Bolle (Supermarkt)
Bolle
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Rechtsform | verschiedene |
Gründung | 1933 |
Auflösung | 2011 |
Sitz | Berlin |
Branche | Lebensmittelhandel |
Bolle war eine traditionsreiche Supermarktkette in Berlin, die aus der Meierei C. Bolle (gegründet von Carl Andreas Julius Bolle) hervorgegangen ist, nachdem diese 1933 von der Familie Werhahn übernommen worden war. Die Einzelhandelsgeschäfte wurden in den 1970er Jahren als zweites Standbein neben der immer weniger wirtschaftlichen Molkerei aufgebaut.
Nach der Währungsunion 1990 wurde das Unternehmen, das inzwischen zur co op AG gehörte,[1] durch die Ostberliner Konsumgenossenschaft Berlin und Umgebung übernommen, kurze Zeit darauf jedoch wieder abgestoßen. Im Jahr 1996 wurden 66 dieser Supermärkte von SPAR übernommen. Von 2004 bis 2011 existierten mehrere Filialen in Berlin, bei denen es sich meist um umbenannte extra-Märkte handelte, die auch das Extra-Sortiment führten. 2011 wurden diese Filialen in Rewe umbenannt.
Bundesweit bekannt wurde Bolle, als am 1. Mai 1987 am Görlitzer Bahnhof im Berliner Bezirk Kreuzberg eine Filiale geplündert und anschließend angezündet wurde (siehe Erster Mai in Kreuzberg).
Das „O“ im Logo von Bolle enthielt einen stilisierten Milchmann, der sich wiederum aus den Buchstaben B, O, L, L und E zusammensetzte.
Trivia
- Der Gassenhauer Bolle reiste jüngst zu Pfingsten geht nicht auf die Kutscher der bis zu 250 Bolle-Wagen zurück, sondern ist älter. Auch der Begriff Bolle (Zwiebel, Strumpfloch oder mundartlich auch Kind) war bereits zuvor als Spitzname verbreitet. Als solcher erhielt der Begriff allerdings eine neue Popularität, als die Kutscher ebenfalls Bolle genannt wurden und sich mit dem Spitznamen ein Image verband.
- Im Spielfilm Lola rennt plündert Manni (eine der Hauptfiguren, gespielt von Moritz Bleibtreu) eine Bolle-Filiale (Berlin-Charlottenburg: Osnabrücker Straße/Tauroggener Straße), um 100.000 DM zu erbeuten. Eigentlich war dies zu dieser Zeit bereits eine SPAR-Filiale (ab dem 1. Januar 2007 EDEKA).
Einzelnachweise
- ↑ Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften. (PDF; 1,7 MB) Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V., 10. November 2003, S. 43, archiviert vom am 2. Dezember 2013; abgerufen am 22. März 2012.