Andrena denticulata

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Andrena denticulata

Andrena denticulata, Weibchen

Systematik
Überfamilie: Apoidea
Bienen (Apiformes)
Familie: Andrenidae
Gattung: Sandbienen (Andrena)
Untergattung: Cnemidandrena
Art: Andrena denticulata
Wissenschaftlicher Name
Andrena denticulata
Kirby, 1802

Andrena denticulata ist eine Sandbiene aus der Familie Andrenidae. Sie ist eine solitäre, nestbauende Biene, die jährlich eine Generation hat und in Deutschland von Ende Juli bis Anfang September fliegt.[1] Auf Deutsch wird sie manchmal „Rainfarn-Herbstsandbiene“ genannt.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrena denticulata, Männchen

A. denticulata ist eine mittelgroße Sandbiene mit 10 bis 12 mm Körperlänge beim Weibchen und 8 bis 10 mm beim Männchen. Die Weibchen sind ähnlich wie Andrena flavipes, jedoch etwas kleiner. Das Mesonotum ist überwiegend schwarz behaart, mit blassen Thoraxseiten. An den Tergitenden 2 bis 4 sind breite, helle Haarbinden. Auch die Männchen sind am Mesonotum dunkel behaart und haben Tergit-Endbinden.[1][3]

Für eine sichere Bestimmung, vor allem der Männchen, ist Spezialliteratur und Vergleichsmaterial nötig.[1]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A. denticulata ist von der Nordküste Spaniens über weite Teile von Europa und Zentralasien bis in den Fernen Osten (Sachalin, Südkurilen) verbreitet. In Europa kommt sie nordwärts auch in Skandinavien (bis über 60° nördlich) vor, südwärts bis in Mittelitalien (Latium).[2]

In Deutschland und Österreich ist diese Sandbiene in fast allen Regionen zu finden, aber nicht sehr häufig, in der Schweiz ist die Art aktuell nur in den Alpen (meist bis ca. 500 m) verbreitet.[2]

Andrena denticulata, Weibchen

Die Art kommt vor allem in Waldgebieten vor, in Waldlichtungen, an Kahlschlägen und in Parks.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A. denticulata ist eine ausgesprochen spät fliegende Art. Ihre Weibchen fliegen erst gegen Ende Juli und bauen ihre Nester einzeln an schütter bewachsenen Stellen, vorzugsweise in sandigem Boden. Sie sammeln dann Pollen von Korbblütlern, sind also oligolektisch. Besonders gerne besuchen sie Rainfarn (daher der deutsche Name), aber auch andere Korbblütler wie zum Beispiel Goldrute, Wiesen-Schafgarbe und Flockenblumen.[1][2]

Parasiten: Die Kuckucksbiene Nomada rufipes und vielleicht auch N. roberjeotiana parasitieren an A. denticulata. Erwachsene Tiere sind bisweilen von Fächerflüglern befallen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A. denticulata gehört zur Untergattung Cnemidandrena, zu der in Mitteleuropa auch A. freygessneri, A. fuscipes, A. nigriceps und A. simillima gehören (nicht jedoch die sehr ähnliche A. flavipes). Die Arten der Untergattung Cnemidandrena fliegen alle relativ spät im Jahr, weshalb sie auch Herbstsandbienen genannt werden[2].

Im Fernen Osten (Japan, Korea, China und Russland) wurde eine sehr ähnliche Art (A. seneciorum) beschrieben,[4] die teilweise als Unterart (A. denticulata seneciorum) gesehen wird.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Andrena denticulata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Paul Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8186-0123-2, S. 444, 458.
  2. a b c d e Erwin Scheuchl & Wolfgang Willner: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. Quelle & Meyer, 2016, ISBN 978-3-494-01653-5, S. 83 f.
  3. J. Weissmann & H. Schaefer: Feld-Bestimmungshilfe für die Wildbienen Bayerns (Hymenoptera; Apoidea). In: NachrBl. bayer. Ent. Band 69, Nr. 2, 2020, S. 1–64.
  4. F. Gusenleitner, M. Schwarz: Weltweite Checkliste der Bienengattung Andrena mit Bemerkungen und Ergänzungen zu paläarktischen Arten (Hymenoptera, Apidae, Andreninae, Andrena). In: Entomofauna. Supplement 10. Ansfelden 2002, S. 654, 698 ff. (zobodat.at [PDF]).
  5. O. Tadauchi, Juan-li Xu: A Revision of the Subgenus Cnemidandrena of the Genus Andrena of Eastern Asia (Hymenoptera, Andrenidae). In: Esakia. Band 42, 2002, S. 75–119.