Benutzer:Wahrerwattwurm/Artikel in Arbeit 5

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ma gueule ([ma 'g​œll]), auf Deutsch Meine Fresse, ist der Titel eines französischsprachigen Chansons von Johnny Hallyday. Das Lied erschien im November 1979 auf der Live-LP Pavillon de Paris : Porte de Pantin und fünf Wochen später in einer 3:53 Minuten langen Studiofassung als Single mit der B-Seite Comme le soleil, jeweils auf dem Philips-Label. Der Text stammt von Gilles Thibaut, die Musik hat Philippe Bretonnière komponiert; allerdings Urheberrechts-Streit mit Pierre Naçabal.[1]

Der Titel wurde im Lauf der folgenden Jahrzehnte zu einem Synonym für den Sänger selbst, zumal die Entstehung des Texts tatsächlich auf einer wahren Geschichte aus Hallydays Biographie beruht.

Text und Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lied beginnt mit der Strophe ...[2]

Quoi ma gueule? Qu’est-c’qu’elle a, ma gueule?
Quelque chose qui ne va pas? Elle ne te revient pas?
Oh je sais que tu n’as rien dit
C’est ton œil que je prends au mot.
Souvent un seul regard suffit
Pour vous planter mieux qu’un couteau.

Wie, meine Fresse? Was ist mit meiner Fresse?
Stimmt daran etwas nicht? Passt dir daran was nicht?
Oh ich weiß, du hast ja gar nichts gesagt
Es ist Dein Blick, den ich beim Wort nehme.
Oft reicht ein einziger Blick
Um dich präziser als ein Dolch zu treffen.

Auch anschließend wendet Hallyday sich zunächst an die angesprochene Person und bietet ihr an, ihr das Geld zurückzugeben, falls sie sich dieses Gesicht nicht mehr antun möchte. Im Folgenden beschreibt der Sänger seine Fresse (beziehungsweise, wofür gueule gleichfalls steht, sein Maul oder Gesicht) detaillierter, wobei der Zuhörer in fast jeder Verszeile selbst zuordnen muss, ob das Wort „elle“ (sie) in der jeweiligen Aussage seine Fresse oder die Frau meint, an die er dieses Lied richtet.

Quoi ma gueule? Qu’est-c’qu’elle a, ma gueule?
Oui elle a une grande gueule! Oui elle me fait la gueule!
Elle s’imagine que j’lui dois tout
Sans elle j’n’aurais jamais plané
Sans elle j’n’vaudrais pas un clou
Ma gueule a bien le droit de rêver.

[…]

Quoi ma gueule? Qu’est-c’qu’elle a, ma gueule?
Je m’en fous quelle soit belle, au moins elle est fidèle.
Cest pas comme une que je connais
Une qui me laisse crever tout seul.
Mais je n’veux même pas en parler
Une qui se fout bien de ma gueule.

Wie, meine Fresse? Was ist mit meiner Fresse?
Ja, sie hat ein großes Maul! Ja, sie zieht ein Gesicht!
Sie stellt sich vor, dass ich ihr alles verdanke
Ohne sie hätte ich niemals abheben können
Ohne sie wäre ich keinen Deut wert.
Meine Fresse hat wohl das Recht zu träumen.

[…]

Wie, meine Fresse? Was ist mit meiner Fresse?
Mir doch egal, ob sie schön ist, zumindest ist sie treu.
Sie ist nicht wie eine, die ich kenne
Eine, die mich ganz alleine verrecken lässt.
Aber ich will überhaupt nicht über sie sprechen
die, der meine Fresse völlig egal ist.

Lediglich im Mittelteil ist eindeutig, dass er über sein Gesicht redet: ,

Quoi ma gueule? Qu’est-c’qu’elle a, ma gueule?
De galères en galères elle a fait toutes mes guerres
Chaque nuit blanche, chaque jour sombre,
Chaque heure saignée y est ridée
Elle ne m’a pas lâché d’une ombre
Quand j’avais mal même qu’elle pleurait.

Wie, meine Fresse? Was ist mit meiner Fresse?
Wenn immer es mir dreckig ging, hat sie mich verteidigt / war sie für mich da.
Keine schlaflose Nacht, keinen finsteren Tag,
Keine verlorene Stunde, die mir Falten ins Gesicht trieb,
hat sie mich auch nur eine Spur im Stich gelassen
Wenn es mir schlecht ging, hat sie um mich geweint.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einen Songtext unter diesem Namen hatte Gilles Thibaut bereits längere Zeit zuvor für die Schauspielerin Alice Sapritch geschrieben, die ihn dann aber doch nicht aufnahm. Einige Jahre danach wurde der Autor vor dem Pariser Restaurant Chez Castel zufällig Zeuge eines Wortwechsels zwischen Hallyday und einem Gast, der den Sänger offenbar angestarrt hatte, woraufhin dieser enerviert zurückfragte: „Ist irgendwas mit meiner Fresse?“. Thibaut erinnerte sich an seinen gleichnamigen Text, den er später umschrieb und ihn Johnny Hallyday anschließend anbot.[3]

Hallyday erklärte zwanzig Jahre später in seiner Autobiographie, weshalb er „diesen Text unheimlich liebe: Man trägt sein ganzes Leben in seinem Gesicht. … Darin bilden sich die Leiden und das Lachen eines Lebens ab. Eine wahre Geschichte, so eine Schnauze“.[4]

Charterfolge und Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In FRA: 1980 4., in Johnnys Todesjahr 2017 erneut bis Platz 23.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian-Louis Eclimont (Hrsg.): 1000 Chansons françaises de 1920 à nos jours. Flammarion, Paris 2012, ISBN 978-2-0812-5078-9
  • Julia Edenhofer: Das große Oldie Lexikon. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1992, 2. Auflage, ISBN 3-404-60288-9
  • Johnny Hallyday: Destroy. Autobiographie. Michel Lafon, Neuilly-sur-Seine 1999, ISBN 978-2-7499-3633-8
  • Frank und Ingrid Laufenberg: Hit-Lexikon des Rock und Pop. 3 Bände, Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-36920-4
  • Fabien Lecœuvre: 1001 histoires secrètes de chansons. Éd. du Rocher, Monaco 2017, ISBN 978-2-2680-9672-8
  • Jérôme Pintoux: Les chanteurs français des années 60. Du côté de chez les yéyés et sur la Rive Gauche. Camion Blanc, Rosières-en-Haye 2015, ISBN 978-2-35779-778-9
  • Pierre Saka: 50 ans de chanson française. France Loisirs, Paris 1994, ISBN 2-7242-5790-1
  • Gilles Verlant (Hrsg.): L’encyclopédie de la Chanson française. Des années 40 à nos jours. Éd. Hors Collection, Paris 1997, ISBN 2-258-04635-1
  • Gilles Verlant: L’Odyssée de la Chanson française. Éd. Hors Collection, Paris 2006, ISBN 978-2-258-07087-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian-Louis Eclimont gibt Naçabal sogar als einzigen Komponisten des Titels an – Christian-Louis Eclimont, 1000 Chansons françaises de 1920 à nos jours, 2012, S. 596.
  2. Text aus Pierre Saka: La Grande Anthologie de la chanson française. Le Livre de Poche, Paris 2001, ISBN 978-2-253-13027-7, S. 630/631
  3. L'histoire des chansons de Johnny Hallyday, Beitrag von Fabien Lecœuvre während der Ausstrahlung der Sendung „La curiosité est un vilain défaut“ auf RTL am 27. März 2018.
  4. Johnny Hallyday: Destroy. Autobiographie. Michel Lafon, Neuilly-sur-Seine 1999, ISBN 978-2-7499-3633-8, S. 406

[[Kategorie:Lied 1979]] [[Kategorie:Chanson]]