Amalie von Hessen-Darmstadt

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Prinzessin Amalie von Hessen-Darmstadt
Datei:1755 Karl Ludwig-02.JPG
Erbprinz Karl Ludwig von Baden

Amalie Friederike von Hessen-Darmstadt (* 20. Juni 1754 in Prenzlau; † 28. Juli 1832 in Bruchsal) war die Tochter von Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und seiner Frau Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken.

Leben

Sie heiratete 1774 ihren Cousin, den badischen Erbprinzen Karl Ludwig von Baden (1755–1801). Mit ihm hatte sie sechs Töchter und zwei Söhne. Amalie fühlte sich in ihrer badischen Heimat anfangs unwohl. Mit ihrer Tante, der Markgräfin Karoline Luise, kam sie nicht sonderlich gut aus. Sie beklagte sich über die Kälte des Markgrafen Karl Friedrich und das kindische Verhalten ihres Gemahls. Außerdem vermisste sie den Glanz und die Würde, die sie zum Beispiel am preußischen und russischen Hof kennen gelernt hat. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter 1783 wurde Amalie die erste Dame am Hof. Nach den Tod ihres Mannes 1801 behielt sie die Position der ersten Dame bis 1806 bei, als Stephanie de Beauharnais ihren Sohn Karl ehelichte. Weder mit ihren neuen Schwiegertochter noch mit Karl Friedrichs zweiter Gemahlin Luise von Hochberg verstand sie sich, was sie veranlasste, ins Schloss Bruchsal zu ziehen, das seit 1803 im badischen Besitz war.

Amalie Friederike ging in die Geschichte als „Schwiegermutter Europas“ ein, da sie durch geschicktes Handeln fünf ihrer sechs Töchter mit einflussreichen Fürstenhöfen vermählte:

Als Gegnerin von Napoléon Bonaparte versuchte sie, die Hochzeit ihres Sohnes Karl Ludwig Friedrich mit Napoleons Nichte und späterer Adoptivtochter Stéphanie de Beauharnais zu verhindern.

Napoleon teilte ihr die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Speyer in Bruchsal – diese war 1803 an Baden gefallen – als Witwensitz zu. Im Schlösschen Rohrbach bei Heidelberg hatte sie ihren Sommersitz. Außerdem erhielt sie eine Apanage von 120 000 Gulden jährlich.

Amalie Friederike hatte während des Wiener Kongresses durch ihren starken Einfluss auf ihren Schwiegersohn Zar Alexander I. dazu beigetragen, dass das von Napoleon geschaffene Großherzogtum Baden ohne Gebietsverluste erhalten blieb.

Siehe auch:

Literatur

  • Anna Schiener, Markgräfin Amalie von Baden (1754-1832). Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2007