1,2-Cyclopentandion

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Strukturformel
Strukturformel von 1,2-Cyclopentanedion
Diketo- (links) und Enol-Form (rechts)
Allgemeines
Name 1,2-Cyclopentandion
Andere Namen

Cyclopentan-1,2-dion

Summenformel C5H6O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3008-40-0
EG-Nummer (Listennummer) 857-354-1
ECHA-InfoCard 100.308.427
PubChem 566657
ChemSpider 492605
Wikidata Q93734710
Eigenschaften
Molare Masse 98,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

56 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

1,2-Cyclopentandion ist eine chemische Verbindung. Es ist neben dem 1,3-Cyclopentandion eines der beiden möglichen Cyclopentandione. Nach DFT-Rechnungen ist die Enol-Form 1–3 kcal/mol günstiger als die Diketo-Form.[3] Dies konnte anhand der Kristallographie-Daten bestätigt werden.[4] 1,2-Cyclopentandion ist strukturverwandt mit dem Aromastoff Cycloten.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1,2-Cyclopentandion wurde erstmals 1949 von Gerhard Hesse und Eva Bücking synthetisiert. Dazu bedienten sie sich der Dieckmann-Kondensation von Glutarsäureester mit Oxalestern unter Einwirkung von Natriumethanolat als Base.[5] Dabei entsteht jedoch zunächst der entsprechende Cyclopenta-1,2-dion-3,5-dicarbonsäureester, der bereits 1894 von dem deutschen Chemiker Walter Dieckmann (1869–1925) beschrieben wurde und noch verseift und dann decarboxyliert werden muss.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1,2-Cyclopentandion ist gegenüber Luft oxidationsempfindlich. Die Kristalle zerlaufen nach einiger Zeit und verfärben sich braun. Weiterhin führt es bei Hautkontakt nach einiger Zeit zu schwarzen Flecken, die nur langsam wieder verschwinden.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d G. Hesse, E. Bücking: Die Synthese der Reduktionsäure. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 563, Nr. 1, 1949, S. 31–37, doi:10.1002/jlac.19495630105.
  2. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von cyclopentane-1,2-dione im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 6. Februar 2022.
  3. K. Jana, B. Ganguly: DFT Study to Explore the Importance of Ring Size and Effect of Solvents on the Keto–Enol Tautomerization Process of α- and β-Cyclodiones. In: ACS Omega. Band 3, Nr. 7, 2018, S. 8429–8439, doi:10.1021/acsomega.8b01008, PMID 31458971, PMC 6644555 (freier Volltext).
  4. J. A. Gerrard, S. J. Meade, J. C. Morris, P. J. Steel: Two crystalline modifications of 2-hydroxycyclopent-2-enone. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. Band 56, Nr. 10, 2000, S. 1251–1253, doi:10.1107/S0108270100009550, PMID 11025315.
  5. W. Dieckmann: Ueber ein ringförmiges Analogon des Ketipinsäureesters. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 27, Nr. 1, 1894, S. 965–966, doi:10.1002/cber.189402701202.