Benutzer:Martin Be/Geographischer Mittelpunkt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Geographischer Mittelpunkt wird ein Punkt auf der Erdoberfläche bezeichnet, der sich für ein vorher festgelegtes Gebiet, meist einen Staat, als dessen Mitte bestimmen lässt. Es gibt dafür eine größere Zahl an Verfahren, von denen jedoch keines als wissenschaftlich verbindlich anerkannt ist. Schwierigkeiten bereitet, dass diese zu jeweils unterschiedlichen, teilweise sogar weit voneinander abweichenden Ergebnissen führen. Häufig ist auch die Frage, wie oder ob überhaupt, stark zerklüftete Küstenlinien, vorgelagerte Inseln oder sogar Überseegebiete bei der Ermittlung zu berücksichtigen sind.

In vielen Fällen setzt sich eine Behörde, Interessengruppe oder einflussreiche Einzelperson mit ihrer - zwangsläufig willkürlichen - Festlegung eines Mittelpunktes durch. Ansonsten erheben mehrere Orte gleichzeitig einen Anspruch darauf, Mittelpunkt desselben Gebiets zu sein.

Außer für Staaten wurden auch schon Berechnungen für die gesamte Erde, die einzelnen Kontinente, in kleinerem Maßstab für Landesteile, Verwaltungsbezirke oder Städte und Gemeinden durchgeführt. Häufig dient die Bestimmung politischen Motiven, regelmäßig wird sie vor Ort zur Belebung des Tourismus genutzt. Dazu wird ein Gedenkstein mit Hinweistafel angebracht oder auch ein Denkmal errichtet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festlegung geographischer Mittelpunkte hat eine lange Tradition.

Antike[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im antiken Griechenland galt an der Stätte des Orakels von Delphi der Omphalos, ein phallusförmiger Stein im Tempel des Apoll, als Nabel und damit Mittelpunkt der Welt. Die Forschung vermutet, dass er diese Bedeutung schon hatte, noch bevor sich in Griechenland der Glauben an die olympischen Götter durchsetzen konnte und die Stätte noch der Verehrung der Erdgöttin Gaia diente.

Ähnliche Vorstellungen gab es später auch für den Umbilicus urbis auf dem Forum Romanum in der Haupstadt des Römischen Reiches. Der so benannte Tempel galt als Nabel der Stadt und Mittelpunkt des Imperium. Die Zählung der Meilen auf den von Rom ausgehenden Heeresstraßen begann jeweils ab dort.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den unterschiedlichen Berechnungsmethoden kommt der unklare Verlauf der Grenze zwischen Europa und Asien noch erschwerend dazu.

Bereits 1785 berechnete der polnische Kartograph und Astronom Szymon Antoni Sobiekrajski 1775 einen geographischen Mittelpunkt Europas in Suchowola, Polen. Geographen der [Österreich-Ungarn|österreichisch ungarischen Dauaumonarchie]] ermittelten hingegen den Tillenberg in Tschechien unmittelbar an der bayerischen Grenze als Mitte und brachten 1865 eine Kupferplatte am Gipfel an. 1887 führten sie eine Neuberechnung auf Rachiw in der Ukraine als neuen Mittelpunkt durch, wo ein 2m hohes Denkmal aus Beton errichtet wurde. Daneben gibt es aber noch zahlreiche weitere Kandidaten, die seither immer wieder neu ermittelt worden sind.

Seit deren Bestehen wurden auch für die Europäische Union Mittelpunkte festgelegt und mit deren Erweiterung wieder korrigiert. Mit der Osterweiterung im Jahr 2007 verschob sich der Mittelpunkt in die hessische Stadt Gelnhausen, in der zu diesem Anlass und zur Ankurbelung des Tourismus im Sommer desselben Jahres eine drei Tonnen schweres Sandstein-Skulptur aufgestellt wurde.[1]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berechnungsmethoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

geometrische Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der geographischen Mittelpunkte

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.mathematische-basteleien.de/geomittelpunkt.htm https://www.geobasis-bb.de/verm_bb/pdf/1_09_Mitt_Bischoff_106-110.pdf http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/geographie-die-neue-mitte-1410543.html http://www.welt.de/reise/deutschland/article115225366/Wo-ist-sie-denn-nun-Deutschlands-wahre-Mitte.html

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Holger Dell: Meerholz: Europas neue Mitte vermarktet sich hervorragend. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. Juli 2007, abgerufen am 24. Juni 2013.