Andreas Walther III

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Andreas Walther (* um 1560 in Dresden; † Mai 1596 ebenda) war ein deutscher Bildhauer des Barock. Zur Abgrenzung gegenüber anderen tätigen Künstlern gleichen Namens wie Andreas Walther I (Bildhauer, 1506 bis 1568) und Andreas Walther II (Bildhauer, 1530 bis 1583) wird er als Andreas Walther III oder Andreas Walther III. bezeichnet.

Leben

Görlitz, Altes Rathaus, ornamentierte Sandsteinsäule mit dem Standbild der Justitia ohne Augenbinde
Dresden, Lusthaus auf der Brühlschen Terrasse, Obergeschoss mit den Figuren deutscher Kaiser und sächsischer Fürsten

Er entstammt einer schlesisch-sächsischen Künstlerfamilie. Andreas Walther III wurde als erster Sohn von Andreas Walther II in Dresden geboren. Er ist der ältere Bruder von Christoph Walther IV, Michael Walther und Sebastian Walther. Seine Kindheit verbrachte er in Dresden und dort arbeitete er bereits als Kind in der elterlichen Bildhauerwerkstatt in der Terrassenstrasse 12 mit. Andreas Walther III wird auch als „Meister des Dresdner Manierismus“ bezeichnet.[1]

In seiner Jugend arbeitete er für seinen erkrankten Vater bei der Ausführung bildhauerischer Werke mit und vollendete mit 25 Jahren zum Beispiel den Epitaph für Heinrich Pack in der Delitzscher Stadtkirche St. Peter und Paul. Ausdrucksstark und enorm detailgetreu bildete er seine frühbarocken Arbeiten. Auch gaben die Architekten mehr Format, Raum und Gestaltungsvielfalt für die Bildhauer. Für den ab 1558 in Dresden wirkenden Baumeister und Oberzeugmeister Paul Buchner führte er an dessen Bauten die plastischen Arbeiten aus. Genannt werden unter anderen das Lusthaus (Ausbau und Gestaltung des Obergeschosses) auf der Brühlschen Terrasse, der Stallhof, das Pirnaische Tor und das Ziegeltor in Dresden sowie die Festung Königstein.

Er verstarb im Mai 1596 in Dresden und wurde am 14. Mai 1596 im Waltherschen Familienschwibbogen auf dem Frauenkirchhof beigesetzt.

Werke, Auswahl

Dresdner Schloss, Jagdtor, links neben Georgentor
  • 1583 bis 1585: Vollendung des Epitaphs für Heinrich Pack in der Delitzscher Stadtkirche.
  • 1586: Gußeiserne Ofenplatte, Motiv Reiterschlacht, Rathaus Beuthen an der Oder.
  • 1586: Gußeiserne Ofenplatte Motiv Roß und Reiter in den feurigen Abgrund springend, Marcus Curtius, Landesmuseum für Sächsische Volkskunst Dresden.
  • 1586 bis 1589: Pferdeköpfe, Wappenschilder und plastischer Schmuck, Hofseite des Stallhofes Dresden.
  • 1587 bis 1588: Plastischer Dekor am Jagdtor am Schloss Dresden, sowie ein von zwei Löwen gehaltenes Kurwappen mit seitlichen Kriegerfiguren über dem Tor.
  • 1589 bis 1590: Allegorische Skulpturen am Tor zum kleinen Schlosshof Dresden.
  • 1591?: Plastischer Schmuck am Eingangsportal der Festung Königstein.
  • 1593: Zwei deutsche Kaiserstatuen für das Lusthaus auf der Brühlschen Terrasse, durch Explosion 1747 zerstört.
  • 1591: ornamentierte Sandsteinsäule mit dem Standbild der Justitia ohne Augenbinde am alten Rathaus in Görlitz.
  • 1593: ein lebensgroßes Reiterstandbild des sächsischen Kurfürsten Christian I. am Pirnaischen Tor, 1760 durch Beschießung Dresdens im Siebenjährigen Krieg zerstört.
  • 1594: Dianabrunnen für den Lustgarten in Dresden nach einem Entwurf von Giovanni Maria Nosseni.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Walther auf www.dresden-und-sachsen.de