Andrés Fabián Lasagni

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Andrés Fabián Lasagni (geboren am 27. August 1977 in Cinco Saltos, Argentinien) ist ein argentinischer, italienischer und deutscher Materialwissenschaftler und Laserexperte. Er ist Professor an der Technischen Universität Dresden und leitet den Lehrstuhl für laserbasierte Fertigung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lasagni wurde in Cinco Saltos, Argentinien, geboren. Er besuchte von 1991 bis 1996 die Armando Novelli Sekundarschule in derselben Stadt. Von 1997 bis 2002 studierte er Chemieingenieurwesen an der Universidad Nacional del Comahue in Neuquén, Argentinien. Im Jahr 2003 wanderte er nach Deutschland aus und promovierte an der Universität des Saarlandes mit einer Dissertation zum Thema „Advanced design of periodical structures by laser interference metallurgy“ (später Direct Laser Interference Patterning genannt).[1] Im Jahr 2007 ging Lasagni mit einem Alexander von Humboldt-Stipendium an das Georgia Institute of Technology und die University of Michigan (USA), um seine Forschungen zur Laseroberflächenfunktionalisierung fortzusetzen. Im Jahr 2008 gründete er die Gruppe „Oberflächenfunktionalisierung“ am Fraunhofer IWS in Dresden und baute 2012 den Lehrstuhl für laserbasierte Fertigung auf.[2] Lasagni ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

Wissenschaftliche Beiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lasagni arbeitet auf dem Gebiet der laserbasierten Bearbeitung, insbesondere der Oberflächenstrukturierung mit gepulsten Laserquellen. Er verfügt über mehr als 30 Patente (Stand 2022), viele davon im Zusammenhang mit verschiedenen optischen Konfigurationen für Direct Laser Interference Patterning sowie Anwendungen im Zusammenhang mit dieser Technologie.[3] Seine Arbeit ermöglichte weltweit zum ersten Mal die Umsetzung dieser Technologie auf industrieller Ebene. Darüber hinaus befasst sich seine Forschung mit grundlegenden Aspekten der Beziehung zwischen Oberflächentopographie und Chemie und den funktionellen Eigenschaften von Oberflächen.

Ehrungen und relevante Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2023: Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).
  • 2020: Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Deutschland.[4]
  • 2019: Domingo Faustino Sarmiento-Preis des Senats der argentinischen Nation für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften, Buenos Aires, Argentinien.[5]
  • 2017: Preis für Materialwissenschaft und Technologie 2017 der Federation of European Materials Societies (FEMS).[6]
  • 2017: Reinhart-Koselleck-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), um herausragenden Forschern mit nachgewiesenen wissenschaftlichen Leistungen die Möglichkeit zu geben, besonders innovative oder risikoreiche Projekte zu verfolgen.
  • 2016: Internationaler Berthold Leibinger Innovationspreis 2016 (2. Platz), Projekttitel: „Entwicklung eines Direct Laser Interference Patterning (DLIP) Systems“, Deutschland.[7]
  • 2015: Green Photonics Award 2015 der International Society for Optics and Photonics (SPIE), Fabrication of highly efficient transparent metal thin film electrodes using Direct Laser Interference Patterning, San Francisco, USA.[8]
  • 2013: Masing-Gedächtnispreis 2012 der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM), verliehen an Nachwuchswissenschaftler mit herausragender wissenschaftlicher Karriere.[9]
  • 2011: Deutscher Hightech-Meister in der Photovoltaik 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Fraunhofer-Gesellschaft.[10]
  • 2008: Fraunhofer-Attract-Stipendium der Fraunhofer-Gesellschaft, Deutschland.[11]
  • 2007: Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung, Deutschland.
  • 2007: Werner-Köster-Preis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) und des Carl Hanser Verlags (International Journal of Materials Research, 97, S. 1337–1344).[12]
  • 2007: Fritz-Grasenick-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie, zusammen mit Fernando Lasagni.[13]
  • 2005: Ausgewählt zur Teilnahme an der 55. Tagung der Nobelpreisträger, Lindau, Deutschland.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrés Fabián Lasagni: Advanced design of periodical structures by laser interference metallurgy in the micro/nano scale on macroscopic areas. 2006, doi:10.22028/D291-22362 (uni-saarland.de [abgerufen am 13. Dezember 2022]).
  2. Startseite Professur für laserbasierte Fertigung. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  3. Andrés Fabián Lasagni. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  4. Andrés Fabián Lasagni, Prof. Dr.-Ing. — Sächsische Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  5. Belén Coronel: Científicos rionegrinos recibieron la mención de honor del Senado. In: Diario Río Negro | Periodismo en la Patagonia. 2. Dezember 2019, abgerufen am 13. Dezember 2022 (spanisch).
  6. FEMS Materials Science and Technology Prize 2017 awardee | FEMS - The Federation of European Materials Societies. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  7. Projektgruppe Direct Laser Interference Patterning - 2. Preis 2016 - German. Abgerufen am 13. Dezember 2022 (deutsch).
  8. Green Photonics Award 2015 für Dresdner Forscher. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  9. Prof. Dr. Andrés Lasagni erhält Masing-Gedächtnispreis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  10. Press release XI / 2011 - Fraunhofer IWS. Abgerufen am 13. Dezember 2022 (englisch).
  11. Fraunhofer Attract. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  12. Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.: Werner Köster Prize. Abgerufen am 13. Dezember 2022.
  13. Redacción: Nuevo galardón para los científicos Lasagni. In: Diario Río Negro | Periodismo en la Patagonia. 1. November 2007, abgerufen am 13. Dezember 2022 (spanisch).
  14. Redacción: Un joven saltense en debate con los premios Nobel. In: Diario Río Negro | Periodismo en la Patagonia. 14. August 2005, abgerufen am 13. Dezember 2022 (spanisch).