Bodo Karcher

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Bodo Karcher (* 23. Februar 1886 in Beckingen; † 26. April 1953 ebenda) war ein deutscher Schraubenfabrikant.

Leben

Bodo Karchers Eltern waren der Geheime Kommerzienrat Fritz Karcher, Miteigentümer einer Schrauben- und Kleineisenfabrik in Beckingen, und Anna Clara Adelheit Schmidtborn. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Saarbrücken studierte er an den Technischen Hochschulen Stuttgart, München und Berlin-Charlottenburg Ingenieurwissenschaften. 1906 wurde er Mitglied des Corps Suevia München.[1] Das Studium schloss er als Dipl.-Ing. ab. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Oberleutnant der Reserve im 7. Ulanen-Regiment teil. 1918 wurde er alleiniger Geschäftsführer und Teilhaber des väterlichen Unternehmens Fr. Karcher, C. Roth & Cie. GmbH in Beckingen, einer Spezialfabrik für schwarze Schrauben. Nach Kriegsende und Abtrennung des Saargebiets gründete er 1921 die Süddeutsche Schraubenfabrik in Waiblingen und wurde deren Geschäftsführer und Teilhaber.

Karcher war Mitglied der Handelskammer Saarbrücken, von 1933 bis 1937 deren Präsident. Er setzte sich für die Bewahrung der Selbstverwaltung gegen Eingriffe der Regierungskommission des Völkerbundes ein und bereite 1935 die wirtschaftliche Rückgliederung des Saargebiets an das Deutsche Reich vor. 1937 wurde er durch den Reichskommissar für die Rückgliederung des Saarlandes Josef Bürckel seines Amtes enthoben.

Weiterhin war Karcher Mitglied des Hauptvorstandes und des Fachgruppenausschusses des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller sowie Aufsichtsratsmitglied der Gebr. Hofer AG in Saarbrücken, der Aktienbrauerei Merzig und der Saar Versicherungs-AG im Gerling-Konzern.

Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Werk in Beckingen baute er nach 1945 wieder auf.

Auszeichnungen

  • Eisernes Kreuz II. und I. Klasse im Ersten Weltkrieg
  • Namensgeber der Bodo-Karcher-Straße in Waiblingen

Literatur

  • Georges E. Karcher und Fritz Kirchner: Die Familie Karcher aus dem Saarland, Saarbrücken 1979, ISBN 3-931519-19-8.
  • Karcher, Bodo, in: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft – Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Erster Band. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930. S. 883.
  • Fritz Hellwig: Karcher, Bodo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 143 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 115, 1287