Auengebiet La Sarine: Rossens - Fribourg

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La Sarine: Rossens - Fribourg
Auengebiet von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie VI – Protected Area with Sustainable use of Natural Resources

Saane bei der Mündung der Ärgera (rechts)

Saane bei der Mündung der Ärgera (rechts)

Lage Kanton Freiburg, Schweiz
Fläche 266,73 ha
Kennung CH02_FR-62
WDPA-ID 148657
Geographische Lage 46° 45′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 46° 45′ 24″ N, 7° 6′ 21″ O; CH1903: 574570 / 178443
Meereshöhe von 562 m bis 608 m (ø 575 m)
Einrichtungsdatum 1992
Rechtsgrundlage Verordnung über den Schutz der Auengebiete von nationaler Bedeutung
Besonderheiten La Sarine: Rossens - Fribourg by Swisstopo

La Sarine: Rossens - Fribourg ist ein Auengebiet von nationaler Bedeutung an der Saane zwischen Rossens und Freiburg.

Nach Ausfluss der Saane aus dem gestauten Greyerzersee folgt ein weiteres, rund 22 km langes, stark mäandrierendes Auengebiet mit einem Gefälle von 3,37 ‰ und einer Gesamtfläche von gut 266 ha. Es ist im Bundesinventar als Fliessgewässer kategorisiert.[1] Das Schutzgebiet erstreckt sich wenige Kilometer unterhalb der Staumauer von Rossens bis zur Staumauer des Perolles-Sees in die Stadt Freiburg. Die Saane durchfliesst in diesem Abschnitt neun Gemeinden und passiert in Hauterive ein Elektrizitätswerk.

Wasserdynamik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dank der saisonalen Hochwasser werden immer wieder neue Lebensräume wie Sand- und Gesteinsbänke, Altwasser und Tümpel geschaffen, die für viele Pflanzen und Tiere lebensnotwendig sind. Simon Friedli zeigte in seiner Studie von 2017, dass im untersuchten Flussabschnitt zwischen dem Staudamm in Rossens und dem Kraftwerk in Hautrive die Abflussdynamik seit der Fertigstellung des Staudamms in Rossens im Jahr 1949 vor allem in den ersten 20 bis 25 Jahren nach dem Bau des Staudamms abgenommen hat. Damit nahm in den zurückliegenden 70 Jahren auch die Fläche der offenen Kiesflächen um 35 % (−39 ha) ab, während der (Auen-)Wald sich um 24 % (+29 ha) ausdehnte. Neben dem Restwasserregime ist auch das Zurückhalten von Geschiebe durch den Staudamm ein Grund für den starken Rückgang der offenen Kiesflächen. Mit der abnehmenden Dynamik entwickelte sich auch die Habitätdiversität und -verteilung negativ. Friedli weist darauf hin, dass auch selten starke Hochwasser wie das von 2005 nicht mehr in der Lage seien, die etablierte Vegetation zu roden und neue Kiesflächen durch Erosion und Deposition zu bilden.[2]

Perolles-See[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das untere Ende dieses Schutzgebiets, der Perolles-See, ist auch als national bedeutendes Wasser- und Zugvogelreservat geschützt.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FR 62: La Sarine: Rossens-Fribourg. (PDF) In: Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung. Bundesamt für Umwelt (BAFU), 2003, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  2. Simon Friedli: Veränderung der Habitatvielfalt in der Restwasserstrecke der Sarine nach dem Bau des Rossens-Staudamms (Kt. FR). Eine GIS-Auswertungen historischer Luftbilder. Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, ZHAW Wädenswil (unveröffentlicht), 2017, S. 4 (zhaw.ch [PDF; abgerufen am 15. Februar 2023]).
  3. Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung. In: Fedlex. Die Publikationsplattform des Bundesrechtss. Schweizerische Eidgenossenschaft, 1. Juli 2023, abgerufen am 1. Mai 2024.