Benz Bz IV

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Benz & Cie.
Benz Bz IV s
Benz Bz IV s

Benz Bz IV s

Bz IV
Produktionszeitraum: 1916–1918
Hersteller: Benz & Cie.
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: Reihenmotor
Ventilsteuerung: OHV
Hubraum: 18.000 cm3
Gemischaufbereitung: Vergaser
Leistung: 169 kW
Masse: 370 kg
Vorgängermodell: Bz IIIa

Der Benz Bz IV ist ein deutscher Flugmotor des ehemaligen Unternehmens Benz & Cie. in Mannheim, der vorrangig in den Militärflugzeugen des Ersten Weltkriegs verwendet wurde.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Reihenmotor Bz IV wurde 1915 von Arthur Berger als Nachfolger des Bz IIIa konstruiert. Er unterschied sich von diesem durch ein um 30 % vergrößertes Hubvolumen und Mehrventiltechnik mit je zwei Ein- bzw. Auslassventilen pro Zylinder (Vierventiler). Außerdem fanden zwei untenliegende (OHV-Ventilsteuerung) Nockenwellen und zwei Vergaser Anwendung. Im Februar 1916 bestand er die Ba- (Bauarten) Prüfung und ging noch im gleichen Jahr in die Serienproduktion. Bis 1918 wurden mindestens 6400 bis maximal 7000 Stück produziert, die hauptsächlich in den deutschen C-Typen (zweisitzige, mit Maschinengewehren bewaffnete Flugzeuge, meist Aufklärer) verbaut wurden und sich durch hohe Zuverlässigkeit auszeichneten. Auch das erste in Serie gebaute Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers J.I, war mit einem Bz IV ausgerüstet.

Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

B IV (FK)
Grundversion von 1915 mit Verdichtungsverhältnis 4,8 : 1, 1916 erschien eine verbesserte Ausführung mit einem Verdichtungsverhältnis von 5,0 : 1, eine Variante mit Kolben aus Aluminium folgte 1917
Bz IV a
Höhenmotor mit Verdichtungsverhältnis 5,8 : 1
Bz IV s
Version mit einzelnen Zylindern aus Stahl
Bz IV sü
Serienausführung mit einem Verdichtungsverhältnis von 5,8 : 1 und Stahlzylindern, Leistung 240 PS (177 kW) bei 1400/min und 380 kg Trockenmasse, Fertigung ab Anfang 1918

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Junkers J.I mit Bz IV
Schwimmerflugzeug FF 49c mit Bz IV

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten (Bz IV)[1] Daten (Bz IV a)[2]
Hersteller Benz & Cie., Rheinische Automobil- und Motorenfabrik AG
Entwicklungsland Deutsches Reich Deutsches Reich
Entwicklungsjahr 1916 1918
Bauform wassergekühlter Sechszylinder-Viertakt-Reihenmotor
Bohrung 145 mm
Hub 190 mm
Hubraum 18,8 l
Verdichtungsverhältnis 5,0 : 1 5,8 : 1
Trockenmasse 370 kg 379 kg
Dauerleistung 230 PS (169 kW) bei 1400/min in Bodennähe 240 PS (177 kW) bei 1400/min bis 1300 m Höhe
Nennleistung 200 PS (147 kW) bei 1400/min 220 PS (162 kW) bei 1400/min
Kraftstoffverbrauch 228 g/PSh 230 g/PSh
Schmierstoffverbrauch 10 g/PSh 11 g/PSh
Einheitsmasse 1,6 kg/PS (2,2 kg/kW)
Hubraumleistung 12,2 PS/l (9,0 kW/l)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 2. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S. 24.
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 9. Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 285.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Benz Bz.IV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S. 28.
  2. Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. E. S. Mittler & Sohn, Herford 1994, ISBN 978-3-920602-18-9, S. 169.