„Marie Leskien-Lie“ – Versionsunterschied

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Version vom 23. März 2024, 14:55 Uhr

Marie Leskien-Lie, auch Marie Leskien, geborene Marie Lie (geboren am 22. Mai 1877[1] in Kristiania;[2] gestorben nach 1912, vermutlich in Leipzig), war eine norwegische Übersetzerin.

Leben

Lie war eine Tochter des norwegischen Mathematikers Marius Sophus Lie und dessen Frau Anna Sophie Oline Ingerine (geborene Birk oder Birch, 1854–1920). In ihrer Familie wurde sie zumeist Lillemor oder Maia gerufen und später Mai genannt. Ihre Eltern verabschiedeten sich kurz nach ihrer Geburt voneinander, wobei sich die Mutter mit dem Baby in ihr Elternhaus nach Risør begab und der Vater seine jährliche Bergtour unternahm. Im August 1886, als sie neun Jahre alt war, zog die Familie in die Angermühle in Berga um, das etwa 50 bis 60 km südlich von Leipzig gelegen ist. Zunächst hatte sie Schwierigkeiten sich mit anderen Kindern anzufreunden, da sie die Sprache nicht beherrschte. Doch sie lernte sehr schnell Deutsch, so dass sie die Sprache bereits nach vier Monaten gut beherrschte. Sie hatte noch eine drei Jahre jüngere Schwester Dagny (1880–28. Dezember 1945, verheiratet mit Walther Straub, zwei Söhne, Harald und Peter Straub) und einen jüngeren Bruder Herman Lie (1884–1960). Sie zogen nach Leipzig, wo ihr Vater als Professor arbeitete. Hier hatte sie bis 1898 das Madchen-Gymnasium von Fräulein Käthe Windscheid besucht, Dagny besuchte die Höhere Mädchenschule von Fräulein Baur und Herman das Nikolai-Gymnasium. Im Folgejahr kehrten die Eltern mit den jüngeren Geschwistern nach Norwegen zurück. Sie hingegen blieb und studierte Sprachen an der Universität Leipzig. Gemeinsam mit ihrem Mann übersetzte sie norwegische Literatur ins Deutsche, hier insbesondere Werke von Alexander Lange Kielland. Später reiste sie nach Stavanger und Jæren in Norwegen, die sie seilbst als „Kiellands Landschaft“ bezeichnete.

Familie

Leskien-Lie heiratete im Jahr 1905 den Augenarzt Friedrich „Fritz“ Leskien (13. Februar 1877–1949), Arzt an der „Heilanstalt für Augenkranke“, einen Sohn des Professors für slawische Sprachen August Leskien. Das Paar hatte zwei Kinder:

  • Ragna Leskien (1908–2007) ⚭ mit Ernst Hölder, Professor für Mathematik in Leipzig
    • Peter Hölder
    • Birgit Hölder
  • Hans Peter Leskien (1912–1985), wurde Arzt. Er wanderte 1936 nach Palästina aus, da er sich gegen das Nazi-Regiem auflehnte, und blieb, obwohl er kein Jude war, nach dem Ende des Krieges dort, als aus dem Protektorat Palästina der Staat Israel wurde.[3]

Überaetzungen (Auswahl)

  • Ågot Gjems Selmer: Schwesterchen. Eine Erzählung für die ganze Familie. Merseburger, Leipzig 1913 (Originaltitel: Lillemor).

Gemeinsam mit Friedrich Leskien:

  • Alexander Lange Kielland: Else eine Weihnachtserzählung. Harmonie, Berlin 1900.
  • Alexander Lange Kielland: Ringsum Napoleon (= Gesammelte Werke. 5). 2 Bände, Merseburger, Leipzig 1907.
  • Jens Zetlitz Kielland: Zwei Brüder eine Erzählung von der See. Merseburger, Leipzig 1911.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arild Stubhaug: The mathematician Sophus Lie – it was the audacity of my thinking. Springer, Berlin / New York 2002, ISBN 3-540-42137-8, S. 259 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  2. Marie Lie histreg.no (norwegisch).
  3. Arild Stubhaug: Es war die Kühnheit meiner Gedanken: Der Mathematiker Sophus Lie. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-55795-8, S. 529 (books.google.de – Leseprobe).