Benutzer:Tresckow/sandkasten

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Generalmajor Arthur Wellesley. Porträtiert von Robert Home 1804
Karte von Wellesleys Feldzug
Karte des Schlachtverlaufs

Die Schlacht von Assaye fand am 23. September 1803 an den Flüssen Kaitna und Juah bei Assaye während des Zweiten Marathenkriegs statt. Nach beiderseitigen heftigen Angriffen in den ersten Tagen grub sich Lees Nord-Virginia-Armee bis auf die Kavallerie zur Verteidigung ein und brachte der zahlenmäßig überlegenen Potomac-Armee unter Generalmajor George Gordon Meade eine schwere Niederlage bei. Die Schlacht war der letzte größere Sieg einer Südstaatenarmee während des Krieges.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Peshwa Baji Rao II. stand nominell Maratha, einer Konföderation von Kleinkönigen, vor. Deren mächtigste die Gaekwad in Baroda (Region Gujarat), die Scindia in Gwalior (südl. von Agra), die Holkar in Indore (Region Malwa) und die Bhonsle in Nagpur (Region Berar) waren.

Da der Peshwa sich von den Scindia unter Druck gesetzt fühlte, suchte er 1800 zur Absicherung, widerstrebend, ein militärisches Bündnis mit der Britischen Ostindien-Kompanie. Der Generalgouverneur von Fort William Richard Colley-Wellesley, 1. Marquess Wellesley, hoffte dieses Bündnis würde Maratha unter britischen Einfluss bringen. Die Verhandlungen zogen sich über Monate hin. Baji Rao II. wollte die Anwesenheit britischer Truppen auf seinem Gebiet vermeiden, da er fürchtete, so zu einem britischen Vasallen zu werden. Auch die Frage der Kosten war noch zu klären.[1]

Noch während die Verhandlungen liefen kam es in Holkar zu einer umstrittenen Thronfolge. Jeswant Rao Holkar hatte nach Kämpfen die Macht im Großteil Holkars übernommen. Baji Rao II. und Scindia standen auf Seiten seiner Gegner. Jeswant Rao erlitt eine Reihe Niederlagen gegen Gwalior, reorganisierte aber seine Armee mit Hilfe ausländischer Militärs und schlug am 25. Oktober 1802 die vereinigten Armeen des Peshwas und Scindias in der Schlacht von Pune.

Nun nahm Baji Rao II. alle britischen Bedingungen an und schloss Ende Dezember den Vertrag von Bassein mit ihnen. Mit ihm verlor er seine Souveränität in außenpolitischen Angelegenheiten.

Jeswant Rao hatte währenddessen einen anderen Prätendenten auf dem Thron des Peshwas installiert. Die Briten entsandten nun Generalmajor Arthur Wellesley, den Bruder des Generalgouverneurs, mit einer Streitmacht nach Pune.[2] Jeswant Rao zog sich kampflos zurück und Baji Rao II. wurde am 13. Mai 1803 erneut als Peshwa eingesetzt. Auch Gaekwad schloss einen Vertrag mit General Wellesley.

Ende Mai hatte Daulatrao Scindia von Gwalior eine Armee aufgestellt und stand in Bündnisverhandlungen mit Raja Raghoji II. von Berar und Jeswant Rao Holkar von Indore, um auf Pune zu marschieren. Im Juli 1803 forderte Arthur Wellesley Daulatrao auf, seine Armee nach Süden zurückzuziehen und Raghoji II. sich in seine Hauptstadt Nagpur zu begeben.

Als beide den Aufforderungen nicht nach kamen, brach im August 1803 Krieg aus.

Wellesleys Feldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. August 1803 nahm Wellesley die Festung Ahmednagar ein und schützte so Pune vor Angriffen. Die nächsten Wochen manövrierten die Gegner umher, bis es Wellesley gelang, sie vom Gebiet Hyderabads abzuhalten. Am 22. September 1803 teilte er seine Streitmacht vor einem Defilee, um die Verzögerung gering zu halten. Oberst Stevenson sollte einen anderen Weg nehmen und sich vor dem 24. September mit ihm vereinigen, um einen Angriff auf die Hauptarmee der Marathen zu unternehmen. Diese Entscheidung Wellesleys wurde später unter anderem von Sir Thomas Munro trotz des Erfolgs kritisiert da seine Kräfte zu teilen eine riskante Entscheidung war.[3] Doch am 23. September, nach einem langen Nachtmarsch, wurde Wellesley gemeldet, dass sich diese in der Nähe befand und Vorbereitungen zum Abmarsch traf. Wellesley entschied, sofort anzugreifen und nicht auf Stevenson zu warten, da er fürchtete, der Gegner könnte sich einem Kampf entziehen.



Bei Sonnenaufgang des 23. September 1803 marschierte Wellesleys Armee ab. Irreguläre Marathenkavallerie die, unter Goklah und Appa Dessaye, die auf britischer Seite kämpfte ritt weit voraus um Aufklärung zu betreiben und die Armee vor Beobachtung zu schützen. Die Kavallerie der Briten und der EIC ritt an der Spitze, die Infanteriekolonnen folgten vor ihnen die Feldwachen des nächsten Tages. Es folgte der Belagerungstrain und das Gepäck. Ganz am Ende marschierten die Feldwachen des folgenden Tages, eine Schwadron britischer Kavallerie und eine 800 Mann starke Einheit aus Mysore. Kurz vor 11 Uhr erreichte die Streitmacht nach 14 Meilen ihr Tagesziel, den am Fluss Purna gelegenen Ort Naulniah. Von hier nach Borkardan waren es noch 9 Meilen wo die feindlichen Truppen vermutet wurden waren es noch 14 Meilen. Hier wurde begonnen ein Lager zu errichten. Als eine Patrouille der 19th Dragoons einige aufgegriffene einheimische Träger hereinbrachte befragte Wellesley sie persönlich auf Hindustani und efuhr von ihnen, dass das Lager der Marathen sich in Wirklichkeit etwas über 6 Meilen entfernt am Nordufer des Kutna befand. Dies brachte Wellesley in eine schwierige Lage. Der Feind befand sich viel näher als erwartet und dessen Aufklärer würde die Briten im Lauf der nächsten Stunden entdecken. Stevenson sollte mit seinen Truppen am folgenden tag eintreffen, doch die Gefahr war groß, dass sich die Marathen zurückzogen um eine Schlacht zu vermeiden. Wellesley begab sich drei Meilen nach Norden auf einen flachen Hügelrücken von wo er das feindliche Lager überblicken konnte. Dieses erstreckte sich über mehr als sieben Meilen und bestand aus 200.000 Menschen. Die Marathen hatten bereits Kenntnis von der britischen Anwesenheit erhalten und und brachen ihr Lager ab um zu fliehen oder sich zum Kampf zu formieren. Die regulären Bataillone formierten sich mit ihren Geschützen auf einer breite von zwei Meilen am Nordufer des Kutna zwischen den Dörfern Kodully und Taunklee. Westlich im Anschluss von ihnen Richtung Borkardan befand sich eine große Anzahl Kavallerie. Weiter nördlich beim Dorf Assaye befand sich weitere Infanterie und Kavallerie.

Wellesley hatte die Marathen in ihrem Lager überrascht. Wenn er sie sofort angriff würden scindia und berar nicht entkommen können ohne Gepäck und Geschütze zurückzulassen. Wartete er auf Stevensons Verstärkung würde die Gelegenheit vielleicht ungenutzt verstreichen. 174 Er kam zu dem Schluss, dass das die zahlenmäßige Unterlegenheit der Briten keine Rolle spielen würde da die Marathen und Pindarikavallerie zu desorganisiert war um um einzugreifen so dass er es nur mit den regulären Bataillonen vor ihnen zu tun haben würde. Diese waren allerdings an Stärke den britischen gleich und an Artillerie sogar überlegen und der Rest der Marathen bei Assaye war schwer einzuschätzen. Eine Niederlage der Briten tief im feindlichen Gebiet würde in einer Katastrophe enden (174,175) Trotzdem entschloss sich Wellesley zum Angriff da die Marathen sich ihm immer wieder entzogen hatten ( Dispatches S175!) Er befahl Maxwell mit vier Regimentern Kavallerie auf einer Anhöhe südlich Kaitnas von westlich Kodullys bis östlich Taunklees eine Linie zu bilden. Eines der EIC Bataillone und die Feldwachen des Vortages sollten in Naulnia bleiben und die schwere Artillerie, Munition und Gepäck schützen sowie gemeinsam mit Pionieren die Verteidigung des Dorfes verbessern. Die Infanterie setzte Wellesley 7 Kilometer nordwestlich nach Barakjala, auf halbem Weg von zwischen Naulniah und Taunklee, in Marsch.


Da der Feind bereits zwischen Kodully und Taunklee in Stellung gegangen war wollte Wellesley eine frontale Flussüberquerung unter Infanterie und Artillerie und Infanteriebeschuss vermeiden. Seine einheimischen Führer erklärten übereinstimmend eine Furt östlich von Taunklee gebe es nicht, die einzige Möglichkeit bestünde zwischen diesen Orten. Wellesley schenkte ihnen jedoch keinen Glauben, hatte er doch 2,5 km östlich die vom Kaitna getrennten Dörfer Peepulgaon und Waroor gesehen. Dies und die Tatsache das er den Kaitna für nicht übermäßig tief hielt bewogen ihn hier den Übergang zu wagen. Seine Infanterie marschierte bereits in Kolonne, je ein europäisches Bataillon an der Spitze und am Ende, nach Bahrajala wo sie nach Nordosten nach auf Peepulgaon und Waroor zuschwenkten. Währenddessen hielt Maxwell eiterhin die Anhöhe besetzt und verhinderte so die feindliche der durch den Hügelrücken verdeckten Infanterie. Während die Marathen einen Frontalangriff erwarteten tauchten die Briten plötzlich an der linken Flanke ihrer Bataillone auf. Wie Wellesley vermutet hatte befand sich zwischen den Dörfern tatsächlich eine Furt. Sobald die Marathen die sich der Furt nähernden Briten erblickte eröffnete sie das Feuer. Während die Kolonne die Furt durchwatete befahl Wellesley Mawells vier Kavallerieregimentern über den Kaitna um von Waroor Richtung Norden ein Linie zu bilden. Seine Marathenkavallerie beließ er südlich des Flusses um einen Angriff von hinten zu verhindern.

Wellesleys Truppen befanden sich nun im schmalen Ende des durch die zwei Fküsse gebildeten trichterförmigen Geländes. Er positionierte seine sechs Bataillone und die Feldwachen in zwei Treffen die in 90 Grad zum Kaitna standen. Im ersten Treffen standen drei Bataillone und die Feldwachen, im Zweiten drei bataillone. Die regulären Bataillone der Marathen, die ursprünglich parallel zum Kaitna positioniert waren wurden dadurch an ihrer linken Flanke bedroht und schwenkten nach links um sich ebenso senkrecht auf der ganzen Länge u´zwischen den beiden Flüssen aufzustellen die linke flanke auf Assaye stützend. Im Dorf befanden sich weitere mit geschützen verschanzte Marathen. Durch die Überquerung des Kaitna bei Waroor war der feindlich Vorteil hinter dem Fluss zu stehen aufgehoben und dieser zu einem schwierigen Manöver gezwungen worden um der Bedrohung seiner Flanke zu entgehen. Dieses hatten Pohlmanns Bataillone aber präzise ausgeführt und hatten nun erneut eine starke Stellung gefunden.

Wellesley wies Maxwell an seine Kavallerie weiter vorrücken zu lassen um die rechte Flanke der Infanterie zu decken sollte dabei aber außerhalb der in Assaye stationierten Infanterie und Geschütze bleiben. Orrock solte mit den Feldwachen und dem 74th Regimentschräg rechts vorrücken und dabei Platz für die zwei Einheimischen Bataillone lassendie die Lücke füllen sollten. So würde das zweite Treffen an der rechten Flanke des ersten anschließen (186) und die Linie parallel zu den 13 Bataillonen und über 60 geschützen der Marathen unter Pohlmann verlängern. Orrock sollte aber ebenfalls unbedingt vermeiden in Feuerreichweite Assayes zu geraten. Während dessen war bereits ein Artiellerieduell im Gange das die zahlenmässig weit überlegenen Geschütze der Marathen für sich entscheiden konnten. Während die Bataillone noch von zwei Treffen in Kolonne zu einer Linie umformierten verursachte Artillerie schwere verluste zwischen den eng gedrängten Infanteristen. Zu diesem Zeitpunkt flohen Sindia und Berar bereits vom Schlachtfeld.

Die britischen BAtaillone erreichten den Feind heweils leicht nach hinten versetzt. Das 78th (Highlander)das an der linken Flanke direkt an den Kaitna anschloss traf als erstes auf den Feind und nahm dessen Geschütze im Bayonettangriff. Hierbei stellten sich einige Artilleristen der Marathen tot. Das Regiment setzte seinen Angriff fort und schlug die zwei Bataillone an Pohlmanns rechter Flanke in die Flucht. Die anderen Bataillone erreichten alle zeitlich versetzt ihren Gegner und ein Marathenbataillon nach dem anderen floh so dass sich die gesamte Linie auflöste. Die britischen Sepoys verfolgten den Feind in Unordnung. Ein Teil der 20.000 KAvalleristen der Marathen rückte auf sie vor wurde aber vom in Formation verbliebenen 78 in Schach gehalten (182).

Derweil war Orrock mit dem 74 undder Feldwache wie befohlen schräg Richtung Assaye vorgerückt war aber dann nicht nach links in die Linie eingeschwenkt um diese zu verlängern sondern weiter auf Assaye vorgerückt. In Assaye befanden sich 10.000 Infanteristen und 40 Geschütze die Orrocks dreianhalb Kompanien unter Feuer nahmen als sie in Reichweite kamen. Die Briten erlitten schwere Verluste und zogen sich auf eine Kaktushecke zurück wo sie ein Karree formte da bereits Marathenkavallerie und vermutlich auch zwei von Pohlmanns Bataillonen zum Angirff übergegangen waren. Als Maxwell die Situation klar wurde befahl er seinen Kavallerieregimentern den Angriff um die bedrängte Infanterie zu schützen. Sie schlugen die Marathen in die Flucht und verfolgten diese über den Jual hinaus. Die linke Flanke Pohlmanns war nun auch in die Flucht geschlagen. Die Überlebenden des 74 zogen sich von Assaye zurück. Plötlich wurde das Regiment von hinten unter Artilleriebeschuss genommen. Als die MArathenartillerie beim Bayonettangriff überrannt worden war hatten sich einige Bedienungen tot gestellt und hatten nun das Feuer von neuem eröffnet. Da sich die bei der Verfolgung in Unordnung geratenen einheimischen Regimenter neu formiert hatten konnte Wellesley nun das 78 einsetzen um die bereits einmal überrannten Geschütze erneut, diesmal von Westen kommend, zu überrennen. Zwei einheimische Bataillone sollten die Marathenkavallerie vom Eingreifen abhalten während die anderen beiden in Richtung von Pohlamanns geschlagen Infanterie blickte die ihre dritte Stellung seit Beginn der Schlacht einnahmen. Diesmal ruhte ihre linke Flanke auf Assaye und erstreckte sich von dort in einem flachen Bogen bis die linke Flanke am Juah endete. Pohlmann verfügte noch immer über dreizehn Bataillone von denen drei noch gar nichtan den Kämpfen teilgenommen hatten. Nachdem das 78. die Geschütze erneut genommen hatte nahm es seinen Platz am linken Flügel der Pohlmann nun gegenüberliegenden britischen Linie ein.

Mittlerweile war Maxwells Kavallerie von der Verfolgung zurückgekehrt und erhielt den Befehl die linke Flanke Pohlmanns anzugreifen da die Artillerie keine Gefahr mehr darstellte. Maxwell führte den Angriff seiner 600 Reiter an, wurde aber tödlich getroffen und riss beim Fallen seinen rechten Arm hoch. Diese Geste und Maxwells Tot führten zu Verwirrung und die Kavallerie ritt nicht in die Marathen hineien sondernschwenkte nach rechts und ritt die Front des Feindes ab bevor sie nach Süden abdrehte. Derweil war die britische Infanterie zum Angriff angetreten als die Maratheninfanterie und Pohlmann plötzlich kehrt machten und über den Juah nach Norden flohen. Das Schlachtfeld befand sich nun, bis auf Assaye, in hand der Briten. Diese nahmen nun Assaye unter Beschuss und nahmen es, ohne große Schwierigkeiten, mit zwei Bataillonen ein. Die gesamte Marathenarmee befand sich nun auf dem Rückzug aber Wellington sah von einer Verfolgung ab da seine Armee vom langen Marsch erschöpft war. Seine Marathenkavalleriesüdlich des Kaitna hatte zwar nicht am Kampf teilgenommen die feindliche Kavallerie war aber ebenfalls ungeschlagen und ihr um ein vielfaches an Zahl überlegen.

Unmittelbare Auswirkungen und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Randolf G. S. Cooper: The Anglo-Maratha Campaigns and the Contest for India: The Struggle for Control of the South Asian Military Economy. Cambridge University Press, Cambridge und New York 2003, ISBN 978-0521824446
  • M.S. Naravene: Battles of the Honourable East India Company. Chaman Enterprises, Neu-Delhi 2006.
  • Sir Penderel Moon: The British Conquest and Dominion of India, Duckworth Publ., London 1990. ISBN 0-7156-2169-6

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sir Penderel Moon: The British Conquest and Dominion of India, Duckworth Publ., London 1990. Seite 315.
  2. Arthur Wellesley wurde für seine später Verdienste in den napoleonischen Kriegen zum ersten Herzog von Wellington erhoben.
  3. Sir Penderel Moon: The British Conquest and Dominion of India, Duckworth Publ., London 1990. Seite 321.