Benutzer:Kero/Chi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel ist in der Entstehung und noch nicht Bestandteil der Wikipedia.

Solltest du über eine Suchmaschine darauf gestoßen sein, bedenke, dass der Text noch unvollständig sein und Fehler oder ungeprüfte Aussagen enthalten kann. Wenn du Fragen zu dem Thema hast, nimm am besten Kontakt mit dem Autor auf.

Fernsehserie

Chi l'ha visto? ist eine italienische Fernsehsendung auf Rai 3. Internationale Bekanntheit erregte das Format, nachdem live in der Sendung gezeigt wurde, wie einer Mutter die Nachricht über die Ermordung ihrer Tochter mitgeteilt wurde.

Format[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chi l'ha visto behandelt dokumentarisch die Suche nach verschwundenen Personen. Das schließt sowohl vermisste Kinder, Opfer von Verbrechen und Familien- und Beziehungszusammenführungen ein, wobei die Ausrichtung der Fälle sich in den Jahren stark unterschied. Einspieler und filmische Rekonstruktionen stellen die Ereignisse plastisch dar. Einbezogen werden in die Untersuchungen immer die Öffentlichkeit, die telefonisch oder über das Internet zur Aufklärung beitragen kann, sowie Angehörige der Gesuchten. Sie spielen nicht nur häufig in den Rekonstruktionen mit, sondern sind auch in Interviews und Liveschaltungen in der Sendung zu sehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. April 1989 wurde die erste Folge von Chi l'ha visto ausgestrahlt. Während Donatella Raffai wegen des Formates 1990 den Telegatto als Person des Jahres im Fernsehen erhielt, verließ ihr Co-Moderator Paolo Guzzanti bereits 1990 die Sendung und wurde durch Luigi Di Majo ersetzt. Die Sendung wurde für ihr soziales Engagement, zu diesem Zeitpunkt beschäftigte sie sich vornehmlich mit Familienzusammenführungen, gelobt, doch die Quoten sanken. 1991 löste auch Donatella Raffai ihren Vertrag auf und beendete vorerst die Moderation. Als die Quoten daraufhin noch stärker sanken, konnte sie 1992 aber überzeugt werden, Chi l'ha visto wieder zu übernehmen. Erstmals hatte die Sendung nur einen einzigen Moderator. Raffai wandelte das Format und konzentrierte sich verstärkt auf Kriminalfälle. Auch bei offensichtlichen Mordfällen wurde das Verständnis dahingehend erweitert, dass auch ein gefundener toter Mensch ein Erfolg sei. Ab 1997 moderierte die ehemalige Kriegsberichterstatterin Marcella De Palma die Sendung und konnte 1999 bis heute zum letzten mal den Telegatto für die Sendung gewinnen. Nach der Winterpause gab sie zu Beginn des Jahres 2000 bekannt, dass sie wegen schwerer Krankheit die Sendung nicht mehr weiterführen könne. Übergangsweise wurde die Sendung von vier verschiedenen Moderatoren gleichzeitg moderiert. Als De Palma am 8. März 2000 verstarb, wurde die Sendung für einen Monat ausgesetzt.

Skandal wegen des Mordfalles Sarah S.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. August kam das 15 Jährige Mädchen Sarah S. nicht wie geplant im Haus ihres Onkels an. Nachdem Freunde und Familie über das Internet eine große Suchaktion gestartet hatten, wurden auch die nationalen Medien auf den Fall aufmerksam. Auch die Sendung Chi l'ha visto wollte den Fall in ihr Programm aufnehmen. Die Mutter der Verschwundenen stimmte zu, während einer Livesendung im Haus des Mannes ihrer Schwester für Interviews und Liveschaltungen zur Verfügung zu stehen. Der Schwager selbst konnte nicht erreicht werden und blieb der Sendung fern. Während der laufenden Sendung erhielt die im Haus anwesende Journalistin einen Anruf und erfuhr von Gerüchten der Ermordung Sarah S'. Sie verließ das Haus und rief bei der Polizei an, um sich die Gerüchte bestätigen zu lassen. Anschließend reichte sie vor laufender Kamera der nichtsahnenden Mutter das Telefon. Live wurde ihr von der Polizei mitgeteilt, dass ihre Tochter ermordet und ihr Schwager, in dessen Haus sie sich in diesem Moment befand, als Tatverdächtiger festgenommen worden sei. Die Mutter war geschockt und beteuerte nur immer wieder die Unschuld ihres Schwagers. Trotz ihres offensichtlich schlechten Zustandes, wurde die Reaktion der Mutter mit den Kommentaren der Reporter noch sieben Minuten live übertragen, bis die Moderatorin im Studio nachfragte, ob die Übertragung abgebrochen werden solle. Obwohl die Mutter dies umgehend erbat, übertrugen die Kameras noch drei Minuten lang die Mutter und den hinter ihr stehenden Reporter, der die Abschlussworte sprach. Die Sendung erreichte mit fast fünf Millionen Zuschauern und 40% Marktanteil eine der bislang besten Quoten für Chi l'ha visto.[1]


Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sender Rai 3 sah sich in der Folge wütenden Protesten ausgesetzt.

Der Senderchef Paolo Ruffini dagegen lehnte jedes Eingeständnis eines Fehlverhaltens ab:

Die Sendung versuchte eine unglaublich tragische Situation auf die möglichst sensibelste Art und Weise zu behandeln und ich muss sagen, dass die Verantwortlichen das erreicht haben.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offizielle Seite der Sendung

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La tragedia di Sarah in diretta tv La Sciarelli: "Una serata terribile" in: La Stampa am 7. Oktober 2010 (italienisch).
  2. Mother told live on Italian TV of daughter's murder in The Guardian am 7. Oktober 2010 (englisch).


Merkliste: