Alexander Tutsek-Stiftung

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Die gemeinnützige Alexander Tutsek-Stiftung wurde im Jahr 2000 von Alexander Tutsek (1927–2011) und Eva-Maria Fahrner-Tutsek (* 1952) in München gegründet. Sie fördert Kunst und Wissenschaft.[1] Stiftungszwecke sind die Förderung der bildenden und darstellenden Künste mit den Schwerpunkten zeitgenössisches Glas und Fotografie sowie die Förderung der Forschung und Lehre in den Ingenieurwissenschaften bezogen auf die Fachbereiche Steine, Erden, Glas und Keramik.[2]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie wird durch den Vorstand vertreten. Geschäftsführender Vorstand ist die Vorstandsvorsitzende Eva-Maria Fahrner-Tutsek.[3]

Sitz und Ausstellungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung unterhält im Münchner Stadtteil Schwabing in der „Villa“ einen Ausstellungsort.[4] Er ist gleichzeitig der Sitz der Stiftung. Die denkmalgeschützte Jugendstilvilla wurde 1911 von German Bestelmeyer für den Bildhauer Georg Albertshofer als Atelier und Wohnhaus erbaut.[5] 2021 hat die Stiftung einen weiteren Ausstellungsort mit dem Namen „BlackBox“ in der Parkstadt Schwabing eröffnet.

Förderschwerpunkt Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunstsammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrer international orientierten Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit konzentriert sich die Stiftung auf zeitgenössische Skulpturen und Fotografie.[6] Das Besondere an den Skulpturen ist, dass sie aus dem Material Glas, einem in der zeitgenössischen Kunst selten verwendeten Werkstoff, hergestellt sind. Die Voraussetzungen für diese Richtung in der Kunst wurden in den 1960er Jahren mit der sogenannten Studioglasbewegung geschaffen.[7] Die Sammlung der Stiftung erfasst neue Richtungen in der Fotografie und im zeitgenössischen Glas repräsentiert durch Werke internationaler Künstler.[8]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Glas neu erleben 1
  • Glas neu erleben 2
  • Das verlorene Gesicht wieder gefunden
  • Und ewig sehnt sich fort das Herz
  • Glass.China
  • Frozen-in Tension
  • Diesseits von Afrika
  • In the Name of Love
  • Wo bist du? Skulpturen von Erwin Eisch
  • Ann Wolff. Persona
  • Life is not a Beach

Institutionsförderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung fördert museale Institutionen.[9] Sie hat beispielsweise die Kunstsammlungen der Veste Coburg bei der Ausrichtung des Coburger Glaspreis 2014 und des Coburger Glaspreis 2022 als Mitveranstalterin unterstützt.[10][11][12] Mit dem Haus der Kunst ist sie im Juni 2016 eine längerfristige Kooperation eingegangen, die eine umfassende und kontinuierliche Förderung beinhaltet.[13][14][15] In den vergangenen Jahren hat die Stiftung außerdem verschiedene Fotoausstellungen im Haus der Kunst gefördert.[16][17] Die Fotosammlung der Pinakothek der Moderne wird ebenfalls unterstützt.[18]

Nachwuchsförderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung hat ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das die Verbesserung der Ausbildung von Kunststudierenden im Fach Skulptur mit dem Schwerpunkt Glas zum Ziel hat.[19] Entsprechende Klassen an Kunstakademien und Glasfachschulen erhalten bei diesem Programm eine finanzielle Unterstützung für die Verwirklichung von studentischen Ausstellungsprojekten, die Produktion von aufwendigen Kunstwerken und die angemessene technische Ausstattung von Werkstätten.[20]

Förderschwerpunkt Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsförderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung fördert die Forschung und Lehre in den Ingenieurwissenschaften.[21][22] Ein Schwerpunkt der Fördermaßnahmen liegt auf der Grundlagen- und angewandten Forschung in den Fachgebieten Steine, Erden, Glas und Keramik, welche wichtige Grundlagen für andere Teilgebiete der Ingenieurwissenschaften liefern.[23]

Nachwuchsförderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachwuchsförderung im Bereich Wissenschaft richtet sich an Studierende der Ingenieurwissenschaften in den Fachgebieten Steine, Erden, Glas und Keramik. Die Stiftung legt insbesondere einen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten und vergibt Stipendien.[24][25]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • BMW Group, Independent Collectors (Hrsg.): BMW Art Guide by Independent Collectors. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2015, ISBN 978-3-7757-3942-9, S. 86.
  • Gerda Ridler: Zentrum für zeitgenössische Glaskunst. Die Alexander Tutsek-Stiftung in München. In: mundus. Nr. 1, 2013, S. 28–30.
  • Skadi Heckmüller: Privatzugang. Private Kunstsammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Distanz Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942405-08-9, S. 76–79.
  • Simone Thaler, Stefan Ast (Hrsg.): Stifterland Bayern. Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V., Berlin 2008, S. 70–71.
  • Margareta Benz-Zauner: Gläserne Kunstwerke. In: Kultur & Technik. Nr. 3, 2006, S. 56–57.
  • Uta Klotz: Alexander Tutsek-Stiftung. In: Neues Glas/New Glass. Nr. 3, 2004, S. 34–39.
  • Rosemarie Vocht-Mields: Die Alexander Tutsek-Stiftung verbindet Wissenschaft und Kunst. In: Keramische Zeitschrift. Nr. 9, 2003, S. 728–730.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Tutsek-Stiftung (abgerufen am 13. Juni 2016)
  2. Stiftungsverzeichnis des Freistaates Bayern (abgerufen am 10. Juni 2016)
  3. Deutsches Informationszentrum Kulturförderung (abgerufen am 10. Juni 2016)
  4. Website der Alexander Tutsek-Stiftung. Abgerufen am 28. Juli 2023.
  5. Skadi Heckmüller: Privatzugang. Private Kunstsammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Distanz Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942405-08-9, S. 76.
  6. BMW Group, Independent Collectors (Hrsg.): BMW Art Guide by Independent Collectors. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2015, ISBN 978-3-7757-3942-9, S. 86.
  7. Anja Kregeloh: Glas als Material in der bildenden Kunst seit 1960. Shaker Verlag, Aachen 2015, ISBN 978-3-8440-3872-9, S. 9 f.
  8. Simone Thaler, Stefan Ast (Hrsg.): Stifterland Bayern. Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V., Berlin 2008, S. 70.
  9. Evelyn Vogel: Feuerfester Förderer. In: Süddeutsche Zeitung. 8. Juni 2016, S. 46 (R 18), (abgerufen am 13. Juni 2016)
  10. Christine Wagner: Mekka der Glaskunst. In: Neue Presse. 14. April 2014. (abgerufen am 10. Juni 2016)
  11. Sven Hauschke, Klaus Weschenfelder (Hrsg.): Coburger Glaspreis 2014. Verlag Schnell und Steiner, Berlin 2014, ISBN 978-3-7954-2854-9, S. 10.
  12. Kunstwerke für Coburger Glaspreis 2022 nominiert. In: Website der Alexander Tutsek-Stiftung. Abgerufen am 28. Februar 2022.
  13. Evelyn Vogel: Feuerfester Förderer. In: Süddeutsche Zeitung. 8. Juni 2016, S. 46 (R 18). (abgerufen am 13. Juni 2016)
  14. Haus der Kunst bekommt neuen Großsponsor. In: Abendzeitung München. 9. Juni 2016, (abgerufen am 14. Juni 2016)
  15. Tutsek-Stiftung steigt im Haus der Kunst ein. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Juni 2016, (abgerufen am 14. Juni 2016)
  16. Evelyn Vogel: Feuerfester Förderer. In: Süddeutsche Zeitung. 8. Juni 2016, S. 46 (R 18). (abgerufen am 13. Juni 2016)
  17. Okwui Enwezor (Hrsg.): James Casebere. Fugitive. Prestel Verlag, München 2016, ISBN 978-3-7913-5541-2, S. 7.
  18. Evelyn Vogel: Feuerfester Förderer. In: Süddeutsche Zeitung. 8. Juni 2016, S. 46 (R 18). (abgerufen am 13. Juni 2016)
  19. Alexander Tutsek-Stiftung fördert Glasfachschulen und Glasklassen. In: Der Glasfreund. 27. Oktober 2015. (abgerufen am 10. Juni 2016)
  20. Hochschule Koblenz Klasse Freie Kunst Glas (abgerufen am 14. Juni 2016)
  21. Alexander Tutsek-Stiftung (abgerufen am 13. Juni 2016)
  22. Uta Klotz: Alexander Tutsek-Stiftung. In: Neues Glas/New Glass. Nr. 3, 2004, S. 38.
  23. Rosemarie Vocht-Mields: Die Alexander Tutsek-Stiftung verbindet Wissenschaft und Kunst. In: Keramische Zeitschrift. Nr. 9, 2003, S. 729.
  24. Alexander Tutsek-Stiftung (abgerufen am 13. Juni 2016)
  25. Rosemarie Vocht-Mields: Die Alexander Tutsek-Stiftung verbindet Wissenschaft und Kunst. In: Keramische Zeitschrift. Nr. 9, 2003, S. 729.
  26. iF World Design Guide (abgerufen am 10. Juni 2016)