Alexander Bran

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Friedrich Alexander Bran, bis 1904: Abraham Baruch, (* 4. März 1767 in Stralsund[1] oder Rybnik[2]; † 15. September 1831 in Jena[1] oder Berlin[2]) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Verleger.

Leben und Wirken

Die frühen Jahre Brans sind nur ungenau dokumentiert. Er lebte ab 1797 zunächst als Abraham Baruch in Hamburg. Am 19. April 1811 wechselte er mit der Taufe in der Sankt Katharinenkirche vom jüdischen zum evangelisch-lutherischen Glauben. Bran eröffnete in der Hansestadt eine Buchhandlung und gab mit Freunden die Wochenschrift Nordische Miszellen heraus. Das politisch-liberale Blatt erschien von 1804 bis 1811. In der Zeitung setzten sie sich umfassend mit der europäischen Außenpolitik auseinander. Außerdem behandelten sie Geschehnisse in Hamburg und die Theaterlandschaft. An dem Blatt schrieben Karl August Varnhagen von Ense und Brans Freunde Johann Georg Kerner und Johann Gotthard Reinhold mit.

Ab 1809 gab Bran auch die politische Zeitschrift Minerva heraus. Er hatte das Blatt von Johann Wilhelm von Archenholz übernommen und fungierte bis Lebensende als dessen Herausgeber. 1808 übersetzte er eine Schrift des ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Pedro Ceballos Guerra, in der dieser Napoleon kritisierte. Die Dokumentation trug den Titel „Authentische Darstellung der Begebenheiten in Spanien von dem Ausbruch der Unruhen zu Aranjuez bis zum Schluß der Junta von Bayonne“. Die französischen Behörden verbaten Nachdruck und Verbreitung der Schrift und drohten bei Zuwiderhandlung die Todesstrafe an. Nachdem Brans Zeitschriften ab dem 26. März 1811 nicht mehr erscheinen durften, floh er aus Hamburg. Bran, der aufgrund der enttarnter Übersetzertätigkeit steckbrieflich gesucht wurde, zog zunächst nach Böhmen und hielt sich für einige Zeit in Leipzig auf. Ab 1816 lebte er in Jena, wo ihm 1819 die Ehrendoktorwürde verliehen wurde.

Literatur

Anmerkungen

  1. a b so gemäß Hans-Werner Engels: Bran, Alexander. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 1. Christians, Hamburg 2001, ISBN 3-7672-1364-8, S. 59–60.
  2. a b so gemäß Walter Hagemann: Bran, Friedrich Alexander. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 514 (Digitalisat).