Alec John Jeffreys

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Alec John Jeffreys

Sir Alec John Jeffreys, KBE, (* 9. Januar 1950 in Luton, Bedfordshire) ist ein britischer Genetiker. Er erfand und entwickelte den genetischen Fingerabdruck.

Leben

Alec John Jeffreys entwickelte schon früh ein Interesse an Naturwissenschaften, das durch seine Eltern gefördert wurde. Mit acht Jahren erhielt er seinen ersten Chemiekasten, später ein Messingmikroskop. Nach dem Schulabschluss studierte Jeffreys an der Universität Oxford Biochemie. Nach seiner Doktorarbeit verbrachte er einige Zeit an der Universität Amsterdam. Seit 1977 arbeitete er dann an der Leicester University.

Am 10. September 1984 entdeckte er den genetischen Fingerabdruck, was er noch heute als seinen Eureka-Moment bezeichnete. Er forschte an Minisatelliten, hypervariablen DNA-Bereichen im menschlichen Genom. Auch wenn er gar nicht an einer Entwicklung eines genetischen Fingerabdruckes interessiert gewesen war, sondern Blutproben verschiedener Familienmitglieder nebeneinander auf diese Minisatelliten untersuchte, erkannte er sofort die Reichweite seiner Entdeckung. Das Bild der Minisatelliten der Familienmitglieder ließ ihn erkennen, dass sie wie ein Strichcode jeder einzelnen Person zugeordnet werden können, sich aber auch Familienverhältnisse ablesen lassen.[1] Auch heute noch beruht jeder genetische Fingerabdruck zur Tatortaufklärung und jeder Vaterschaftstest auf der von ihm entdeckten Variation. Seit diesem Durchbruch forscht Jeffreys auch heute noch an der Variation im menschlichen Genom, und vor allem daran, wie diese Variation zustande kommt und von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Seine Forschungsergebnisse haben Jeffreys zu zahlreichen Auszeichnungen und Preisen verholfen. Unter anderem wurde er im Jahr 1994 von Königin Elisabeth zum Ritter geschlagen. Weitere Auszeichnungen sind zum Beispiel der William Allan Award (1992) und der Albert Einstein World Award of Science, den er 1996 erhielt. 2004 wurde er mit der Royal Medal der Royal Society ausgezeichnet, 2014 mit deren Copley-Medaille. 2005 erhielt er den Albert Lasker Award for Clinical Medical Research. Des Weiteren wird er von Experten als Kandidat für den Chemie-Nobelpreis genannt.[2]

Jeffreys ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter sowie zwei Enkel. Im Sommer ist Jeffreys oft an seiner Surfing-Hütte in Cornwall, England anzutreffen, wo er leidenschaftlich seinem Hobby, dem Wellenreiten, nachgeht.

Weblinks

Commons: Alec John Jeffreys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zoë Corbyn: The small scientist, auf der Webseite von Times Higher Education vom 3. September 2009, abgerufen am 3. Februar 2015 (englisch).
  2. DNA fingerprinting may lead to Nobel Prize win, AP-Meldung auf der Webseite von CTV vom 7. Oktober 2007, abgerufen am 3. Februar 2015 (englisch).