„Graßmann-Plücker-Relation“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Erste Fassung: Definition, Beweis, niedrige Dimensionen, ein paar Anwendungen. Aus Geometriekalküle.
(kein Unterschied)

Version vom 22. Dezember 2010, 18:56 Uhr

Grassmann-Plücker-Relation

Die Grassmann-Plücker-Relationen beschreiben Beziehungen zwischen Determinanten mit teilweise übereinstimmenden Spalten.

Definitionen und Sätze

Allgemeine Form

Eine allgemeine Grassmann-Plücker-Relation hat die Form

wobei Vektoren in einem d-dimensionalen Vektorraum sind, die die Spalten der Matrizen bilden, deren Determinanten berechnet werden.[1]

Konkrete Form für niedrige Dimensionen

In Dimension 2 hat die Formel 3 Summanden und verwendet 4 Vektoren A bis D:

In Dimension 3 hat die Formel 4 Summanden und verwendet 6 Vektoren A bis F:

Beweis

Falls alle vorkommenden Summanden 0 sind, ist die Gleichung trivialer Weise erfüllt. Nehmen wir also an, dass einer der Summanden von 0 verschieden ist. O.B.d.A. sei dies der erste Summand, da wir die Vektoren der beiden Mengen A und B beliebig umsortieren können. Der erste Summand besteht also aus zwei Matrizen, deren Determinanten von 0 verschieden sind.

Bezeichnen wir die Matrix in der ersten Determinante mit M und die zweite mit N.

Multipliziert man alle vorkommenden Matrizen mit der inversen Matrix , so wird jede Determinante mit dem Faktor multipliziert, die gesamte gleichung also mit dem Quadrat davon. Diesen Faktor kann man ausklammern und aus der Gleichung ziehen. Da die Einheitsmatrix ist, kann man also o.B.d.A. annehmen, dass die erste Matrix die Einheitsmatrix ist.

Also gilt (für ) und .

Dabei wird die Summe als Entwicklung der Determinante nach der letzten Zeile aufgefasst. Der Eintrag , der in der Matrix in der letzten Zeile und in der Spalte steht, entspricht dabei der letzten Komponente des Vektors , da mit anfängt. Die Matrix ist die Untermatrix, wenn man den Vektor und die letzte Zeile entfernt. Diese Untermatrizen ergeben sich durch Entwicklung der zweiten Determinante nach der ersten Spalte.[2]

Anwendungen

  • Die Grassmann-Plücker-Relationen gehören zu den Syzygien. Sie können verwendet werden, um Beweise (etwa von geometrischen Schließungssätzen) zu formulieren.
  • Orientierte Matroide können dadurch charakterisiert werden, dass sie in keinem offensichtlichen Widerspruch zu den Grassmann-Plücker-Relationen stehen.
  • Grassmann-Plücker-Koordinaten, die zur Beschreibung geometrischer Objekte in höherdimensionalen projektiven Räumen verwendet werden, müssen diese Relationen erfüllen, um konsistent zu sein.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen Richter-Gebert und Thorsten Orendt: Geometriekalküle. 1. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2009, ISBN 978-3-642-02529-7.

Einzelnachweise

  1. Geometriekalküle, S. 141 ff.
  2. Geometriekalküle, S. 142 f.