Barthel Lauterbach

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Bart(h/t)el (von) Laut(t)erbach (der Ältere) (* 1515 in Löbau; † 1. Oktober 1578 in Gersdorf;[1] Langname: Bartholomaeus von Lauterbach auf Gersdorff und Leitenthal [gemeint ist wohl Leutenthal][2]) gehörte zum kurfürstlich-sächsischen Dienstadel. Er war Hof- und Kammerrat bei den Kurfürsten Moritz und August von Sachsen, dazu von 1549 bis 1577/78[3] Rentmeister/Landrentmeister[4] sowie Oberamtmann zu Nossen und Chemnitz.

Als Amtsschösser übernahm Lauterbach das aufgelassene Benediktinerkloster Chemnitz, das bis 1546 von seinem ehemaligen Abt Hilarius für den neuen Eigentümer, den sächsischen Kurfürsten, verwaltet worden war. In der Folgezeit baute Lauterbach das Kloster zum Jagdschloss um, zudem war dort die Amtsverwaltung für das Amt Chemnitz. 1547 wurde Lauterbach mit drei Kollegen, zwei davon für die thüringischen Gebiete, losgeschickt, die im Schmalkaldischen Krieg von Johann Friedrich I. übernommenen ernestinischen Ämter aufzusuchen und zu inventarisieren. In der Folge wurde auch eine Visitation aller albertinischen Ämter durchgeführt, was dann aufgrund des Engagements von Lauterbach zu den sogenannten Moritzschen Erbbüchern führte. Auch wenn er wohl nicht alle selbst erstellte, so dienten seine Erbbücher als Vorbild, und er wurde immer wieder persönlich zu Rate gezogen.[5]

Sein Sohn war der Heldrungener Amtshauptmann Johann Lauterbach (* 1550; † um 1616), der 1587 Schloss Noschkowitz erwarb.

Nach Lauterbachs Tod auf dem Rittergut Gersdorf wurde für ihn in der Pfarrkirche in Etzdorf ein Gedächtnismal aufgestellt, das eine große Nähe zur Weesensteiner Tafel aufweist.[6] Seit 2005 hängt das teilrestaurierte Epitaph des Barthel Lauterbach (auch Lauterbachepitaph) im Meißner Dom.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schrifttafel zum Epitaph in Meißen
  • Cornelius Delater: Wie Barthel Lauterbach ... 1549 vom Jurs. Moritz ... mit dem Vorwerke Gansdorf bei Roßwein belehnt wurde.
  • Johannes Herrmann, Günther Wartenberg: Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen. Bd. 3. (=Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philologisch-historische Klasse.) Akademie-Verlag, 1978.
  • Peter Vohland: Die Restaurierung des Lauterbachepitaphs. S. 121–127. In: Jahrbuch Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten. Nr. 13, 2005.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abweichende Lebensdaten: Geburtsjahr 1514, Sterbejahr 1576.
  2. Adam Friedrich Glafey: Adam Friedrich Glafeys JCti Königl.-Pohln. Hof- und Justitzien-Raths auch geheimen Archivarii; Kern Der Geschichte des Hohen Chur- und Fürstlichen Hauses zu Sachsen: Mit Urkunden und Zeugnissen bewährter Scribenten belegt. Riegel, Frankfurt und Leipzig 1737.
  3. Friedrich Edelmayer, Maximilian Lanzinner, Peter Rauscher: Finanzen und Herrschaft: materielle Grundlagen fürstlicher Politik in den habsburgischen Ländern und im Heiligen Römischen Reich im 16. Jahrhundert. Oldenbourg Verlag, 2003, ISBN 978-3-486-64851-5, S. 145.
  4. Johann Christian Hasche: Diplomatische Geschichte Dresdens von seiner Entstehung bis auf unsere Tage, Band 2. 1817.
  5. André Thieme: Die kursächsischen Amtserbbücher aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und ihre digitale Erfassung. (Memento des Originals vom 31. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.isgv.de
  6. Martina Schattkowsky: Die Familie von Bünau: Adelsherrschaften in Sachsen und Böhmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Leipziger Universitätsverlag, 2008, ISSN 1439-782X, S. 442.
  7. Martina Schattkowsky: Die Familie von Bünau: Adelsherrschaften in Sachsen und Böhmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Leipziger Universitätsverlag, 2008, ISSN 1439-782X, S. 444 (Foto des Epitaphs).