AB3ü Bay 97

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AB3ü Bay 97 / BC3i Bay 97/33
Ansichten zu AB3ü Bay 97 Durchgangswagen nach Blatt 070
Ansichten zu AB3ü Bay 97
Durchgangswagen nach Blatt 070
Ansichten zu AB3ü Bay 97
Durchgangswagen nach Blatt 070
Anzahl: 12
Hersteller: Rathgeber
Baujahr(e): 1897 / 1899
Gattung: AB3ü (B3i)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 13.574 mm
Länge: 12.350 mm
Höhe: 3.985 mm
Breite: 3.050 mm
Fester Radstand: 2 × 4.625 mm
Bremse: Handbremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 6 / 18
12 / 12
Klassen: 1. und 2.
2.

Der AB3ü Bay 97 war ein dreiachsiger Durchgangswagen mit Seitengang der 1. und 2. Klasse, der mit der Blatt-Nr. 070 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) zum Einsatz im Schnellzugverkehr gebaut wurde. Mit dem Umbau 1933 wurde der Faltenbalg entfernt, die Klassenzuordnung geändert und die Wagen wurden zu BC3i Bay 97/33 umgezeichnet. Für den Übergang zu benachbarten Bahnen in Österreich, der Schweiz und Italien erhielten die Wagen entsprechende Signalhalter.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen der Wagen bestand komplett aus Eisen und war aus Walzprofilen zusammengenietet. Die äußeren Längsträger hatten eine U-Form mit nach außen weisenden Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 Millimetern, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 Millimetern.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslager. Die Räder hatten Speichenradkörper, das mittlere Rad war seitlich verschiebbar. Zum Einbau kamen Lenkachsen vom Typ A4.

Bremse: Handbremse im geschlossenen Übergang an einem Wagenende. Für die Übergangsfähigkeit auf fremde Bahnen wurden alle Wagen sowohl mit Westinghouse- als auch mit Hardy-Bremsanlagen (z. B. für Österreich) ausgerüstet. Zusätzlich erhielten sie als Interkommunikationssignal auch Rayl-Signalanlagen.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt. Die Wagen besaßen ein gewölbtes Dach ohne Oberlichtaufbau.

Der Innenraum hatte insgesamt vier- und ½ Abteile mit gepolsterten Sitzbänken, die zum Seitengang mit Schiebetüren abgeschlossen waren. Das halbe Abteil der 1. Klasse hatte 2, das Vollabteil 4 Sitzplätze. Die Abteile der 2. Klasse hatten jeweils 6 Sitzplätze. Die Reihung der Abteile war von der Bremserseite aus gesehen: I, I, II, II, II. Der Wagen hatte 1 Abort, welcher sich an dem der Bremserseite gegenüberliegenden Wagenende befand. Die Sitze der 1. Klasse konnten zu Schlaflagern umgebaut werden.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung.

Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster.

Die Beleuchtung erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter mit je einem Volumen von 910 Litern hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Mit dem Umbau 1933 erhielten die Wagen eine elektrische Beleuchtung.

Bemerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Umbau 1933 wurden die Faltenbälge entfernt. Die Abteile der 1. Klasse wurden ohne Änderung der Sitzaufteilung zu solchen der 2. Klasse umgebaut. Zwei Abteile der 2. Klasse wurden mit Holzbänken ausgestattet und zu Abteilen der 3. Klasse deklariert. Insgesamt wurden so fünfzehn Wagen zu BC3i Bay 97/33 umgebaut.

Die Wagen 13 065 Au dienten 1954 als Spenderfahrzeug für das yg-Programm.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fertigung der Wagen erfolgte in zwei Baulosen. Lieferant beider Baulose war die Fa. Joseph Rathgeber, München.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangabe)
Gattungszeichen
Zusatzinfos
Blatt Nr.
WV 1913
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab 1909
(1907)
Abg.
Reparat.
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
(nach Umbau)
Ausge-
mustert
Bremsen Signal-
halter
Bemerkung
ABü AB3ü Bay 97 B3ü Bay 97 BC3i Bay 97/33 (siehe
Legende)
AT CH IT
70 1897 Rathg. 10 1240 29 016 Mü 13 016 Mü 13 016 Mü < 1945 Pl;Wsbr
Hbr;Ray
X X X
1241-1242 1241-1242 11/1919
1243 29 017 Mü 13 017 Mü 13 017 Mü < 1945
1244-1245 29 001 Wür
-29 002 Wür
13 018 Nür
-13 019 Nür
13 018 Nür
-13 019 Nür
1246 29 003 Wür 13 020 Nür 13 020 Nür xx/1937
1247-1248 29 018 Mü
-29 018 Mü
13 021 Mü
-13 022 Mü
13 021 Mü
-13 022 Mü
1249 29 004 Wür 13 023 Nür 13 023 Nür
1899 10 1260 1260 ohne bremsbare Mittelachse
1261-1263 29 020 Mü
-29 022 Mü
13 060 Mü
-13 062 Mü
13 060 Mü
-13 062 Mü
1264 29 001 Re 13 063 Au 13 063 Au 193?
1265 29 002 Re 13 064 Reg 13 064 Reg 12/1950
1266-1267 1266
1277
1268 1924(?)
1269 29 003 Re 13 065 Reg 13 065 Reg 09/1954

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.