Bundesstiftung Bauakademie

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Bundesstiftung Bauakademie
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Rechtsform rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts
Gründung 2019
Gründer Bundesrepublik Deutschland
Sitz Berlin (Koordinaten: 52° 30′ 53,5″ N, 13° 23′ 49,2″ O)
Zweck Wiedererrichtung des Gebäudes der Berliner Bauakademie und deren Betrieb
Vorsitz Sören Bartol (Stiftungsrat)
Geschäftsführung Guido Spars (Gründungsdirektor)
Stiftungskapital 250.000 Euro (2019)
Beschäftigte 9 (2023)
Website bundesstiftung-bauakademie.de

Die Bundesstiftung Bauakademie ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts der Bundesrepublik Deutschland und als gemeinnützig eingestuft. Ihr Zweck ist die Wiedererrichtung der Berliner Bauakademie und die Führung ihres Betriebs. Die Stiftung dient der Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur auf den Gebieten des Bauwesens. Zusammen mit Kooperationspartnern, darunter der Bundesstiftung Baukultur,[1] soll sie in der Nähe des Humboldt Forums und der Museumsinsel eine nationale und internationale Forschungs- und Bildungseinrichtung zum Ideenaustausch über verschiedene Aspekte des nachhaltigen Planens und Bauens sowie der Stadtentwicklung bilden.[2] Sie hat ihren Sitz in Berlin und unterliegt der Stiftungsaufsicht der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bauakademie, Gemälde von Eduard Gaertner, 1868

Die Berliner Bauakademie war eine führende Bauakademie, von der im 19. Jahrhundert die Architektur der Schinkelschule ausging und über Preußen hinaus ausstrahlte. Auch in ihrem bis 1836 von Karl Friedrich Schinkel errichteten Akademiegebäude – einem an englischer Industriearchitektur angelehnten Sichtbacksteinbau – war diese Institution wegweisend für die Entwicklung der Moderne in Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, wurde das wiederhergestellte Gebäude um 1962 abgebrochen.

Ab den 1990er Jahren wurde ein Wiederaufbau des Gebäudes diskutiert. Eine private „Errichtungsstiftung Bauakademie“ gründete sich im Jahr 2011.[3] Im November 2016 empfahl der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages für den „Wiederaufbau der Bauakademie“ 62 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Eine „Machbarkeitsunterlage Wiedererrichtung Bauakademie“ wurde 2017 veröffentlicht.[4] Der Empfehlung des Haushaltsausschusses folgte der Bundestag im Jahr 2018.[5] Am 8. Mai 2019 konstituierte sich ein Stiftungsrat der Bundesstiftung Bauakademie aus fünf Vertretern des Bundestages sowie je einem Vertreter des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, des Bundesministeriums der Finanzen, des Auswärtigen Amtes und des Landes Berlin. Der Vorsitz liegt satzungsgemäß immer beim Mitglied, das vom für Bauwesen zuständigen Bundesministerium entsandt wurde.[6] Anschließend nahm die Bundesstiftung Bauakademie ihre Arbeit auf. Am 11. März 2021 bestellte der damals von Anne Katrin Bohle geleitete Stiftungsrat Guido Spars zum Gründungsdirektor, nachdem Florian Pronold, der am 12. November 2019 zum Gründungsdirektor gewählt worden war, die Stelle nicht angetreten hatte.

Zur Entwicklung eines Konzepts zur Durchführung der bevorstehenden Bauaufgabe wurden ein „Programmwettbewerb 2018“ sowie 2022 ein „Thinktank ‚Wettbewerb‘“ durchgeführt. Eine intensive Debatte über Architektur und Inhalte der künftigen Bauakademie, insbesondere über die Frage der Wiederherstellung ihres historischen Erscheinungsbildes, wird seit etwa 2017 darüber hinaus in Öffentlichkeit und Medien geführt.[7][8][9] In ihrem Entwurf eines Koalitionsvertrags einigten sich Berliner CDU und SPD Anfang April 2023 auf „eine nachhaltige und klimagerechte Wiedererrichtung der Bauakademie, die zugleich die baukulturellen Werte von Karl Friedrich Schinkel verkörpert und Bezug nimmt zur historischen Umgebung“, vorzugsweise durch eine „entsprechende mit dem Bund und der Stiftung Bauakademie abgestimmte Ausgestaltung des Wettbewerbstextes für den Gestaltungswettbewerb“, erforderlichenfalls durch eine Gestaltungsverordnung des Berliner Senats.[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Kühn (Tübingen), Erhard Grundl, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – Drucksache 19/9104 – S. 3
  2. Bundeshauptstadt Berlin, Webseite im Portal bmwsb.bund.de, abgerufen am 9. April 2023
  3. Aktivitäten der Errichtungsstiftung Bauakademie, Webseite im Portal errichtungsstiftung-bauakademie.de, abgerufen am 8. April 2011
  4. Schindler Friede Architekten, Salomon Schindler: Machbarkeitsunterlage Wiedererrichtung Bauakademie 2017. Machbarkeitsstudie im Auftrag der Bundesstiftung Baukultur, Potsdam 2017 (PDF)
  5. „Tit. 894 03 Zuschüsse für Investitionen zur Wiedererrichtung des Gebäudes der Bauakademie Berlin“. In: Ergänzung zu den Beschlussempfehlungen des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2019 (Haushaltsgesetz 2019) – Drucksachen 19/3400, 19/3402 – S. 50 (PDF)
  6. § 9 Absatz 4 der Satzung Bundesstiftung Bauakademie
  7. Errichtungsstiftung Bauakademie: Wiederaufbau und Nutzung der Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel. Bauakademie: Internationales Innovations-, Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Konferenzzentrum. 2017 (PDF)
  8. Andreas Kilb Schinkel, oder was?, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Oktober 2022, abgerufen am 8. April 2023
  9. Offener Brief Think-Tank Bauakademie, c/o Eike Roswag-Klinge, 8. Februar 2023 (PDF)
  10. CDU, SPD: Für Berlin das Beste. Koalitionsvertrag 2023–2016, S. 54
  11. Teresa Roelcke: Bauakademie in Berlin: Stiftung will sich nicht zur historischen Fassade zwingen lassen. Die neue Koalition will den Wiederaufbau der historischen Fassade durchsetzen. Die Bundesstiftung Bauakademie fordert andere Prioritäten. Tagesspiegel, 5. April 2023, abgerufen am 8. April 2023