Benutzer:KGF/Lost Cosmonauts

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Lost Cosmonauts oder auch Phantom Cosmonauts bezeichnet eine hauptsächlich in den USA verbreitete Verschwörungstheorie, welche der Regierung der Sowjetunion unterstellt, zahlreiche tödliche Unfälle bei gescheiterten Weltraumunternehmen zwischen 1957 und 1965 aus Gründen der Propaganda verschwiegen oder vertuscht zu haben.

Geschichte der Behauptungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Agentura Continentale & Hermann Oberth[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Behauptungen über angebliche Todesfälle bei sowjetischen Kosmonauten tauchten im Jahr 1960 auf. Zunächst behauptete der deutsche Raumfahrtpionier Hermann Oberth, bei einem Aufenthalt in Huntsville (Alabama), einer der wichtigsten amerikanischen Raketenbasen, auf einen tödlich verlaufenen Suborbitalflug Anfang des Jahres 1958 hingewiesen worden zu sein. Der fehlgeschlagene Einsatz sollte angeblich von Kapustin Jar aus gestartet worden sein.

Bereits zuvor hatten verschiedene russische Veröffentlichungen den Eindruck eines geheimen sowjetischen Weltraumprogramms erweckt. So strahlte ein Moskauer Radiosender im Januar 1958 ein fiktives Hörspiel über einen erflogreich verlaufenen bemannten Weltraumflug bis in 186 Meilen Höhe aus. Auch wurde ein 1959 von der sowjetischen Fachzeitschrift Ogonjok veröffentlichter Artikel über Testflüge den Eindruck dahingehend fehlinterpretiert, dass die Flüge Vorbereitungen auf zukünftige Weltraumflüge und die erwähnten Testpiloten Kosmonautenanwärter seien. Als später die Namen der Testpiloten nicht im offiziellen sowjetischen Raumprogramm erwähnt wurden, sahen einige diese Testpiloten als verschwiegene Opfer des Raumprogramms an.

Im Dezember 1959 meldete die italienische Agentura Continentale, dass nach Angaben eines hochrangigen Parteifunktionärs aus der ČSSR bereits vier Kosmonauten, darunter eine Frau, ihr Leben verloren hätten. Alle Missionen sollen von Kapustin Jar ausgeführt worden sein. Folgende Namen und Daten wurden dabei erwähnt:

  • Alexej Ledowskij, November 1959
  • Serentij Schiborin, Februar 1958
  • Andrej Mitkow, Januar 1959
  • Mirja Gromowa, November 1959

Nach Angaben von James Oberg soll die Reputation der nach eigenen Angaben auf "Nachrichten aus der Sowjetunion" spezialisierten Nachrichtenagentur bereits eher niedrig angesiedelt worden sein, da zahlreiche Falschmeldungen insbesondere in Bezug auf das sowjetische Weltraumprogramm der Agentur das Image einer "Gerüchteküche" gaben. Dennoch trafen die Meldungen damals nicht auf Abwehr, da die sowjetische Raumfahrtbehörde bereits ähnliche ballistische Flüge mit Versuchstieren bekanntgegeben hatte und auch die später in die NASA umgewandelte Army Ballistic Missile Agency der US Army Ende der 50er Jahre ballistische Starts mit Redstone-Raketen als Anfang für ein bemanntes Weltraumprogramm bervorzugte (vgl. Project ADAM).

Die Jahre 1960 und 1961[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon der erste Test der sowjetischen Wostok-Raumkapsel am 15. Mai 1960 sorgte für Verwirrung. Nach Angaben von Robert A. Heinlein, der sich an jenem Tag in Vilnius aufhielt, war der Start der als Sputnik 4 bezeichneten Mission anfangs als "bemannt" bekanntgegeben worden, am Abend des Tages jedoch als unbemannt. Nach offziellen Angaben befand sich neben dem Dummy ein Tonbandgerät an Bord, mit welchem die Sprechfunkverbindung getestet wurde.

Für weitere Behauptungen sorgten verschiedene Ereignisse, in deren Mittelpunkt der 27. September des Jahres stand. Nikita Chruschtschow, der damalige Generalsekretär der KPdSU, hatte im Vorfeld der UN-Vollversammlung in New York City bekanntgegeben, dem 27. besondere Beachtung zu schenken. Zeitgleich mit Chruschtschows Eintreffen in New York am 19. September war die sowjetische "Sternenflotte" ausgelaufen, welche aus einer Reihe von mit Funkausrüstung und Radargeräten ausgestatteten Schiffen bestand und für die Koordination von Orbitalflügen unerlässlich war. Die Flotte lief am 15. Oktober wieder in die Häfen zurück, ohne dass offizielle Meldungen über eine Weltraummission gemacht wurden. Nach Angaben des Überläufers Viktor Jaanimetz hatten sich überdies Modelle von Raumschiffen an Bord von Chruschtschows Linienschiff befunden. Tatsächlich hatten die Startvorbereitungen aber keinem bemannten Einsatz gegolten, sondern den beiden Marssonden Mars 1960A (10. Oktober) und Mars 1960B (14. Oktober), welche beide bei Fehlstarts verloren gingen. Der Hinweis auf den 17. September galt dagegen dem Projekt "Ein Tag der Weltgeschichte", bei welchem mit zahllosen Kameras Bilder vom Alltag der Weltbevölkerung gemacht wurden. Ein ähnliches Projekt fand auf Anregung von Maxim Gorki bereits genau 25 Jahre zuvor statt ("Ein Tag in der neuen Welt", 27. September 1935) und wurde 1985 erneut durchgeführt.

Dennoch waren diese Fakten damals westlichen Beobachter weitestgehend unbekannt, und die Spekulationen über ein sowjetischen Raumprogramm rissen nicht ab. Insbesondere die unklar formulierten Details über den Tod des Marschalls Mitrofan Nedjelin, der die Raketenstarts im Kosmodrom Baikonur leitete, im Oktober/November 1960 ließen Gerüchte aufkommen. Tatsächlich war Nedjelin bei der sog. Nedelin-Katastrophe am 24. Oktober 1960 umgekommen, als eine R-16-Interkontinentalrakete vor einem Testflug explodierte. Nach damaligen offiziellen Angaben wurde ein Flugzeugabsturs als Todesursache des Marschalls angegeben und die Explosion verschwiegen. Da die Raketenexplosion von Aufklärungssatelliten bemerkt worden war und dieses Ereignis korrekt mit Nedjelins Tod in Verbindung gebracht wurde, sprachen Spekulationen unter anderem davon, dass Nedjelin bei der Explosion eines bemannten Startversuchs umgekommen sei. Als möglicher Pilot des Fluges wurde der Fallschirmspringer Pjotr Dolgow in Betracht gezogen. Dolgow gehörte jedoch nie dem Kosmonautenprogramm an, starb allerdings am 1. November 1962 bei einem Fallschirmsprung aus 28.000 m Höhe, als das Visier seines Druckanzuges brach. Dolgows Name wurde später auch mit den Ereignissen in der Zeit vom 10. - 14. Oktober in Verbindung gebracht.

Behauptungen um den Gagarin-Flug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behauptungen nach Gagarin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erklärungsversuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]