Berthold Seliger (Ingenieur)

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Berthold Seliger (* 1928 in Dauba, Böhmen) ist ein deutscher Raketenkonstrukteur.

Seliger bekam 1942 ein Stipendium an der Hochschule Mittweida in Sachsen und wurde nach Abschluss seines Studiums Assistent des bekannten Luft- und Raumfahrtpioniers Eugen Sänger. 1956 zog er nach Orsoy am Niederrhein, wo er eine Mopedwerkstatt eröffnete.

Ab 1960 war Seliger Mitglied der Deutschen Raketengesellschaft und gründete 1961 ein Unternehmen für Raketenbau, die Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH.

1962/63 startete diese Gesellschaft diverse Raketen im Cuxhavener Wattengebiet, unter anderem eine Dreistufenrakete mit einer Gipfelhöhe von über 100 Kilometern (Erstflug: 2. Mai 1963). Diese war die einzige im Nachkriegsdeutschland entwickelte Rakete, die bis an den Rand des Weltraums vorstoßen konnte. Im Dezember 1963 veranstaltete Seliger eine Vorführung militärisch verwertbarer Raketen vor Militärvertretern aus Nicht-NATO-Staaten, was mit zur Einstellung der Raketenversuche im Cuxhavener Wattengebiet im Jahr 1964 beigetragen haben dürfte.

1966 war Seligers Mopedwerkstatt insolvent, und er verschwand „fast über Nacht“ aus Orsoy.[1]

Einzelnachweise

  1. WDR Lokalzeit, Sendung vom 21. März 2011, WDR Mediathek, abgerufen am 22. März 2011