familie (Biologie)|Unterfamilie]] der [[Salsoloideae]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Fuchsschwanzgewächse|Amaranthaceae]]. Auf Grund von molekulargenetischen Daten wurden in der Arbeit von {{Person|Akhani}} et al. 2007<ref name="phy" /> die Arten der bisher sehr artenreichen (über 100 Arten) Gattung ''Salsola'' [[Sensu lato|s. l.]] auf zwei Tribus aufgeteilt: Tribus [[Salsoleae]] s.&nbsp;str. und die neue Tribus [[Caroxyloneae]], jeweils mit mehreren Gattungen. [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für ''Salsola'' s.&nbsp;str. sind: ''Darniella'' {{Person|Maire & Weiller}}, ''Fadenia'' {{Person|Aellen & C.C.Towns.}}, ''Neocaspia'' {{Person|Tzvelev}}, ''Hypocylix''{{Person|Woł.}}, ''Seidlitzia'' {{Person|Bunge ex Boiss.}}, ''Salsola'' sect. ''Coccosalsola'' {{Person|Fenzl}} subsect. ''Coccosalsola'' und ''Salsola'' sect. ''Obpyrifolia'' {{Person|Botsch. & Akhani}}.


== Systematik ==
Bei der Aufspaltung der Gattung in mehrere Gattungen ist auch für die Gattung ''Salsola'' im engeren Sinne das Verbreitungsgebiet kleiner. Das Verbreitungsgebiet umfasst seit 2007 das zentrale und südwestliche Asien, Nordafrika und den Mittelmeerraum.<ref name="phy" />
Die Gattung ''Salsola'' gehört in die [[Tribus (Biologie)|Tribus]] Salsoleae in der [[Familie (Biologie)|Unterfamilie]] der [[Salsoloideae]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Fuchsschwanzgewächse|Amaranthaceae]] [[Sensu lato|s. l.]] (Chenopodiaceae [[Sensu stricto|s. str.]]).


Der Gattungsname ''Salsola'' wurde 1753 von [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, S. 222 erstveröffentlicht.<ref name="SpPl" /> Der wissenschaftliche Name leitet sich vom [[lateinisch]]en Wort ''salsus'' für ''salzig'' ab, entsprechend den [[Habitat]]en vieler Arten. Als [[Typusart]] schlugen [[Nathaniel Lord Britton]] und [[Addison Brown]] 1913 ''[[Salsola soda]]'' vor. 1929 wählte [[Albert Spear Hitchcock]] jedoch ''[[Salsola kali]]'' als Typusart. Dieses Vorhandensein von zwei verschiedenen [[Typus (Nomenklatur)|Lektotypen]] führte später zu taxonomischem Disput.
Die Gattung ''Salsola'' s.&nbsp;str. enthält seit {{Person|Akhani}} et al. 2007<ref name="phy" /> nur mehr 24 bis 25 Arten:
* ''[[Salsola cruciata]]'' {{Person|L.Chevall. ex Batt. & Trab.}}: Sie kommt in [[Algerien]] vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola cyrenaica]]'' {{Person|(Maire & Weiller) Brullo}}: Es gibt seit 2000 zwei Unterarten:<ref name="Freitag2000" />
** ''Salsola cyrenaica'' subsp. ''antalyensis'' Freitag & H.Duman: Sie wurde 2000 erstbeschrieben. Dieser Endemit kommt nur im südlichen [[Anatolien]] vor.<ref name="Freitag2000" />
** ''Salsola cyrenaica'' {{Person|(Maire & Weiller) Brullo}} subsp. ''cyrenaica'': Dieser Endemit kommt nur im nordöstlichen Libyen vor.<ref name="Freitag2000" />
* ''[[Salsola drummondii]]'' {{Person|Ulbr.}}: Sie kommt von Iran, auf dem Indischen Subkontinent und auf der östlichen Arabischen Halbinsel vor.<ref name="Freitag2000" />
* ''[[Salsola florida]]'' {{Person|(M.Bieb.) Poir.}} (Syn.: ''Seidlitzia florida'' {{Person|(M.Bieb.) Boiss.}})
* ''[[Salsola foliosa]]'' {{Person|(L.) Schrad.}}
* ''[[Salsola glomerata]]'' {{Person|(Maire) Brullo}}: Sie kommt in [[Marokko]] und Algerien vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola grandis]]'' {{Person|Freitag, Vural & Adigüzel}}: Sie kommt in der [[Türkei]] vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola gymnomaschala]]'' {{Person|Maire}}
* ''[[Salsola kerneri]]'' {{Person|(Woł.) Botsch.}}
* ''[[Salsola longifolia]]'' {{Person|Forssk.}} (Syn.: ''Salsola fruticosa'' {{Person|Cav.}}, ''Salsola longiflora'' {{Person|J.F.Gmel.}}, ''Salsola oppositifolia'' {{Person|Sieber ex Moq.}} non {{Person|Desf.}}, ''Salsola sieberi'' {{Person|C.Presl}}, ''Salsola sinaica'' {{Person|Brullo}}): Sie kommt in [[Libyen]], [[Ägypten]], auf der [[Sinaihalbinsel]] und in [[Jordanien]] vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola makranica]]'' {{Person|Freitag}}: Sie kommt im östlichen [[Syrien]] und in [[Pakistan]] vor.
* ''[[Salsola melitensis]]'' {{Person|Botsch.}}: Dieser Endemit kommt nur in [[Malta]] vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola oppositifolia]]'' {{Person|Desf.}}: Sie kommt in [[Spanien]], auf den [[Balearen]], in [[Italien]], auf [[Sizilien]], in Malta, in Marokko, Algerien, [[Tunesien]], Libyen, Ägypten, auf der [[Sinaihalbinsel]], in Jordanien und [[Israel]] vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola papillosa]]'' {{Person|Willk.}}: Sie kommt in Spanien vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola rosmarinus]]'' {{Person|(Ehrenb. ex Boiss.) Akhani}} (Basionym: ''Seidlitzia rosmarinus'' {{Person|Ehrenb. ex Boiss.}})
* ''[[Salsola schweinfurthii]]'' {{Person|Solms.}}
* ''[[Salsola setifera]]'' {{Person|(Moq.) Akhani}} (Basionym: ''Anabasis setifera'' {{Person|Moq.}})
* ''[[Salsola stocksii]]'' {{Person|Boiss.}}
* ''[[Salsola tunetana]]'' {{Person|Brullo}}: Sie kommt in Tunesien und in Libyen vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola verticillata]]'' {{Person|Schousb.}}: Sie kommt in Marokko vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola zygophylla]]'' {{Person|Batt. & Trab.}}: Sie kommt in Algerien und in Tunesien vor.<ref name="Euro+Med" />
* ''[[Salsola zygophylloides]]'' {{Person|(Aellen & C.C.Towns.) Akhani}} (Basionym: ''Fadenia zygophylloides'' {{Person|Aellen & Townsend}})


Die Gattung ''Salsola'' war äußerst artenreich. In der "Flora of North America"<ref name="FNA" /> und der "Flora of China".<ref name="FOC" /> wurde sie 2003 mit über 130 Arten geführt. Nach molekulargenetischen Untersuchungen an der Verwandtschaftsgruppe der Salsoleae durch Akhani ''et al.'' 2007 wurde die Aufteilung von ''Salsola'' in mehrere Gattungen erforderlich. Dabei gruppierten Akhani ''et al.'' die Artengruppe um ''Salsola soda'' als ''Salsola'' (im engeren Sinne), während sie die Artengruppe um ''Salsola kali'' als eine eigene Gattung ''Kali'' abspalteten.<ref name="Akhani 2007" />
2014 schlugen {{Person|Mosyakin}} et al. vor, anstelle von ''[[Salsola soda]]'' lieber ''Salsola kali'' (= ''[[Kali turgida]]'') als neuen Typus für die Gattung ''Salsola'' festzulegen. Wenn diesem Vorschlag gefolgt wird, werden alle Arten der Gattung [[Kali (Gattung)|''Kali'']] wieder zu ''Salsola'' gehören. Für die von {{Person|Akhani}} et al. zu ''Salsola'' gerechneten Arten stünde der Gattungsname [[Soda (Amaranthaceae)|''Soda'']] zur Verfügung.<ref name="Mosyakin2014" />


Doch diese Einteilung und damit die Frage, welches die "korrekte" Typusart für ''Salsola'' sei, blieb in den folgenden Jahren wissenschaftlich umstritten.<ref name="Mosyakin2017" /> Schließlich wurde ''Salsola kali'' 2017 als Typusart konserviert, also verbindlich festgelegt. Dadurch ist ''Kali'' nun wieder in ''Salsola'' enthalten. Die Arten um ''Salsola soda'', welche seit 2007 zu ''Salsola'' zählten, wurden daraufhin in die Gattung ''[[Soda (Gattung)|Soda]]'' verschoben.<ref name="Mosyakin2017" /><ref name="Rudov2020" />
Danach werden nun nicht mehr zu ''Salsola'' gerechnet:
* ''Salsola acutifolia'' {{Person|(Bunge) Botsch.}} => ''[[Soda acutifolia]]'' {{Person|(Bunge) Mosyakin, Freitag & Rilke}}
* ''Salsola soda'' {{Person|L.}} => ''[[Soda inermis]]'' {{Person|Fourr.}}


[[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] von ''Salsola'' sind ''Kali'' {{Person|Mill.}} und ''Salsola'' sect. ''Kali'' {{Person|Dumort.}}.
[[Datei:Salsola soda.jpg|mini|Geerntete ''Salsola soda'']]


Folgende Arten zählen 2024 zur Gattung ''Salsola'' (Verbreitungsangaben nach Plants of the World Online<ref name="POWO" />):
== Biologie ==
* ''[[Salsola australis]]'' {{Person|R.Br.}} (Syn. ''Kali australe'' {{Person|(R.Br.) Akhani & Roalson}}): Australien.
Bei [[Salsola inermis]] wurde eine Symbiose mit einem [[Steppenrüssler]] ([[Conorhynchus pistor]]) und einem [[Stickstofffixierung|stickstofffixierenden]] Bakterium ([[Klebsiella pneumoniae|Klebsiella pneumonia]]) beobachtet. Die Larven des Käfers leben in Lehmkokons an den Wurzeln der Pflanze, die Bakterien im Verdauungstrakt der Käferlarven. Die Ausscheidungen der Käferlarven versorgen die Pflanze mit Stickstoff. Es wurde beobachtet, dass der Befall von den Käferlarven eine positive Auswirkung auf die Pflanzen hat.<ref name="shelefetal"/>
* ''[[Salsola basaltica]]'' ({{Person|C.Brullo, Brullo, Gaskin, Giusso, Hrusa & Salmeri) C.Brullo & Brullo}} (Syn. ''Kali basalticum'' {{Person|C.Brullo, Brullo, Gaskin, Giusso, Hrusa & Salmeri}}: endemisch in [[Sizilien]] am [[Ätna]].
* [[Hügel-Salzkraut]] (''Salsola collina'' {{Person|Pall.}}, Syn. ''Kali collinum'' {{Person|(Pall.) Akhani & Roalson}}): in Zentral- und Ostasien heimisch, eingeführt auch in Europa und Nordamerika.
* ''[[Salsola cruciata]]'' {{Person|L.Chevall. ex Batt. & Trab}}: Algerien
* ''[[Salsola drummondii]]'' {{Person|Ulbr.}}: von der Arabischen Halbinsel über den Iran bis nach Indien.
* ''[[Salsola glomerata]]'' {{Person|(Maire) Brullo}}: Algerien, Marokko, Mauretanien.
* ''[[Salsola gobicola]]'' {{Person|Iljin}} (Syn. ''Kali gobicola'' {{Person|(Iljin) Brullo & Hrusa}}): Mongolei
* ''[[Salsola griffithii]]'' {{Person|(Bunge) Freitag & K.Khani}} (Syn. ''Kali griffithii'' {{Person|(Bunge) Akhani & Roalson}}): südöstlicher Iran, südliches Afghanistan, Pakistan (Belutschistan).
* ''[[Salsola gymnomaschala]]'' {{Person|Maire}}: Marokko, Mauretanien, W-Sahara.
* ''[[Salsola ikonnikovii]]'' {{Person|Iljin}} (Syn. ''Kali ikonnikovii'' {{Person|(Iljin) Akhani & Roalson}}): Mongolei, China (Nei Mongol, Qinghai).
* ''[[Salsola jacquemontii]]'' {{Person|Moq.}} (Syn. ''Kali jacquemontii'' {{Person|(Moq.) Akhani & Roalson}}): von Nordost-Afghanistan über Nepal bis zur Mongolei.
* [[Kali-Salzkraut]] (''Salsola kali'' {{Person|L.}}, Syn. ''Kali turgidum'' {{Person|(Dumort.) Guterm.}}): in Europa vor allem an den Küsten von Ostsee, Nordsee und Atlantik verbreitet.
* ''[[Salsola komarovii]]'' {{Person|Iljin}} (Syn. ''Kali komarovii'' {{Person|(Iljin) Akhani & Roalson}}): Ostasien.
* ''[[Salsola macrophylla]]'' {{Person|R.Br.}} : Australien.
* ''[[Salsola melitensis]]'' {{Person|Botsch.}}: Malta.
* ''[[Salsola monoptera]]'' {{Person|Bunge}} (Syn. ''Kali monopterum'' {{Person|(Bunge) Lomon.}}): von Süd-Sibirien bis zum westlichen Himalaya.
* ''[[Salsola papillosa]]'' {{Person|Willk.}}: Spanien
* ''[[Salsola paulsenii]]'' {{Person|Litv.}} (Syn. ''Kali paulsenii'' {{Person|(Litv.) Akhani & Roalson}}): von Südosteuropa über Südwest- und Mittelasien bis zum chinesischen Xinjiang. Eingeführt auch in Nordamerika.
* ''[[Salsola praecox]]'' {{Person|(Litv.) Iljin}} (Syn. ''Kali praecox'' {{Person|(Litv.) Sukhor.}}): vom südöstlichen Transkaukasus bis zum chinesischen Xinjiang und südwestlichen Pakistan.
* ''[[Salsola rosacea]]'' {{Person|L.}} (Syn. ''Kali rosaceum'' {{Person|(L.) Moench}}): von Zentralasien bis zum chinesischen Xinjiang.
* ''[[Salsola ryanii]]'' {{Person|Hrusa & Gaskin}} (syn. ''Kali ryanii'' {{Person|(Hrusa & Gaskin) Brullo & Hrusa}}): Kalifornien.
* ''[[Salsola sabrinae]]'' {{Person| Mosyakin}}: Australien.
* ''[[Salsola sinkiangensis]]'' {{Person|A.J.Li}} (Syn. ''Kali sinkiangense'' {{Person|(A.J.Li) Brullo, Giusso & Hrusa}}): China (Xinjiang, Gansu).
* ''[[Salsola squarrosa]]'' {{Person|Steven ex Moq.}}: Griechenland.
* ''[[Salsola tamamschjanae]]'' {{Person|Iljin}} (Syn. ''Kali tamamschjanae'' {{Person|(Iljin) Akhani & Roalson}}): Türkei, Kaukasus, nordwestlicher Iran.
* ''[[Salsola tamariscina]]'' {{Person|Pall.}} (Syn. ''Kali tamariscinum'' {{Person|(Pall.) Akhani & Roalson}}): von der Ukraine über Zentralasien bis zum chinesischen Xinjiang.
* [[Ruthenisches Salzkraut]] (''Salsola tragus'' {{Person|L.}}, Syn. ''Kali tragus'' {{Person|(L.) Scop.}}): heimisch vom Mittelmeergebiet über Südosteuropa bis Südwest- und Zentralasien, verschleppt auch in Amerika, Südafrika und Australien.
* ''[[Salsola tunetana]]'' {{Person|Brullo}}: Tunesien und Libyen.
* ''[[Salsola verticillata]]'' {{Person|Schousb.}}: Marokko.
* ''[[Salsola zaidamica]]'' {{Person|Iljin}} (Syn. ''Kali zaidamicum'' {{Person|(Iljin) Akhani & Roalson}}): südliche Mongolei, China (Qinghai, Xinjiang, Gansu).
* ''[[Salsola zygophylla]]'' {{Person|Batt. & Trab.}}: Algerien, Marokko, Tunesien.
Systematische Stellung noch unklar:
*"Canarosalsola":<ref name="Akhani 2007" />
** ''[[Salsola divaricata]]'' {{Person|Masson ex Link}}: Kanarische Inseln.
* "Collinosalsola":<ref name="Akhani 2007" />
** ''[[Salsola arbusculiformis]]'' {{Person|Drob.}}: Iran bis Zentralasien und Xinjiang.
** ''[[Salsola laricifolia]]'' {{Person|Turcz. ex Litw.}}: Zentralasien bis Mongolei und nördliches Xinjiang.
* Weitere Arten:
** ''[[Salsola genistoides]]'' {{Person|Juss. ex Poir.}}: Wird auch als ''Caroxylon genistoides'' {{Person|(Juss. ex Poir.) Pau}} in die Gattung ''Caroxylon'' gestellt.<ref name="POWO" />
** ''[[Salsola pachyphylla]]'' {{Person|Botsch.}}: Kirgisistan.
** ''[[Salsola webbii]]'' {{Person|Moq.}}: Südspanien und Marokko.


== Wirtschaftliche Bedeutung ==
== Nutzung ==
Einige Arten, insbesondere [[Ruthenisches Salzkraut]], bereiten in Amerika Probleme als [[Unkraut]].<ref name="FNA2" />
''Salsola soda'', auch „Mönchsbart“ oder „{{lang|it|barba di frate}}“ genannt (kürzlich hat sich auch der Begriff „Agretti“ etabliert<ref name="experto.de" />), wird vor allem in der Italienischen Küche verwendet, dazu werden die jungen, dicken, fleischigen und stängelartigen Blätter roh oder kurz [[Blanchieren|blanchiert]] und ähnlich wie Spinat verarbeitet.<ref name="bettybossi.ch" /> Diese Art wird auch zur Produktion von [[Natriumcarbonat#Geschichte der Sodaherstellung|Soda]] verwendet.<ref name="Pfaf" />


== Quellen ==
== Quellen ==
=== Literatur ===
=== Literatur ===
* Sabrina Rilke: ''Salsola sect. Salsola''. In: Karl Heinz Rechinger et al. (Hrsg.): ''Flora Iranica'', Band 172 – ''Chenopodiaceae''. Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1997, S. 178–189. ISBN 3-201-00728-5. (Abschnitt Beschreibung)
* Sergei L. Mosyakin: ''Salsola.'' In: {{BibISBN|0195173899|Seite=398|Kommentar=im alten, weiten Gattungsumfang}}, [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=129079 textgleich online wie gedrucktes Werk]. (Abschnitt Beschreibung).
* Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin, Steven E. Clemants: ''Salsola.'' In: {{BibISBN|193072327X|Seite=402|Kommentar=im alten, weiten Gattungsumfang}}, [http://flora.huh.harvard.edu/china//PDF/PDF05/Salsola.pdf PDF-Datei,] [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=129079 textgleich online wie gedrucktes Werk]. (Abschnitt Beschreibung).
* Helmut Freitag: ''Salsola.'' In: Helmut Freitag, Ian C. Hedge, Saiyad Masudal Hasan Jafri, Gabriele Kothe-Heinrich, S. Omer, Pertti Uotila: ''Flora of Pakistan 204: Chenopodiaceae.'' University of Karachi, Department of Botany, Karachi 2001 (im alten, weiten Gattungsumfang), [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=5&taxon_id=129079 textgleich online wie gedrucktes Werk]. (Abschnitt Beschreibung).


=== Einzelnachweise ===
=== Einzelnachweise ===
<references>
<references>
<ref name="Akhani 2007">Hossein Akhani, Gerald Edwards & Eric H. Roalson: ''Diversification Of The Old World Salsoleae S.L. (Chenopodiaceae): Molecular Phylogenetic Analysis Of Nuclear And Chloroplast Data Sets And A Revised Classification'', in: ''International Journal of Plant Sciences'', 168 (6), 2007, S. 946.</ref>
<ref name="shelefetal">Shelef, Helman, Friedman, Behar & Rachmilevitch (2013): Tri-Party Underground Symbiosis between a Weevil, Bacteria and a Desert Plant. PLOSone 8(11), 1-7. {{DOI|10.1371/journal.pone.0076588}}
<ref name="FNA">
Sergei L. Mosyakin: ''Salsola.'' In: {{BibISBN|0195173899|Seite=398}}, [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=129079 textgleich online wie gedrucktes Werk].
</ref>
</ref>
<ref name="phy">
<ref name="FNA2">
Sergei L. Mosyakin: ''Salsola tragus''. In: {{BibISBN|0195173899|Seite=399ff.|URL=http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=242100193|Linktext=online}}.
Hossein Akhani, Gerald Edwards, Eric H. Roalson: ''Diversification Of The Old World Salsoleae s.l. (Chenopodiaceae): Molecular Phylogenetic Analysis Of Nuclear And Chloroplast Data Sets And A Revised Classification.'' In: ''International Journal of Plant Sciences.'' Band 168, Nr. 6, 2007, S. 931–956.
</ref>
</ref>
<ref name="Euro+Med">
<ref name="FOC">
Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin, Steven E. Clemants: ''Salsola.'' In: {{BibISBN|193072327X|Seite=402}}, [http://flora.huh.harvard.edu/china//PDF/PDF05/Salsola.pdf PDF-Datei,] [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=129079 textgleich online wie gedrucktes Werk].
Pertti Johannes Uotila, 2011: ''Chenopodiaceae''. [http://ww2.bgbm.org/EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameCache=Salsola&PTRefFk=7300000 Datenblatt ''Salsola.'' In: ''Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.'']
</ref>
</ref>
<ref name="experto.de">
<ref name="Mosyakin2017">
Sergei L. Mosyakin, Helmut Freitag, Sabrina Rilke: ''Kali'' versus ''Salsola'': the instructive story of a questionable nomenclatural resurrection. ''Israel Journal of Plant Sciences'', Volume 64, 2017, S. 18-30. {{DOI|10.1080/07929978.2016.1256135}}.
[http://www.experto.de/b2c/gesundheit/ernaehrung/basische-ernaehrung/basische-lebensmittel-agretti-aus-italien.html "experto.de"]
</ref>
</ref>
<ref name="bettybossi.ch">
<ref name="POWO">
[https://powo.science.kew.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:30012872-2 ''Salsola'' Artportraits bei Plants of the World Online], abgerufen am 8. März 2024.
{{Webarchiv |url=http://www.bettybossi.ch/de/schwerpunkt/2022_iwb_spkt_sais.aspx |text= |wayback=20120624022757}}
</ref>
</ref>
<ref name="Rilke">Sabrina Rilke: ''Revision der Sektion Salsola S.L. der Gattung Salsola (Chenopodiaceae)''. In: ''Bibliotheca Botanica'', Heft 149, 1999. ISBN 978-3-510-48020-3 [http://www.schweizerbart.de/publications/detail/isbn/9783510480203 (Zusammenfassung online)]</ref>
<ref name="Mosyakin2014">
<ref name="Rudov2020">
{{Literatur
Alexander Rudov, Marjan Mashkour, Morteza Djamali, Hossein Akhani: A Review of C4 Plants in Southwest Asia: An Ecological, Geographical and Taxonomical Analysis of a Region With High Diversity of C4 Eudicots. ''Frontiers in Plant Science'' 11: 546518. 2020. {{DOI|10.3389/fpls.2020.546518}}
|Autor=Sergei L. Mosyakin, Sabrina Rilke, Helmut Freitag
|Titel=(2323) Proposal to conserve the name Salsola (Chenopodiaceae s.&nbsp;str.; Amaranthaceae sensu APG) with a conserved type
|Sammelwerk=[[Taxon (Zeitschrift)|Taxon]]
|Band=63
|Nummer=5
|Datum=2014-10-29
|Seiten=1134–1135
|DOI=10.12705/635.15}}
</ref>
<ref name="Pfaf">
{{PFAF|WissName=Salsola soda}}
</ref>
</ref>
<ref name="SpPl">
<ref name="SpPl">
Carl von Linné: ''Species Plantarum.'' Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 222, {{Digitalisat|1=http://www.biodiversitylibrary.org/openurl?pid=title:669&volume=1&issue=&spage=222&date=1753}}
Carl von Linné: ''Species Plantarum.'' Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 222, {{Digitalisat|1=http://www.biodiversitylibrary.org/openurl?pid=title:669&volume=1&issue=&spage=222&date=1753}}
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<ref name="Freitag2000">
Helmut Freitag, Halil Gökhan Duman: ''An unexpected new taxon of Salsola (Chenopodiaceae) from Turkey.'' In: ''Edinburgh Journal of Botany'', Volume 57, Issue 03, November 2000, S. 339–348. {{DOI|10.1017/S0960428600000354}}
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Version vom 8. März 2024, 19:40 Uhr

Salzkräuter

Kali-Salzkraut (Salsola kali)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Salsoloideae
Tribus: Salsoleae
Gattung: Salzkräuter
Wissenschaftlicher Name
Salsola
L.
Salsola australis, Fruchtstand
Hügel-Salzkraut (Salsola collina), Blütenstand mit Trag- und Vorblättern
Salsola komarovii, Laubblätter
Salsola papillosa, Habitus
Salsola tamamschjanae, Fruchtstand mit geflügelten Früchten
Ruthenisches Salzkraut (Salsola tragus), Fruchtstand

Die Salzkräuter (Salsola L., syn. Kali Mill.) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Zu den Salzkräutern gehören einjährige krautige Pflanzen, aber auch Halbsträucher und kleinere Sträucher. Die Laubblätter sind meist wechselständig, gelegentlich auch gegenständig angeordnet. Sie sind ungestielt, einfach, meist fleischig und oft halbstielrund. Häufig sind sie an der Basis verbreitert und laufen am Ende in einer Stachelspitze aus.

Generative Merkmale

Die unscheinbaren Blüten sitzen meist einzeln in der Achsel eines Tragblatts und zweier Vorblätter. Die Blütenhülle besteht aus fünf freien Tepalen. Es sind fünf vor den Tepalen stehende Staubblätter mit länglichen Staubbeuteln vorhanden. Der fast kugelige Fruchtknoten trägt einen dünnen Griffel und endet in zwei fadenförmigen Narben.

Die Frucht bleibt meist von der Blütenhülle umschlossen. Auf dem Rücken der Tepalen bilden sich flügelartige Anhängsel, die bei den beiden inneren Tepalen deutlich kleiner und schmaler sind. Der spiralige Embryo enthält kein Perisperm.

Chromosomenzahl

Die Chromosomengrundzahl ist x=9.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich von Westeuropa bis nach Ostasien und in Nord-Süd-Richtung von den Küsten Skandinaviens zum südlichen Mittelmeergebiet, zum Persischen Golf und bis zum Himalaja. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in Mittelasien und Zentralasien. Wenige Arten sind in Australien heimisch.

Mehrere Arten sind in Nordamerika und Südamerika eingeschleppt worden. Salsola tragus ist als eingeführte Art auch in Südafrika und Australien verbreitet.[1]

Die Arten besiedeln oft Halbwüsten und Steppen und sind an offenen, salzreichen oder trockenen Standorten zu finden.[1]

Systematik

Die Gattung Salsola gehört in die Tribus Salsoleae in der Unterfamilie der Salsoloideae innerhalb der Familie der Amaranthaceae s. l. (Chenopodiaceae s. str.).

Der Gattungsname Salsola wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 222 erstveröffentlicht.[2] Der wissenschaftliche Name leitet sich vom lateinischen Wort salsus für salzig ab, entsprechend den Habitaten vieler Arten. Als Typusart schlugen Nathaniel Lord Britton und Addison Brown 1913 Salsola soda vor. 1929 wählte Albert Spear Hitchcock jedoch Salsola kali als Typusart. Dieses Vorhandensein von zwei verschiedenen Lektotypen führte später zu taxonomischem Disput.

Die Gattung Salsola war äußerst artenreich. In der "Flora of North America"[3] und der "Flora of China".[4] wurde sie 2003 mit über 130 Arten geführt. Nach molekulargenetischen Untersuchungen an der Verwandtschaftsgruppe der Salsoleae durch Akhani et al. 2007 wurde die Aufteilung von Salsola in mehrere Gattungen erforderlich. Dabei gruppierten Akhani et al. die Artengruppe um Salsola soda als Salsola (im engeren Sinne), während sie die Artengruppe um Salsola kali als eine eigene Gattung Kali abspalteten.[5]

Doch diese Einteilung und damit die Frage, welches die "korrekte" Typusart für Salsola sei, blieb in den folgenden Jahren wissenschaftlich umstritten.[6] Schließlich wurde Salsola kali 2017 als Typusart konserviert, also verbindlich festgelegt. Dadurch ist Kali nun wieder in Salsola enthalten. Die Arten um Salsola soda, welche seit 2007 zu Salsola zählten, wurden daraufhin in die Gattung Soda verschoben.[6][7]

Synonyme von Salsola sind Kali Mill. und Salsola sect. Kali Dumort..

Folgende Arten zählen 2024 zur Gattung Salsola (Verbreitungsangaben nach Plants of the World Online[8]):

  • Salsola australis R.Br. (Syn. Kali australe (R.Br.) Akhani & Roalson): Australien.
  • Salsola basaltica (C.Brullo, Brullo, Gaskin, Giusso, Hrusa & Salmeri) C.Brullo & Brullo (Syn. Kali basalticum C.Brullo, Brullo, Gaskin, Giusso, Hrusa & Salmeri: endemisch in Sizilien am Ätna.
  • Hügel-Salzkraut (Salsola collina Pall., Syn. Kali collinum (Pall.) Akhani & Roalson): in Zentral- und Ostasien heimisch, eingeführt auch in Europa und Nordamerika.
  • Salsola cruciata L.Chevall. ex Batt. & Trab: Algerien
  • Salsola drummondii Ulbr.: von der Arabischen Halbinsel über den Iran bis nach Indien.
  • Salsola glomerata (Maire) Brullo: Algerien, Marokko, Mauretanien.
  • Salsola gobicola Iljin (Syn. Kali gobicola (Iljin) Brullo & Hrusa): Mongolei
  • Salsola griffithii (Bunge) Freitag & K.Khani (Syn. Kali griffithii (Bunge) Akhani & Roalson): südöstlicher Iran, südliches Afghanistan, Pakistan (Belutschistan).
  • Salsola gymnomaschala Maire: Marokko, Mauretanien, W-Sahara.
  • Salsola ikonnikovii Iljin (Syn. Kali ikonnikovii (Iljin) Akhani & Roalson): Mongolei, China (Nei Mongol, Qinghai).
  • Salsola jacquemontii Moq. (Syn. Kali jacquemontii (Moq.) Akhani & Roalson): von Nordost-Afghanistan über Nepal bis zur Mongolei.
  • Kali-Salzkraut (Salsola kali L., Syn. Kali turgidum (Dumort.) Guterm.): in Europa vor allem an den Küsten von Ostsee, Nordsee und Atlantik verbreitet.
  • Salsola komarovii Iljin (Syn. Kali komarovii (Iljin) Akhani & Roalson): Ostasien.
  • Salsola macrophylla R.Br. : Australien.
  • Salsola melitensis Botsch.: Malta.
  • Salsola monoptera Bunge (Syn. Kali monopterum (Bunge) Lomon.): von Süd-Sibirien bis zum westlichen Himalaya.
  • Salsola papillosa Willk.: Spanien
  • Salsola paulsenii Litv. (Syn. Kali paulsenii (Litv.) Akhani & Roalson): von Südosteuropa über Südwest- und Mittelasien bis zum chinesischen Xinjiang. Eingeführt auch in Nordamerika.
  • Salsola praecox (Litv.) Iljin (Syn. Kali praecox (Litv.) Sukhor.): vom südöstlichen Transkaukasus bis zum chinesischen Xinjiang und südwestlichen Pakistan.
  • Salsola rosacea L. (Syn. Kali rosaceum (L.) Moench): von Zentralasien bis zum chinesischen Xinjiang.
  • Salsola ryanii Hrusa & Gaskin (syn. Kali ryanii (Hrusa & Gaskin) Brullo & Hrusa): Kalifornien.
  • Salsola sabrinae Mosyakin: Australien.
  • Salsola sinkiangensis A.J.Li (Syn. Kali sinkiangense (A.J.Li) Brullo, Giusso & Hrusa): China (Xinjiang, Gansu).
  • Salsola squarrosa Steven ex Moq.: Griechenland.
  • Salsola tamamschjanae Iljin (Syn. Kali tamamschjanae (Iljin) Akhani & Roalson): Türkei, Kaukasus, nordwestlicher Iran.
  • Salsola tamariscina Pall. (Syn. Kali tamariscinum (Pall.) Akhani & Roalson): von der Ukraine über Zentralasien bis zum chinesischen Xinjiang.
  • Ruthenisches Salzkraut (Salsola tragus L., Syn. Kali tragus (L.) Scop.): heimisch vom Mittelmeergebiet über Südosteuropa bis Südwest- und Zentralasien, verschleppt auch in Amerika, Südafrika und Australien.
  • Salsola tunetana Brullo: Tunesien und Libyen.
  • Salsola verticillata Schousb.: Marokko.
  • Salsola zaidamica Iljin (Syn. Kali zaidamicum (Iljin) Akhani & Roalson): südliche Mongolei, China (Qinghai, Xinjiang, Gansu).
  • Salsola zygophylla Batt. & Trab.: Algerien, Marokko, Tunesien.

Systematische Stellung noch unklar:

Wirtschaftliche Bedeutung

Einige Arten, insbesondere Ruthenisches Salzkraut, bereiten in Amerika Probleme als Unkraut.[9]

Quellen

Literatur

  • Sabrina Rilke: Salsola sect. Salsola. In: Karl Heinz Rechinger et al. (Hrsg.): Flora Iranica, Band 172 – Chenopodiaceae. Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1997, S. 178–189. ISBN 3-201-00728-5. (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. a b Sabrina Rilke: Revision der Sektion Salsola S.L. der Gattung Salsola (Chenopodiaceae). In: Bibliotheca Botanica, Heft 149, 1999. ISBN 978-3-510-48020-3 (Zusammenfassung online)
  2. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 222, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D1%26issue%3D%26spage%3D222%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  3. Sergei L. Mosyakin: Salsola. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2003, ISBN 0-19-517389-9, S. 398 (englisch)., textgleich online wie gedrucktes Werk.
  4. Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin, Steven E. Clemants: Salsola. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X, S. 402 (englisch)., PDF-Datei, textgleich online wie gedrucktes Werk.
  5. a b c Hossein Akhani, Gerald Edwards & Eric H. Roalson: Diversification Of The Old World Salsoleae S.L. (Chenopodiaceae): Molecular Phylogenetic Analysis Of Nuclear And Chloroplast Data Sets And A Revised Classification, in: International Journal of Plant Sciences, 168 (6), 2007, S. 946.
  6. a b Sergei L. Mosyakin, Helmut Freitag, Sabrina Rilke: Kali versus Salsola: the instructive story of a questionable nomenclatural resurrection. Israel Journal of Plant Sciences, Volume 64, 2017, S. 18-30. doi:10.1080/07929978.2016.1256135.
  7. Alexander Rudov, Marjan Mashkour, Morteza Djamali, Hossein Akhani: A Review of C4 Plants in Southwest Asia: An Ecological, Geographical and Taxonomical Analysis of a Region With High Diversity of C4 Eudicots. Frontiers in Plant Science 11: 546518. 2020. doi:10.3389/fpls.2020.546518
  8. a b Salsola Artportraits bei Plants of the World Online, abgerufen am 8. März 2024.
  9. Sergei L. Mosyakin: Salsola tragus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2003, ISBN 0-19-517389-9, S. 399 ff. (englisch, online)..
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