Anna Medwecka-Kornaś

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Anna Medwecka-Kornaś (* 28. August 1923 in Krakau, Polen) ist eine polnische Botanikerin. Ihr botanisches Autorenkürzel lautet „Medw.-Kornaś“.

Werdegang

Anna Medwecka-Kornaś wurde als Tochter des Juristen Wiktor Medwecki und der promovierten Geologin und Lehrerin Maria Medwecka, geb. Bieganska geboren. Sie besuchte in Krakau von 1930 bis 1936 die Grundschule und wechselte danach an eine höhere Mädchenschule. Aufgrund der deutschen Besetzung während des Zweiten Weltkrieges konnte sie den Unterricht an der höheren Mädchenschule nicht mehr fortsetzen und besuchte stattdessen den heimlichen Unterricht. So erlangte sie die Hochschulreife im Jahr 1942. Ab dem Jahr 1943 belegte sie Untergrund-Hochschulkurse, die an der Jagiellonen-Universität angeboten wurden. Anna Medwecka hatte sich für ein Studium der Naturwissenschaften entschieden und erhielt ihr Diplom im Jahr 1946. Sie heiratete Jan Kornaś, mit dem sie an mehreren Projekten gemeinsam gearbeitet hat.

Anna Medwecka-Kornaś arbeitete von 1945 bis 1947 am Forstwissenschaftlichen Institut in der Abteilung für Waldschutz. Ab 1947 nahm sie ihre Tätigkeit an der Jagiellonen-Universität auf. Sie wirkte dort von 1947 bis 1950 als Juniorassistentin. Im Jahr 1950 wurde sie promoviert. Ihre Doktorarbeit setzte sich mit der Pflanzengemeinschaft des Schweizer Jura auseinander. Sie wurde danach Seniorassistentin an der Universität und ab 1956 Dozentin. 1962 wechselte Anna Medwecka-Kornaś an das Institut für Botanik der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Von 1963 bis 1969 übernahm sie dort die Leitung der Abteilung Naturschutz. Im Jahr 1973 wechselte sie an die Jagiellonen-Universität. Sie hatte dort die Leitung der neu eingerichteten Abteilung Pflanzenökologie des Fachbereichs Botanik inne. Im Jahr 1980 wurde sie zur ordentlichen Professorin berufen. Ihre wissenschaftliche Tätigkeit setzte sie des Weiteren am Institut für Botanik an der Universität in Krakau fort.

Wirken

Anna Medwecka-Kornaś wissenschaftliches Interesse lag auf dem Gebiet der Pflanzensoziologie. Sie beschäftigte sich hier vor allem mit Aspekten der Ökologie, des Naturschutzes und der Pflanzengeographie. Sie führte mehrere Studien in Polen, Kanada und Afrika durch. Die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlichte sie in Form von Fachartikeln, Übersichtsarbeiten und populärwissenschaftlichen Beiträgen. Des Weiteren erstellte sie mehrere Pflanzenkarten. Als Co-Autorin war sie an acht Büchern zu den Themen Ökologie und Pflanzengeographie beteiligt. Bedeutsame Werke waren Vegation of Poland, Biological aspects of plant conservation (1981) und Geografia roślin (1986). Sie war zusätzlich Herausgeberin zweier polnischer Fachzeitschriften.

Würdigung

Anna Medwecka-Kornaś Verdienste für Ökologie und Umweltschutz wurden 1979 mit dem polnischen Ritterkreuz geehrt. Im Jahr 1982 wurde ihr der Van-Tienhoven-Preis verliehen. Die W. Szafer Medaille for Scientific Achievements wurde ihr 1989 überreicht.

Quellen

Weblinks