Benutzer:Reinhardhauke/Epitaph für Helene von der Pfalz

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Epitaph für Helene von der Pfalz im Schweriner Dom (Foto vor 1899)
Allianzwappen in der Mitte

Das Epitaph für Helene von der Pfalz im Schweriner Dom in Mecklenburg-Vorpommern wurde nach 1524 geschaffen. Das Epitaph ist als Teil der Kirchenausstattung ein geschütztes Baudenkmal.

Helene von der Pfalz (1493–1524), aus der Familie der Wittelsbacher, war eine Pfalzgräfin von Simmern und durch Heirat Herzogin zu Mecklenburg.

Epitaph[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 2,18 Meter hohe und 1,53 Meter breite Epitaph aus Bronze wurde von Peter Vischer dem Älteren geschaffen und kurz nach ihrem Tod aufgestellt. Bis 1845 war es an der Rückwand der Altarmauer befestigt, heute befindet es sich am südlichen Chorumgangspfeiler.

Friedrich Schlie schreibt: „In der Mitte das kombinierte mecklenburgisch - pfälzische Wappen. Feld 1: Stierkopf, wegen Mecklenburg. Feld 2: Gekrönter Löwe, wegen der Pfalz. Feld 3: Greif, wegen Rostock. Feld 4 : schräg gerautet, wegen Baiern. Mittelschild getheilt, wegen der Grafschaft Schwerin. Darüber ein gekrönter Helm, dessen Kleinod in einem ungekrönten Löwen und Hörnern besteht, die mit einer schrägen Rautung überzogen sind. Als Wappenhalter auf der mecklenburgischen Seite des Wappens der pfalzgräfliche Löwe, auf der bairisch-pfälzischen Seite der mecklenburgische Greif. Am Rande heraldisch rechts die Wappen aus väterlichem Geschlecht (Pfalz, Savoyen jüngere Linie, Savoyen ältere Linie, Burgund), heraldisch links die Wappen aus mütterlichem Geschlecht (Baiern, Oesterreich, Sachsen, Oesterreich).“

Die Inschrift oben ist in deutscher Sprache verfasst (siehe Literatur unter Lisch): „Nach Christi unsers Herrn Geburt 1524 am Donnerstag nach Petri ad Vincula ist die durchleuchtige hochgeborene...“

Die untere Tafel, die von zwei Genien gerahmt wird, enthält eine lateinische Inschrift im elegischen Versmaß:

„ALTA PALATINIS HELENAM ME NORICA CASTRIS

DUCI OBETRITEO FORS VOLVERE THORO

QUOD POTERAM FECI, VETVERVT PLURIMA PARCAE

PRESTABUNT PROLES QUAEQUE NEGATA MIHI

PROLES, QUA J WEN EM CHARO COMENDO MARITO

ME GRATAM SVPERIS, LECTOR AMICE, FACE.“

Übersetzung: „Dass aus der Pfalz ich Helena Eins Obetriten bin Gemahl, Das hat die Landschafft so bedacht Darzu der Wille Gotts gemacht. Ich hab gethan, was ich gekundt Viel Ding hat mir der Tod missgunt. Was aber mir versagt ist nun Dasselb mein Kinder werden thun, Welcher das ein noch jung und klein Ich befehl dem lieben Ehmann mein, Dass meiner Gott erbarme sich O gütger Leser bitt für mich.“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Christian Friedrich Lisch: Peter Vischer's Epitaphium auf die Herzogin Helena von Meklenburg, geborne Prinzessin von der Pfalz, im Dome zu Schwerin. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 27 (1862), S. 257–267. (Online)
  • Friedrich Schlie (Herausgeber): Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. 2. Auflage, Schwerin 1899, S. 556–557.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Epitaph für Helene von der Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 37′ 46,8″ N, 11° 24′ 52,6″ O

Kategorie:Baudenkmal in Schwerin Kategorie:Schweriner Dom Kategorie:Wittelsbacher (Pfälzische Linie) Pfalz Kategorie:Epitaph (16. Jahrhundert) Kategorie:Renaissance-Epitaph Kategorie:Bronzerelief