BDŽ-Baureihe 05 01–03

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BDŽ-Baureihe 05 01–03
BDŽ-Baureihe 81
Nummerierung: BDŽ: 05 01–03
BDŽ: 81 01–03
Anzahl: 3
Hersteller: Ganz & Co., Budapest
Baujahr(e): 1941
Ausmusterung: 1975
Achsformel: B’B’
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Puffer: 17.000 mm
Drehzapfenabstand: 11.900 mm
Drehgestellachsstand: 1.700 mm
Gesamtradstand: 13.600 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 60 m
Leermasse: 25 t
Dienstmasse: 31,4 t
Reibungsmasse: 31,4 t
Radsatzfahrmasse: 8 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: 162 kW (220 PS)
Anfahrzugkraft: 40 kN
Raddurchmesser: 720 mm
Motorentyp: Ganz VI IaT 170/240
Motorbauart: Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: mechanisch
Tankinhalt: 335 l
Bremse: Druckluftbremse KNORR
Handbremse
Sitzplätze: 6/35
Klassen: 2./3.

Die Fahrzeuge der BDŽ-Baureihe 05 01–03 (später Reihe 81 01–03) waren vierachsige dieselmechanische Triebwagen für die mit Bosnischer Spurweite ausgelegten Schmalspurbahnen der bulgarischen Staatseisenbahn Balgarski Darschawni Schelesnizi (BDŽ).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da auf Rhodopenbahn viele Tunnel vorhanden waren, trat naturgemäß auch eine große Belästigung des Personals und der Reisenden bei Bergfahrten durch die Abgase der Lokomotiven ein. Daher beschloss die BDŽ bereits im Jahr der Eröffnung 1939 zur Beschaffung von Dieseltriebwagen zur Komfortverbesserung.

1941 folgte dann die Lieferung von drei Triebwagen, zu denen zusätzlich noch drei Beiwagen mit einer Sitzplatzkapazität von 62 Sitzplätzen angeschafft wurden. Sieben ähnliche Triebwagen waren bereits 1938 an die Jugoslawischen Eisenbahnen für das dortige Schmalspurnetz als Reihe 801 geliefert worden. Eingesetzt wurden die Triebwagen nur auf der Rhodopenbahn. 1952 wurden vier weiteren Triebwagen BDŽ-Baureihe 05 04–07 mit verstärkter Leistung bestellt. Gesicherte Einsätze sind von den Fahrzeugen nur aus dem Jahr 1969 zu entnehmen, wo der nun als 81-01 bezeichnete erste Triebwagen sechsmal täglich die Verbindung zwischen Warwara und Pasardschik abdeckte.[1] Wesentlich früher, 1963, war der Triebwagen 81-03 bereits ausgemustert worden.[2] Nach dem Erscheinen der neuen Reihe 75 wurden die Fahrzeuge nicht wie die Reihe 82 nach Červen Brjag umbeheimatet, sondern sie blieben in Septemwri. Die Ausmusterung erfolgte dann 1973 (81-01) bzw. 1975 (81-02).[2] Ein weiteres Lebenszeichen ist von den Fahrzeugen nicht zu finden. Da sie bis zu ihrer Ausmusterung in Septemwri stationiert waren, könnte das 2015 erstellte Foto von einem Beiwagen aus der Vorkriegsproduktion stammen.[3]

Technische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrzeuge waren für die Verhältnisse der Rhodopenbahn optimal als Bergtriebwagen mit günstigstem Reibungsgewicht (identisch mit der Dienstmasse) konstruiert. Für Schmalspurverhältnisse waren sie recht groß ausgelegt, wesentlich größer als die bekannten Schmalspurtriebwagen DR 137 322 bis 325, die sie noch um drei Meter Länge überragten. Dafür besaßen sie aber ungefähr dieselbe Anzahl an Sitzplätzen wie diese Baureihe.

Im in Stahlskelettbauweise hergestellten Wagenkasten waren auf einer Seite die Sitzplätze in Holzlattenbauweise und auf der anderen Seite die Maschinenanlage platziert. Wo der Dieselmotor seine Lage hatte, befand sich ein Gepäck- und Traglastenabteil. Das Traglastenabteil war mit einer mittleren Falttür verschlossen, die Eingänge für die Reisenden erfolgte über die Endtüren des Triebwagens. Die Einstiegsräume waren die Arbeitsplätze für den Lokführer, auf der nicht benötigten Seite konnten die Bedienelemente durch Rollos verschlossen werden.[4] Ähnlich gestaltet waren die Beiwagen, bei ihnen fehlten die Traglastenabteile und die Mitteltüren.[5] Dafür besaßen sie mit 62 Sitzplätzen eine deutlich höhere Kapazität.

Über die Maschinenanlage ist bekannt, dass der Motor Ganz VI IaT 170/240 220 PS leistete und die Kraftübertragung mechanisch war. Der Motor gab sein Drehmoment auf das genau in Wagenmitte liegende mechanische Vierganggetriebe ab, von dem über Gelenkwellen beide Drehgestellräder angetrieben wurden. Diese Anordnung verlieh den Triebwagen ein außerordentlich hohes Reibungsgewicht, dass sie für jede Situation auf der Gebirgsbahn befähigte. Bei ihrer Anlieferung besaßen die Fahrzeuge einen sehr modernen silber-grauen Anstrich.[2] Später wurden einige Fahrzeuge auch in der unteren Hälfte blau, in der oberen Hälfte weiß gestrichen.[5] Ob auch Fahrzeuge dieser Reihe, ist nicht bekannt, sämtliche bekannten Fotos mit Fahrzeugen der Reihe 81 besitzen einen silbergrauen Anstrich.[1][4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0
  • Dimiter Dejanow: Die 760-mm-Schmalspurbahn Septemvri-Dobrinischte in Der Modelleisenbahner 3/1980, Seite 74

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Triebwagen der Rhodopenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 71
  2. a b c Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 93
  3. Foto von einem Wrack eines Beiwagens der Ganz-Fahrzeuge in Septemwri
  4. a b Skizze mit Fotos von den Triebwagen der Reihe 82
  5. a b Triebwagenzug auf der Rhodopenbahn aus den Jahren um 1953