Arthur Heß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. August 2016 um 23:35 Uhr durch Stïnger (Diskussion | Beiträge) ((GR) File renamed: File:Toddesurteil 001.jpgFile:Todesurteil Alois Geiger.jpg File renaming criterion #3: To correct obvious errors in file names, including misspelled [[c::en:Noun#Proper_nouns_an…). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arthur Heß
Todesurteil wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung von Roland Freisler, Hans-Joachim Rehse, Arthur Heß, Hell, Reinecke, Karl Bruchhaus vom 8. September 1943 gegen Alois Geiger

Ludwig Arthur Heß (* 18. Juli 1891 in Plauen; † 20. Juni 1959 in Ingolstadt) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben und Wirken

Der Sohn eines Schuhmachers besuchte bis 1906 die Bürgerschule und absolvierte bis 1909 eine Schuhmacherlehre im elterlichen Betrieb. 1911/13 gehörte Heß dem 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 der Sächsischen Armee in Zwickau an.

Von August 1914 bis Ostern 1918 nahm Heß am Ersten Weltkrieg teil und wurde unter anderem mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Krieg war Heß erneut im väterlichen Betrieb tätig und wurde später Mitinhaber der Schuhmacherei. Außerdem war er seit Oktober 1927 Fachlehrer an der Gewerbeschule in Plauen.

Im Juni 1925 trat Heß in die NSDAP (Mitgliedsnr. 6.840) ein. Heß gehörte zu den Mitbegründern der SA in Sachsen; von Juli 1932 bis September 1933 führte er die SA-Untergruppe Plauen im Rang eines SA-Oberführers. Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Heß als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau) in den Reichstag gewählt, dem er in der Folge bis zum März 1936 angehörte. Zwar stellte er sich am 29. März 1936 zur Wiederwahl, doch erhielt er kein Mandat mehr.

Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde Heß 1933 zum „Landeshandwerksführer für Sachsen“ ernannt. Als Schuhmacher übte Heß mehrere Funktionen auf Reichsebene aus, unter anderem als Leiter der Reichsfachgruppe Orthopädie-Schuhmachermeister und als Reichsinnungsmeister des Schuhmacherhandwerks. Zudem war er ehrenamtlicher Richter und Beisitzer am Volksgerichtshof sowie Wehrwirtschaftsführer. Zur Reichstagswahl im März 1936 kandidierte Heß auf der Einheitsliste der NSDAP, erhielt aber kein Mandat. In der SA wurde Heß weiterhin befördert, zuletzt am 30. Januar 1941 zum SA-Obergruppenführer. Innerhalb der SA war er von April 1935 bis 1945 dem Stab der Obersten SA-Führung zugeordnet. Nach Kriegsende floh er aus der Sowjetzone und lebte mit seiner Familie zurückgezogen am Bodensee.

Schriften

  • Wahrheiten über die gegenwärtige Methodik der Beschuhung kranker Füsse. 1938.
  • Grundsätzliche Richtlinien für die Berufserziehung im Schuhmacherhandwerk. 1938.

Literatur

  • Joachim Lilla u. a. (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945. Droste Verlag, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5254-4. S. 233.

Weblinks