Anna Zanders

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Porträt von Anna Zanders

Anna Eleonore Sophie Zanders, geb. Siemens (* 19. Dezember 1858 in Berlin; † 27. Juli 1939 in Bergisch Gladbach) war eine Kulturstifterin und die Ehefrau von Richard Zanders.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Geburtsname war Anna Siemens,[1] sie war eine Tochter des 1888 geadelten Erfinders und Unternehmers Werner von Siemens.[2] Ihre Familie gehörte zum so genannten neuen Adel. Am 28. Mai 1887 heiratete sie den Papierfabrikanten Richard Zanders und brachte eine stattliche Mitgift mit in die Ehe. Hiervon kaufte das Ehepaar Zanders u. a. das Anwesen von Schloss Lerbach und ließ dort bis 1898 von Ludwig Bopp nach Plänen von Gabriel von Seidl ein Herrenhaus im englischen Landhausstil erbauen. Ihre Ehe mit Richard Zanders blieb kinderlos.

Ihre jüngere Schwester Käthe Pietschker (1861–1949) war ebenfalls als Stifterin tätig.

Verdienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit ihrem Mann begann sie 1897 mit dem Bau der Gartensiedlung Gronauerwald. 1901 stiftete sie ebenfalls mit ihrem Mann den Hildebrandt-Brunnen, der ursprünglich auf dem Marktplatz stand und sich jetzt zwischen der Villa Zanders und dem Gasthaus Paas befindet. Nach dem Tod von Richard Zanders im Jahr 1906 sorgte sie dafür, dass ein Wassernetz in die Gartensiedlung Gronauerwald gelegt wurde. Als deutlich wurde, dass die den Käufern auferlegten Bau- und Nutzungsbeschränkungen keine Sicherheit gegen spekulativen Weiterverkauf der Häuser boten, veranlasste Anna Zanders 1913 die Umwandlung des Unternehmens nach den Grundsätzen der Deutschen Gartenstadtgesellschaft in die Gemeinnützige Gartensiedlungsgesellschaft Gronauer Wald mbH.[3] Diese Neuorganisation sollte eine allmähliche Verteuerung der Grundstücks- und Gebäudepreise verhindern. Beim 50-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 1906 schenkte sie der Stadt Bergisch Gladbach den Marmorbrunnen im Flur des Rathauses sowie die Fenster des Sitzungssaales und die Einrichtung des Bürgermeisterzimmers. Gemeinsam mit ihrem Schwager Hans Zanders schenkte sie der Stadt die auf ihre Kosten errichtete und am 3. August 1914 eröffnete Badeanstalt (Hallenbad).[4]

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Bergisch Gladbach hat ihr in der Gartensiedlung Gronauerwald die Anna-Zanders-Straße gewidmet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo von Dewitz: Werner von Siemens. Sein Leben, sein Werk und seine Familie. Das Lebenswerk in Bildern. His life, work and family. His life's work in picture. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2016, ISBN 978-3-944033-39-6, S. 350–359.
  • Lobpreis der Weiblichkeit. Frauen von und bei Zanders. Lebensbilder aus drei Jahrhunderten herausgegeben zum 40-jährigen Jubiläum der Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung von Magdalene Christ. Joh. Heider Verlag Bergisch Gladbach 2017. ISBN 978-3-87314-502-3
  • Béatrice Busjan, Yvonne Groß: Anna Siemens und Hertha Siemens. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2020, ISBN 978-3-944033-60-0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bodo von Dewitz: Werner von Siemens. Thomas Helms Verlag Schwerin 2016 ISBN 978-3-944033-39-6, S. 350–359
  2. Bodo von Dewitz: Werner von Siemens. Thomas Helms Verlag Schwerin 2016 ISBN 978-3-944033-39-6, S. 79
  3. Gemeinnützige Gartensiedlungsgesellschaft Gronauer Wald m. b. H., Gesellschaftsvertrag und Bauvorschriften
  4. Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Akte G 2/47