Arthur Heße

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Arthur Heße (* 11. März 1888 in Kammerforst, Kreis Langensalza; † unbekannt)[1] war ein deutscher Politiker (DStP/VNRV).

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule (1892 bis 1902) wurde Heße von 1902 bis 1905 an der Präparandenanstalt in Sömmerda ausgebildet. Von 1905 bis 1908 besuchte er ein Seminar in Mühlhausen, dann die dortige Oberrealschule. Von 1910 bis 1914 studierte er an den Universitäten München und Berlin.

Von 1924 bis 1928 amtierte Heße als Großmeister der Bruderschaft Erfurt des Jungdeutschen Ordens. Mit der Wahl vom September 1930 wurde Heße für die aus dem Jungdeutschen Orden hervorgegangene „Volksnationale Reichsvereinigung“, Teil der Deutschen Staatspartei, in den fünften Reichstag der Weimarer Republik gewählt, in dem er bis zum Juli 1932 den Wahlkreis 12 (Thüringen) vertrat. Im Reichstag sprach Heße, seinem Beruf entsprechend, vor allem zu Fragen der Schule und zur Jugenderziehung: So sprach er sich beispielsweise gegen eine Verlängerung der Schulzeit von acht auf neun Jahre aus, forderte eine Arbeitsdienstpflicht für junge Leute, die diesen helfen sollte, ihre „Begabung“ für praktische Tätigkeiten zu entdecken, und warnte vor den negativen Folgen einer akademischen Ausbildung von zu großen Teilen der Jugend und davor, für eine akademische Karriere ungeeignete Personen aus ideologischen Gründen (dem Dogma der „höheren Bildung für alle“) an die Universitäten zu schicken; den Überhang an ungeeigneten Akademikern machte er in diesem Zusammenhang auch für die republikfeindliche Stimmung an den Universitäten verantwortlich. Ferner plädierte Heße für ein Verbot von Vorführungen der Verfilmung des pazifistischen Remarque-Romans Im Westen nichts Neues, den er als eine Gefährdung der Volksmoral und der Jugend anprangerte.[2]

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebte Heße einer Liste des SD vom Juni 1939 zufolge als Studienrat in Erfurt.[3]

Schriften

  • Schleiermachers Individualitätsbegriff, 1918.
  • Erziehung der Mädchen im Landheim, 1930.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach Wilhelm Heinz Schröder: BIORAB-Online.
  2. Stenographische Berichte des Reichstages, Bd. 445, 36. Sitzung, S. 1343 bis 1346.
  3. Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933−1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 280.

Weblinks