Alstom Prima

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SNCF BB 37000
E 1400 (Prima II) der ONCF

Die Prima ist eine Lokomotivfamilie des französischen Herstellers Alstom. Zunächst gehörten ausschließlich Elektrolokomotiven zu dieser Familie, aber 2006 wurde sie um eine gemeinsam mit Siemens Transportation Systems entwickelte Diesellokomotive ergänzt. Diese Familie wird durch die Familie Prima II abgelöst werden.

Prima 1

Folgende Lokomotiven gehören der Prima 1 Lokfamille an.

Elektroloks Europa

Alstom Prima EL2U/4
SNCF BB 27000 (2-System: 1,5 kV= und 25 kV~), Güterzüge in ganz Frankreich; 180 Stück.
Alstom Prima EL3U/4
SNCF BB 37000, Veolia BB 37500 (3-System: 1,5 kV= sowie 15 kV~ und 25 kV~) Güterzüge in Frankreich und Deutschland; 60 Stück SNCF, 17 Stück Veolia.
Alstom Prima EL4U/4
SNCF BB 47000 (4-System: 1,5 kV= und 3 kV= sowie 15 kV~ und 25 kV~), Versuchslok, europaweite Güterzüge.
Alstom Prima EL2P/4
SNCF BB 27300 (2-System: 1,5 kV= und 25 kV~), Vorortzüge in der Region Ile-de-France; 67 Stück.

Elektroloks China

Alstom Prima EL1U/D4
CR HXD2 (25 kV~), Doppellok; 180 Stück.
Alstom Prima EL1U/6
CD DJ8 (25 kV~), 6-achsig; 500 Stück.

Dieselloks Europa

Alstom Prima DE 33 B AC
SNCF BB 75000, Diesellok; 433 Stück.
EWS-Klasse 67

Dieselloks USA

NJT PL42AC

Prima II

Alstom Prima II auf der InnoTrans 2010 in Berlin

Am 20. Mai 2008 hat Alstom in Belfort (Frankreich) seine neue Lokomotivplattform Prima II vorgestellt.[1]

Die Antriebe der Fahrzeuge werden mit IGBT-Wechselrichtern ausgestattet. Die Fahrzeuge sind modular aufgebaut und können mit vier verschiedenen Spannungen (25 kV, 50 Hz und 15 kV, 16,7 Hz Einphasenwechselspannung sowie 1,5 kV und 3 kV Gleichspannung) betrieben werden. Mit diesen Spannungen kann die Prima II, abhängig von der vom Kunden gewählten Konfiguration (Güter- oder Personentransport), Leistungen zwischen 4 und 6,4 MW erbringen und Geschwindigkeiten von 140 bis 200 km/h erreichen. Die sechsachsige Version für den schweren Güterverkehr erreicht eine Leistung von 9,6 MW sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Wie beim AGV wurde das Bedienpult nach dem europäischen EUDD-Standard (European Driver’s Desk) ausgelegt, die darauf abzielen, die Bedienpulte leichter in der Handhabung für die Fahrer zu gestalten.

Der erste Kunde für die neue Prima-Generation, die Marokkanische Staatsbahn (ONCF), bestellte im November 2007 zwanzig Prima-Elektrolokomotiven bei Alstom. Diese Lokomotiven werden seit 2010 im gesamten marokkanischen Bahnnetz im Güter- und Personentransport eingesetzt.

Wettbewerber

Die beiden bedeutendsten Wettbewerber am Markt sind Bombardier mit der TRAXX-Familie und Siemens mit der Vectron-Familie. Beide weisen ähnliche modulare Konzepte auf, bei denen ein einziger Lokkasten für alle Varianten – sowohl Güter- als auch Personenverkehr und sowohl Diesel- als auch E-Lok – verwendet wird.

Technische Daten

Prima [2] Prima II
Länge 19,52 m 19,5 m
Breite 2,85 m 2,86 m
Achslast bis zu 22,5 t 22–22,5 t
Leistung 4,2 MW <6,4 MW [Anm. 1]
Anfahrtzugkraft 320 kN 320 kN
Höchstgeschwindigkeit 140 km/h bzw. 200 km/h 140 km/h bzw. 200 km/h
Fahrleitungsspannung 1,5 kV= / 3 kV= / 15 kV 16,7 Hz~ / 25 kV 50 Hz~ 1,5 kV= / 3 kV= / 15 kV 16,7 Hz~ / 25 kV 50 Hz~ [Anm. 2]
Führerstand nach UIC-651-Norm Entspricht EU-DD
Sicherungstechnik ETCS-Fahrzeugausrüstung [Anm. 3]
  1. Im Gegensatz zur Prima I ist die volle Leistung auch beim regenerativen Bremsen erreichbar
  2. Unterschiedliche Varianten möglich, teilweise reduziert sich die mögliche Leistung
  3. Andere Sicherungssysteme sollen als STM integriert werden

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung von Alstom am 28. Mai 2008: Alstom enthüllt Prima II, seine neue modulare Lokomotivplattform
  2. Prima 3U15 - Elektrische Standardlokomotive für den Güterverkehr in Europa (PDF-Datei nicht mehr verfügbar)

Weblinks