August Feigel

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August Feigel (* 2. März 1880 in Bensheim; † 29. Januar 1966 in Darmstadt) war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsdirektor.

Leben

August Feigel wurde im März 1880 als Sohn von Johann Baptist Feigel II. (1843–1921) und dessen Ehefrau Katharina Gärtner (1851–1929) in Bensheim geboren. Er wurde katholisch getauft.

Feigel sollte nach dem Wunsch des Vaters eine Banklehre machen. Auf Vermittlung des Mainzer Domkapitulars Friedrich Schneider (Geistlicher) (1836–1907) kam es zu einem Studium der Kunstgeschichte in Berlin und Halle. Seine Lehrer waren v.a. Heinrich Wölfflin und Adolph Goldschmidt. Im Frühjahr 1907 promovierte Feigel bei Goldschmidt mit dem Thema „Die Stiftskirche zu Wimpfen und ihr Skulpturenschmuck“. Anschließend begann er als wissenschaftlicher Volontär beim Großherzoglichen Museum in Darmstadt (seit 1920: Hessisches Landesmuseum Darmstadt). 1912 wurde er Kustos des Museums.

Am 1. Oktober 1926 wurde er Leiter der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen. Nach dem Ausscheiden von Friedrich Back (Kunsthistoriker), der 1926 in den Ruhestand ging, wurde er schließlich 1934 zum Direktor des Museums ernannt.

Unter seiner Verantwortung bzw. Leitung sind große Sonderausstellungen durchgeführt worden: „Alte Kunst am Mittelrhein“ 1927, „Johann Konrad Seekatz“ 1934 und „Deutsches Glas“ 1935.

Durch den Verkauf von italienischen und französischen Kunstwerken konnten zahlreiche bedeutende Kunstwerke des Mittelalters und Glasmalereien erworben werden.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs begann Feigel die wertvollen Bestände nach und nach zu evakuieren. 1942/43 waren diese Verlagerungen im Wesentlichen abgeschlossen. Das Museum blieb während des Zweiten Weltkriegs bis zu dessen Zerstörung am 11. September 1944 weitgehend geöffnet. Gezeigt wurde aber nur eine kleine Auswahl er Bestände.

Bei Kriegsende war das Museumsgebäude weitgehend unbenutzbar. Mit Unterstützung von Gisela Bergsträsser (1911–2006) versuchte Feigel den Wiederaufbau des Museums sowie die Rückführung der ausgelagerten Bestände zu bewerkstelligen. Erst unter seinem Nachfolger Erich Wiese wurden diese Prozesse abgeschlossen.

Am 1. Januar 1949 trat August Feigel in den Ruhestand. Er starb am 29. Januar 1966 im Alter von 86 Jahren in Darmstadt. August Feigel war seit 1911 mit Therese Elisabeth Müller (1890–1953) verheiratet. Aus der Ehe sind drei Söhne und zwei Töchter hervorgegangen.

Seit 1899 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Austria Innsbruck. Später wurde er noch Mitglied der KDStV Rheinpfalz Darmstadt.

Ehrungen

  • 1922: Verleihung des Professorentitels

Veröffentlichungen

Feigel veröffentlichte Arbeiten zur Skulptur des Mittelalters und zu Matthias Grünewald.

  • 1907: Die Stiftskirche zu Wimpfen und ihr Skulpturenschmuck, Halle.
  • 1927: Alte Kunst am Mittelrhein, Darmstadt.
  • 1935: Deutsches Glas: 2000 Jahre Glasveredelung, Darmstadt.

Literatur

  • Artikel August Feigel, in: Darmstädter Stadtlexikon, Stuttgart 2006, S. 240f.
  • Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Museumsführer, Regensburg 2015.