Benutzer:JEW/Combe Hill (Sussex)

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Combe Hill

Combe Hill, von altengl. Cumb (Tal oder Mulde in der Seite eines Hügels)[1] ist ein Causewayed Camp (auch Causewayed Enclosure oder Interrupted-ditch enclosure) etwa fünf Kilometer nordwestlich von Eastbourne in East Sussex in England. Causewayed Camps sind durch die runde Einhegung eines Gebiets mittels unterbrochenen Gräben gekennzeichnet und könnten Kultplätze, Siedlungen, saisonale für den Handel genutzte Treffpunkte oder Versammlungsorte gewesen sein. Es gibt Hinweise darauf, dass sie bei Bestattungsriten eine Rolle spielten. Lebensmittel, Töpferwaren und menschliche Überreste wurden in den Gräben deponiert.

Combe Hill[2] besteht aus einem inneren Ring aus Graben und Wall, der an der Nordseite, wo er auf einen Steilhang trifft, unvollständig ist, und aus den Resten eines äußeren Rings. Der Historiker Hadrian Allcroft (1865–1929) nahm den Combe Hill in seinen Büchern „Earthwork of England“ von 1908 und 1930 (posthum) auf. Eliot Cecil Curwen (1895–1967) listete den Hügel als mögliche neolithische Stätte der ersten Liste der Causewayed Camp Englands auf.

Combe Hill wurde 1949 von Reginald Musson und 1962 von Veronica Seton-Williams (1910–1992) ausgegraben, die es als Übunggelände nutzte. Holzkohlefragmente aus Mussons Grabung wurden später zwischen 3500 und 3300 v. Chr. datiert. Musson fand in einem der Gräben eine große Menge Ebbsfleet-Keramik. Seton-Williams fand in einem anderen Graben drei geschliffenee Steinäxte. Der Standort ist 800 m von Butts Brow entfernt, einer weiteren neolithischen Einhegung. Beide Stätten haben eventuell gleichzeitig existiert.

Combe Hill gehört zu den im frühen Neolithikum in Nordwesteuropa errichteten Erdwerken, die in England von vielfach unterbrochenen Ringgräben umschlossen sind. Sie werden wiederholt mit einer Kombination aus Wällen und Palisaden ergänzt. Über die Verwendung der Gehege wurde lange diskutiert. Die Dämme sind militärisch nicht zu erklären, da die zahlreichen Unterbrechungen Möglichkeiten boten ins Innere zu gelangen. Belege für Angriffe auf einige Stätten stützen die Idee, dass die Gehege befestigte Siedlungen waren.

Auf den Britischen Inseln wurden über 70 dieser Gehege identifiziert. Sie tauchen kurz vor 3700 v. Chr. auf und wurden in einigen Fällen bis 3200 v. Chr. genutzt. Sie sind in Kontinentaleuropa viel häufiger. Insgesamt sind etwa 1000 bekannt, die zu unterschiedlichen Zeiten auftreten. Die Daten für jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlagen reichen von vor 4000 v. Chr. in Nordfrankreich, bis etwa 3000 v. Chr. in Dänemark, Norddeutschland und Polen. In Westeuropa traten Grubenwerke in der Michelsberger Kultur, der Wartberg-Kultur, im Chasséen den Vorläufern der Trichterbecherkultur (TBK) und der TBK selbst auf, während der sie auslaufen.

Combe Hill umfasst eine Fläche von etwa 0,6 ha (wobei der äußere Ring etwa 1,7 ha umfasst). Ein runder Grabhügel liegt etwa 100 m westlich, zwei weitere befinden sich etwa 150 m östlich auf der Hügelkuppe. Einer ist möglicherweise angelsächsischen Ursprungs. Dämme im Süden und Osten sind breiter als die Lücken zwischen den Gräben und könnten Zugänge gewesen sein. Ein Radiokohlenstoffdatum aus dem Graben zeigt, dass das Gehege spätestens in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. errichtet wurde. Der sekundäre (äußere) Kreis weist möglicherweise auf zwei Nutzungsstadien hin. Die Mehrheit der Keramikfunde stammt von der Westseite und ist mit Tierknochen und Holzkohlefragmenten verbunden.

Die Einhegungen sind zwischen 1,0 und 8,5 ha groß. Eine Inspektion im Jahre 2001 ergab drei Größengruppen, wobei die kleinste Gruppe zwischen 0,4 und 1,2 ha (mittig etwa 0,7 ha) liegt. Viele kleine Gehege liegen im oberen Themsetal, in der Nähe von Flüssen. Die höhergelegenen, wie Combe Hill, umgibt oft konzentrisch ein zweiter Graben. Die meisten sind rund, aber das Innengehege des Combe Hill ist oval, wobei die Achse Ost-West-orientiert ist. Der äußere Kreis ist nicht so gut erhalten wie der innere, was daran liegen kann, das Teile vielleicht bereits während der Jungsteinzeit eingeebnet wurden.

Combe Hill wurde 1981 als Scheduled Monument geschützt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Combe (ausgesprochen Coomb) oder das besagte Tal befindet sich auf der Nordseite des Hügels, dessen Fuß als Weide genutzt wird. Es ist auf Karten als "The Combe" gekennzeichnet.
  2. Combe Hill ist auch ein 193m hoher Hügel in Berkshire, in England

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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