Bert Achong

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Bert Geoffrey Achong (* 6. Dezember 1928 in Port of Spain; † 20. November 1996 in Hampstead[1][2]) war ein trinidadischer Labormediziner. 1964 entdeckte er zusammen mit Anthony Epstein und Yvonne Barr in Zellkulturen von afrikanischen Burkitt-Lymphomen das später so benannte Epstein-Barr-Virus.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bert Achong wurde in der damaligen britischen Kolonie Trinidad und Tobago geboren und hatte chinesische Vorfahren.[3] Als begabter Schüler erhielt er ein Stipendium, das ihm ein Studium in Europa ermöglichte. Mit 18 Jahren nahm er ein Medizinstudium am University College Dublin auf und erwarb dort 1953 einen Doktortitel. 1955 zog er nach London und spezialisierte sich am Lambeth Hospital auf Labormedizin (clinical pathology).

Im Jahr 1963 schloss sich Bert Achong der Forschungsgruppe von Anthony Epstein am Middlesex Hospital an, wo er durch seine Arbeit am Elektronenmikroskop zur Entdeckung des Epstein-Barr-Virus beitrug. Damit gelang der erste Nachweis eines Virus, das beim Menschen Krebs auslösen kann. 1968 ging Achong mit Epstein an die University of Bristol, wo er Dozent für Zytodiagnostik wurde und bis zu seinem Ruhestand 1985 blieb.

1971 isolierte Achong erstmals ein Spumavirus aus einer menschlichen Zellkultur, das in der Folge als Human foamy virus (HFV) bezeichnet wurde, zwei Jahrzehnte später durch genetische Untersuchungen jedoch als identisch mit einem bei Schimpansen verbreiteten Virus erkannt wurde.[4] Es war der erste Nachweis einer natürlich aufgetretenen Infektion eines Menschen durch ein Retrovirus.

Bert Achong starb 1996 im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Hirntumors.[1][2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bert Achong. In: Caribbean Icons. National Institute of Higher Education, Research, Science and Technology, abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  2. a b Bert Geoffrey Achong. Nachruf. In: The BMJ. 11. Januar 1997, abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  3. Our Chinese contribution to science. In: Trinidad & Tobago Guardian. 9. Oktober 2012, abgerufen am 10. März 2024 (englisch).
  4. Arifa S. Khan et al.: Spumaretroviruses: Updated taxonomy and nomenclature. In: Virology. Band 516, März 2018, S. 158–164 (englisch, sciencedirect.com [abgerufen am 10. März 2024]).