Breitefeld (Münster)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2016 um 18:17 Uhr durch Muck50 (Diskussion | Beiträge) (+ Kategorie:Gegründet 1997). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Breitefeld
Gemeinde Münster
Koordinaten: 49° 56′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 49° 55′ 50″ N, 8° 49′ 44″ O
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche: 1,6 km²
Einwohner: 283 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner/km²
Postleitzahl: 64839
Vorwahl: 06071

Breitefeld ist ein Ortsteil von Münster im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen. Der Siedlungsplatz liegt mitten im Wald. Der kleine Ort wurde erst im Juli 1997 auf Beschluss der Gemeindevertretung von Münster auf einer militärischen Konversionsfläche gegründet.

Geschichte

Die Anfänge von Breitefeld liegen in einer 1939–1940 im Rahmen der Aufrüstung der Wehrmacht errichteten Munitionsanstalt (kurz Muna) der deutschen Luftwaffe. Unter dem offiziellen Namen Lufthauptmunitionsanstalt Dieburg diente sie der Fertigstellung und Lagerung von Luftwaffenmunition. Die Lagerung der Munition erfolgte in zahlreichen oberirdischen Bunkern. Beim Herannahen amerikanischer Fronttruppen Ende März 1945 wurden die meisten Bunker mitsamt der darin lagernden Munition von der deutschen Wehrmacht selbst gesprengt. Nach Kriegsende erfolgten weitere Sprengungen, wodurch ein großer Teil des Münsterer Waldes verseucht wurde.

Unter dem Namen Muenster Ammo Depot wurde die ehemalige Luftmunitionsanstalt von der US-Army ab 1951 weiter genutzt. Im Bereich der ehemaligen Wohn- und Verwaltungsgebäude der Muna entstand die Muenster Kaserne. Diese wurde bis 1995 von verschiedenen amerikanischen Einheiten (Militärpolizei, 184. Ordnance Company) belegt. Die Munitionsbunker befinden sich etwa 1 km westlich der Kaserne.

Das Munitionslager war während des Kalten Krieges eines der wichtigsten Nachschubdepots für Sonderwaffen (wie Atomsprengköpfe, siehe Atomwaffen in Deutschland) der NATO. Diese wurden ab Anfang der 1980er Jahre in einem besonders gesicherten Bereich (Special Weapons Depot) innerhalb des bestehenden Munitionsdepots gelagert. Als Folge des INF-Vertrages wurden bis Ende 1991 alle nuklearen Waffen aus Münster abgezogen.

Nach dem Ende der Nutzung durch die Amerikaner wurde das Kasernengelände zu einem Mischgebiet umgewidmet und Gewerbeflächen wurden ausgewiesen. Der heutige Ortsteil entstand 1997. Der größte Teil des 280 ha großen Geländes der ehemaligen Muna ist weiterhin durch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg verseucht und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aus wirtschaftlichen Gründen konnte bisher nur in Teilbereichen eine Kampfmittelbeseitigung erfolgen.

Weblinks