„Auswahlsatz von Blaschke“ – Versionsunterschied

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Version vom 16. Februar 2012, 23:43 Uhr

Der Auswahlsatz von Blaschke (Blaschke Selection Theorem in der englischsprachigen Literatur) ist ein mathematischer Satz, welcher ein Konvergenzproblem der Konvexgeometrie behandelt. Der Satz ist dem Übergangsfeld zwischen Konvexgeometrie und Topologie zuzurechnen. Er wurde von dem Geometer Wilhelm Blaschke in dessen Schrift Kreis und Kugel im Jahre 1916 vorgestellt.


Formulierung des Auswahlsatzes

Der Auswahlsatz von Blaschke lässt sich in moderner Fassung formulieren wie folgt [1] [2] [3] [4] [5] :

Gegeben sei eine Folge     von nichtleeren kompakten konvexen Teilmengen eines endlich-dimensionalen normierten Vektorraums     über   .
Sind diese Teilmengen gleichmäßig beschränkt in dem Sinne, dass sie alle von einer kompakten Teilmenge von     umfasst werden, so lässt sich eine Teilfolge     auswählen, welche in der Hausdorff-Metrik gegen eine nichtleere kompakte konvexe Teilmenge     von     konvergiert .

Andere Formulierung des Auswahlsatzes

Bezeichnet man mit     das Mengensystem der nichtleeren kompakten konvexen Teilmengen des normierten Vektorraums     und mit     die Hausdorff-Metrik auf     , so besagt der Auswahlsatz:

  ist ein lokalkompakter metrischer Raum [6] [7] .


Anwendungen

Der Auswahlsatz findet häufig dort Anwendung, wo Existenzbeweise zu Extremalproblemen der Konvexgemetrie zu führen sind [8]. Wie schon Wilhelm Blaschke in Kreis und Kugel [9] zeigt, kann mit Hilfe des Auswahlsatzes z. B. die Isoperimetrische Ungleichung abgeleitet werden.


Verwandte Resultate

Der Auswahlsatz von Blaschke ergibt sich als Folgerung aus dem Satz von Arzelà-Ascoli und erweist sich in einer verallgemeinerten Fassung zu jenem (in der klassischen Form) sogar als äquivalent [10].


Literatur

Einzelnachweise

<references>

  1. Blaschke: S. 62.
  2. Gruber: S. 85.
  3. Lay: S. 98.
  4. Marti: S. 226.
  5. Valentine: S. 47.
  6. Hadwiger: S. 154.
  7. Marti: S. 220.
  8. Lay: S. 101.
  9. Blaschke: S. 79 ff.
  10. Gruber: S. 84–88.